Vom Sernftal zum Walensee via Gulderstock, Wiss- und Spitzmeilen


Publiziert von Schlomsch , 6. November 2016 um 21:18.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:17 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Spitzmeilengruppe   CH-SG 
Zeitbedarf: 8:45
Aufstieg: 1850 m
Abstieg: 1100 m

Von den Weissenbergen via Sonnenhorn zu Gulderturm und Gulderstock, dann über den Gulder-, Teuf- und Gipsgrat zum Weissmeilen und via Spitzmeilen zum Maschgenkamm.

Geplant war das so nicht. Geplant war eine Rundtour ums Mühlibachtal. Bergamotte hat das *hier vorgemacht. Vor 3 Tagen hat der Sommer aber noch einmal Schnee bis 1800m gebracht. Deshalb habe ich den zweiten Hochsommertag abgewartet in der Hoffnung, dass die sengende Julisonne dem Schnee rasch den Garaus macht. Welch ein Irrtum!

Auf der Nordseite ist der Schnee gefroren. Das geht mit Bergschuhen noch so knapp. Anders auf der Südseite: Der Sulz auf dem plattgedrückten Sommergras ist die perfekte Rutschbahn. Ohne Steigeisen geht da gar nichts. Statt Mühlibachtal-Rundtour heute also Steigeisentour vom Gulderturm zum Wissmeilen.

Guderstock (2511m) und Gulderturm (2520m)

Von der Bergstation der Weissenbergebahn nach Weiden (1644m). Ab Punkt 1312 immer auf den inoffiziellen Abkürzungen. Ab Weiden dann wieder brav auf dem markierten Wanderweg via Skihaus (1759m) zu den Alphütten von Bärenboden und weiter, die Schlaufen der Alpstrasse 2x abkürzend, hinauf zu Punkt 1903.

Jetzt hinüber zum "Sonnenhorngrat" und über diesen zum Sonnenhorn (2163m). Bis hierhin ist das maximal T3. Zu Punkt 2432 geht es alles auf Wegspuren erst über den Grat, dann rechts, später links des Grates. Von Punkt 2432 zu Punkt 2489 werden kritische Stellen meist rechts des Grates umgangen. Normalerweise alles maximal T4. Heute nordseitig im gefrorenen Schnee auch nicht schwierig, südseitig ist das aber bereits hier recht heikel.

Ab Punkt 2432 gelangt man erst auf, dann rechts, später links des Grates zu den Felsen kurz vor dem Gulderturm. Hier folgt man der südseitig absteigenden Wegspurin in eine Nische, welche von Gämsen rege benutzt wird. Ist denn auch der einzige Ort weit und breit, wo Brennnesseln und der gute Heinrich wächst.

Aus der Nische steigt man in abschüssigem Gelände noch etwas ab, quert dann in gutmütigem Gelände unter dem Gulderturm durch, wonach es dann wieder steil zum Ostgrat des Gulderturms hoch geht (T4+).

Zum Gulderturm klettert man nordseitig in die Lücke zwischen Gulderturm und Gudertürmli, von wo etwas exponiert horizontal auf die Westseite gequert wird. Ab hier ist der Weiterweg gegeben. Die Kletterei alles maximal im 2. Grad.

Natürlich präsentiert sich das heute eine Stufe schwieriger. Nordseitig geht das über Eiszapfen und Wassereis. Die Westseite des Gulderturm ist zwar eisfrei, dafür sind die mit Wasser vollgesogenen Flechten extrem rutschig. Heute benötige ich am Gulderturm deutlich mehr Zeit als normal.

Wissmeilen (2483m)

Nach dem Gulderturm geht es zum Gulderstock, dann weiter über den Guldergrat. Mit so viel Schnee ist das links des Grates einfacher. In der Folge begeht man den Guldergrat konsequent oben durch.

Einzig die Lücke zwischen Punkt 2322 und Punkt 2318 bietet moderate Schwierigkeiten: Aus der Lücke geht es südseitig auf Gämsenpfaden durch eine von Gämsen intensiv genutzte Nische. Darauf folgt eine etwas exponierte schmale Gratpassage über grünen und roten Tonschiefer (T4+).

Das Teufgrätli und der Aufstieg via Gipsgrat zum Wissmeilen ist dann wieder T3. Natürlich ist das heute auch etwas schwieriger. Erst auf der Flachpassage vor dem Wissmeilen treffe ich wieder auf gewohnte Verhältnisse; die Steigeisen wandern hier zurück in den Rucksack.

Spitzmeilen (2501m)

Auf dem gut gespurten Wanderweg vom Wissmeilen zum Spitzmeilen und da via Normalroute (Ketten) hinauf zum Spitzmeilen. Im Abstieg dann wieder zurück in die Scharte zwischen Wissmeilen und Spitzmeilen und von da über Schnee hinunter Richtung Maschgenkamm.

Zu den Calanshüttli geht das flott, bis zum Maschgenkamm zieht es sich dann aber noch. Die Bergstation Maschgenkamm erreiche ich knapp vor Betriebsschluss.

Fazit: Heute passen die Verhältnisse definitiv nicht für eine "Mühlibachrundtour". Die Route von den Weissenbergen zum Maschgenkamm ist aber immer lohnend. Bei guten Verhältnissen nimmt man den Fuggstock gleich auch noch mit, vgl *hier.

Tourengänger: Schlomsch


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