Überschreitung Fromberghore zur Drunegalm - mit "knackigen" Wysse Zend


Publiziert von Felix , 18. Juli 2016 um 15:24. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Simmental
Tour Datum: 9 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Niesenkette   CH-BE 
Aufstieg: 625 m
Abstieg: 2400 m
Strecke:Niesen Kulm - Niesen - Berghaus Niesen - P. 2163 - Stand - P. 2037 - Cheesbödi - Niesegrat, P. 1955 - Wysse Zend - P. 2061 - Fromberghore - Fromberghore W-Gipfel - P. 2295 - P. 2355 - P. 2396 - Drunegalm - P. 1988 - Obere Drune, P. 1737 - Undere Drune - P. 1549 - (Chüeweid; P. 1464) - P. 1387 - Spicherweid - Gseess, P. 1346 - Brand - P. 1076 - Luss - P. 975 - Löö - Bächle - P. 859 - Inners Leiteri - Gmeine - Zälg, P. 781 - Oey - Haltestelle Oey-Diemtigen
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Konolfingen und Autobahn Kiesen cff logo Spiez - cff logo Niesen Kulm
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Oey-Diemtigen - cff logo Spiez
Kartennummer:1227

Bis auf den letzten Platz gefüllt ist die Standseilbahn, mit welcher wir bei schönstem Wetter nach Niesen Kulm hochfahren (mazeno musste den nächsten Kurs abwarten …), und hier - leider zum letzten Male für heute das Panorama gegen EMJ betrachten können: immer wieder emporsteigende Wolken bringen uns während der gesamten Gratbegehung danach um den Ausblick.

Nach dem kurzen Direktaufstieg zur Plattform des Niesens gewinnen wir einen herrlichen Tiefblick zum Thunersee sowie zum Simmenfluh - Sunnighorn und ins Simmental.

 

Am Berghaus Niesen vorbei nehmen wir erst den Abstieg über Stand zum Sattel ob Cheesbödi unter die Füsse - bereits hier erfreut uns, wie auf dem gesamten Weiterweg, eine prächtige Blumenpracht. Das pièce de résistance unserer heutigen Tour ist nun bereits in Sichtweite; doch erst gilt es, über den noch flachen Niesegrat sich ihm weiter anzunähern. Und, wie wir vor dem ersten, beinahe senkrechten, Aufschwung der Wysse Zend stehen, wird’s mir doch erst einmal etwas „gschmuuch“: doch wie - unter Zuhilfenahme der wenigen Sprossen und der Sicherheit vermittelnden, fix eingerichteten, Reepschnur - Ursula sich  behände hinauf hievt, muss ich dies nicht nicht nur bestaunen, sondern auch selbst ausführen ;-)

Einen Schreckensmoment stellt das bei der Überschreitung der so oft anvisierten Zähne der Augenblick dar, wie meine vorauskraxelnde Frau ausruft, „ui, wie geht’s denn da weiter?“ Nun, auch diese kurze exponierte Gratpassage wird bewältigt, wie auch der steilere Aufschwung am Ende der Zend zum nachfolgenden ebenfalls sehr steilen Grashang.

 

Die „Pflicht“ ist geschafft, ein leichter Stolz erfüllt mich - was nun folgt, ist die Kür: abwechslungsweise auf guten Trittspuren im grasigen Steilhang, dann wieder über anregende, nur kurze Kraxelstellen, mal etwas flacher, dann wieder steil, dem einmal zur NW-Seite, dann zur SE-Seite hin steil abfallenden Grat entlang, geht’s lange aufwärts - immer begleitet von einer üppigen Flora. Ein Genuss!

Meist verwehren uns am Hang aufziehende Wolken den Blick ins Frutigtal, die Freude am Ansteigen ist dennoch gross - so erreichen wir nach einer doch länger dauernden Gratbegehung das Fromberghore; wolkenumhüllt ziehen wir gleich weiter …

 

Über die Gratschneide gewinnen wir, noch einmal mit kurzen, leicht exponierten, Gratstellen versehend, den Fromberghore W-Gipfel; hier lassen wir uns zur Rast nieder.

 

Der - von mir einst als „gfürchig“ eingeschätzte Abstieg zu P. 2295 erweist sich als vergleichsweise harmlos: auf der guten Wegspur am steilen Grashang (unterhalb dessen doch beträchtliche Flühe „warten“) lässt es sich unproblematisch absteigen.

In der Senke angelangt, können wir hier feststellen, dass ein Abstieg Richtung Frutigtal hier vergleichsweise einfach zu bewerkstelligen wäre … Wir jedoch steigen wieder an; und wiederum erweist sich das Gelände als „freundlich“: einzelne Felskuppen können überkraxelt werden, bedeutendere Felsaufbauten können auf der Simmentaler Seite auf wenigen Wegspuren im kombinierten (Fels- und Gras)-Gelände umgangen werden, so dass wir erfreulich angenehm zu P. 2355 hochsteigen können.

 

Der nun folgende Gang über grüne Blumenmatten zum nördlichen Vorgipfel Drunegalm ist sehr einfach - der Weiterweg, an einzelnen, noch verbliebenen, Wechten vorbei zur Drunegalm ebenso. Noch einmal setzen wir uns nieder - und geniessen die erfolgreiche Begehung (für die beiden Männer ist es das erste Mal) des oft ins Auge gefassten Grates (welchen der SAC-Führer als das Highlight, als „richtige“ Bergtour der Niesenkette charakterisiert).

 

Nach dieser fantastischen Kür folgt nun eine lange, sehr lange, zweite Pflicht: unter dem Vorgipfel queren wir hindurch zum BWW, welcher uns an blumenreichen Wiesen hinunterführt nach Obere Drune und Untere Drune.

 

Noch haben wir jedoch einen langen Weg vor uns: nach P. 1549 kürzen wir ab, und steigen, oft ist der auf der LK eingezeichnete Weg nicht mehr ersichtlich, an (Chüeweid) und (P. 1464) vorbei ab nach P. 1387. Hier folgen wir dem Strässchen via Spicherweid nach Gseess; kurz vorher - kaum ersichtlich - führt der WW weiter im Wald Brand talwärts.

Über Luss und Löö erreichen wir Bächle; immer noch zieht sich der lange Abstieg ins Simmental dahin; auf der asphaltierten Strasse wandern wir stets flacher nach Inners Leiteri und Gmeine nach Zälg.

 

Endlich erreichen wir den Dorfeingang von Oey - und kurz vor der Abfahrt des Zuges den Bahnhof von Oey-Diemtigen - eine lange Bergrunde mit zahlreichen Höhepunkten findet hier ihr Ende.

 

2 ¾ h bis Fromberghore W-Gipfel

 

50 min bis Drunegalm

 

3 h bis Oey 


Tourengänger: Ursula, Felix, mazeno
Communities: Botanik


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Kommentare (2)


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Gelöschter Kommentar

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. Juli 2016 um 18:34
Danke für die Anerkennung; es zog sich schon etwas länger hin ...

lg Felix


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