Hohniesen Spezial

Die sprichwörtliche Langsamkeit der Berner Verwaltung hat mitunter auch Vorteile. So zum Beispiel bei den Wildschutzzonen, deren grundlegende Überarbeitung im Kanton Bern seit schätzungsweise 10 Jahren in der Pipeline ist. Wo sie sehr gern auch bleiben darf, denn eine Runde wie die heute begangene wäre in Kantonen wie etwa Glarus oder Graubünden bestimmt auf dem Index. 

Von der Haltestelle Rohrbach (Restaurant) führt ein interessanter und steiler Pfad durch den Wald zu den untersten Hütten von Chratzere. Dann geht es den Rücken entlang aufwärts, wobei ab etwa 1500 m die Schneeschuhe dienlich werden. Bei P. 1910 führt eine Querung gegen die Hütten von Chratzchumi, sie ist heute etwas mühselig, weil nur wenig Pulverschnee auf einer harten Unterlage liegt. Im Chratzchumisattel stelle ich fest, dass die Schneelage in den Westhängen gegen den Chirel ebenfalls nicht fürstlich ist. So verwerfe ich die ursprüngliche Idee (via Ladholz- oder Winterhorn nach Achseten) und gehe statt dessen über den Grat zur Wysse Flue und dann weiter über einige Nebengipfel (auf älteren Karten als Subegg und Subegghorn benannt) zum Hohniesen. 

Hier hat es zwar einige Spuren der Vortage (Skifahrer aus dem Chirel und ein Fussgänger von Springenboden), aber heute scheine ich der einzige Besucher zu sein. Für den Abstieg wähle ich den Brunnere-Rücken, eine recht originelle und selten begangene Variante: Zuerst über den etwas exponierten NE-Grat abwärts, dann links in eine Mulde, um den felsigen P. 2297 zu umgehen. Kurz wieder aufwärts zu P. 2122 und dann über den ganzen Brunnere-Rücken abwärts und links haltend nach Frutigen.