Nach der schönen Wanderung vom Freitag auf den Widderfeldstock , investiere ich den heutigen Prachtstag noch einmal im Engelbergertal. Diesmal fahre ich mit der Bahn bis Engelberg, mit dem gratis Shuttlebus zur Brunnibahn, dann der Gondel bis Ristis. Ab hier gehe ich zu Fuss weiter aufwärts bis zur Brunni SAC Hütte. Das Einkehren spare ich für den Rückweg. Ich halte mich rechts und folge dem Wegweiser Klettersteig Brunnistöckli/Rigidalstock.
Beim Steig angekommen krame ich das Material aus dem Rucksack und rüste mich Klettersteigtauglich aus. Es ist meine Klettersteigpremiere, ich habe fürs erste Mal auch einen schön leichten Steig ausgesucht. Wie erwartet treten hier keine Schwierigkeiten auf.
Oben geht’s gleich weiter zum Rigidalstock. Natürlich habe ich mich vorher auf Hikr. informiert. Im Bericht und vor allem die Fotos von hier, (Danke
Felix), sind so informativ, dass ich zielstrebig den neuen, westlichen Steig anvisiere. (Später, nach dem Abstieg, lese ich auf einem Informationsschild dass eben dieser neue Steig für Ungeübte nicht geeignet sei. Nun, da ich vorher eine gute halbe Stunde auf dem Brunnistöcklisteig geübt habe, hätte ich mich ohnehin nicht betroffen gefühlt).
Vor dem Einstieg stelle ich fest dass hier einiges mehr gefordert wird. Der unterste Teil befindet sich noch im Schatten, ist nass und mit Humus verschmutzt. Hier ist vor allem Armkraft gefragt, die Schuhe finden nicht so zuverlässig Halt. Weiter oben an der Sonne geht’s dann besser und ich komme gut voran. Fotos mache ich wenig, die Bilder von
Felix sind nicht zu übertreffen, so spare ich mir die Mühe.
Ich komme ziemlich ins Schwitzen, aber da kein Nachfolger in Sicht ist, macht es nichts wenn ich die Route etwas nass mache. Ohne Zwischenfall erreiche ich den Gipfel. Dank frühem Aufstehen kann ich die Prachtvolle Rundsicht geniessen ohne gross von aufliegenden Wolken beeinträchtigt zu werden. Schon beim Aufstieg stelle ich fest, in Minutenschnelle bilden sich grossflächig Wolken und Nebel, die sich aber im Moment noch regelmässig wieder auflösen.
Nach einer ausgiebigen Gipfelpause begebe ich mich auf den Abstieg. Dieser führt über den östlichen Steig, beim anderen ist Absteigen Verboten. Ich finde diesen hier einiges leichter, obschon hier Gegenverkehrt herrscht ist das kein Problem, Ausweichmöglichkeiten gibt es genug. Heute ist auch sehr wenig Betrieb was Angenehm ist. Unten am Steig angelangt geht’s den blau-weissen Markierungen nach abwärts. Den Brunnistöcklisteig umgeht man Nördlich auf dem Bergweg. Hier kann ich noch einen Blick auf den Zittergrat-Steig werfen, aber der muss heute nicht sein, fürs erste Mal reicht es. Jetzt gönne ich mir Im Brunnihaus eine Glace auf der Terrasse und geniesse die Aussicht von hier.
Zum Abschluss zottle ich gemütlich nach Engelberg hinunter.
Beim Bahnhof warten eine Unmenge Leute auf den Zug. Nachdem ich mich gründlich umgeschaut, überall die deutschen Beschriftungen gesehen habe, verschwinden meine Befürchtungen allmählich, ich hätte mich nach Indien, Japan oder weiss wohin verlaufen.
Die Rückfahrt im international besetzen Zug verläuft wie gewohnt problemlos. Es weiterer wunderschöner Bergfrühlingstag geht zu Ende. Zufrieden mit meinen ersten Klettersteigerfahrungen freue ich mich auf das nächste Mal.
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