Hochwang, Tüfelsch Chopf, Ful Berg und Montalin - von Pagig nach Chur
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Bei der Tour vom Montalin zum Cunggel, knapp eine Woche zuvor, waren einige Fragen offen geblieben. Ausserdem hatte ich im Nachgang einen Grossteil der vorhandenen Berichte gelesen und war dabei auf weitere mir zuvor nicht bekannte Details gestossen. Grund genug, in diese interessante Gegend zurückzukehren für eine Neuauflage, allerdings in Gegenrichtung und etwas modifiziert.
Start diesmal in Pagig bei der Haltestelle Tura. Das erste Zwischenziel, Triemel, war von hier schnell erreicht, teils auf dem Fahrweg, teils auf Abkürzungen über blühende Blumenwiesen. Dann weiter zu den Alphütten bei Pagiger Bleis und schliesslich auf den Gipfel des Hochwang, Zeitdauer bis hierher ziemlich genau 3 Stunden.
Für die eigentliche Mittagsrast war es noch etwas zu früh und so beschränkte sich dieser Halt auf ein Viertelstunde bis ich wieder aufbrach und auf direktem Weg den Steinmann auf dem Tüfelsch Chopf ansteuerte. Die Aufschwünge und kleinen Scharten auf dessen Grat einschliesslich des Gendarmen kurz vor dem Ende liessen sich alle direkt begehen und erforderten kein Ausweichen in die Flanke.
Hier nun erst einmal eine ausgiebige Mittagsrast.
Bereits zuvor war es mir heute auch gelungen, die Position der Koten P2455 Lüener Grat und P2429 Schafläger eindeutig zu bestimmen. Auf dem Schafläger hatte es zumindest einen Steinmann, auf dem Lüener Grat dagegen nicht. Auch konnte der weitere Verlauf zum Ful Berg von hier oben wesentlich besser überblickt werden.
Ausserdem beherzigte ich im folgenden diesmal was Lu3418 in seinem schon etwas älteren
Bericht ausführt:
„Mit kleinen Ausnahmen kann man immer auf der Gratschneide bleiben und sich nicht verführen lassen trotz Wegspuren in die Flanken auszuweichen. Der Stein ist besser als es den Anschein macht. „
Genau so war es tatsächlich, und es hat Spass gemacht, immer auf der Gratschneide bleiben zu können, auch wenn es zunächst häufig nach dem Gegenteil aussah.
Später wurde mir auch bewusst, dass ich den Gipfel des Ful Berg falsch verortet hatte. Nicht der Kopf über den zwei Türmen ist es, sondern bereits zuvor der höchste Punkt auf dem längeren, eher flach verlaufenden Grat. Die Stelle war durch ein paar Steine gekennzeichnet, die man allerdings auch bei bestem Willen nicht als Steinmann bezeichnen konnte.
Auch die beiden Türme selbst waren diesmal eigentlich nur ein Klacks: um den oberen einfach rechts herum.
Und so gelangte ich problemlos zur Furgga und von dort im Wiederaufstieg zum Montalin.
Hier war mir aufgefallen, dass die Wegspur nicht am Gipfel endet, sondern in nördliche Richtung weiterführt. Schnell war klar, dass sie in unmittelbarer Nähe der Steilabstürze nach unten führen müsste, also eine Alternative zum Normalweg wäre.
Dieser „Weg“ erwies sich als überaus spannend, sollte aber nur mit grosser Vorsicht begangen werden und nur von Leuten, die sich auch in steileren Grasflanken noch wohlfühlen.
Gelegentliche Risse oder kleine Spalten lassen erkennen, dass das Terrain hier in Bewegung ist. Vielfach fehlt der Grasnarbe an der Kante auch der zwischenzeitlich abgerutschte Unterbau. Man darf nicht unterstellen, dass die alten Wegspuren schon solche neueren Entwicklungen gebührend berücksichtigen.
Es dauert wohl etwas länger als über den Normalweg, doch das ist Nichts im Vergleich zu den grandiosen Eindrücken, die man hier gewinnt. Einfach unbeschreiblich!
Bald danach komme ich zu einem Wegweiser zum Fürhörnli. Diesmal ignoriere ich ihn nicht: Es ist ein kurzer Abstecher zu einer kleine Felsbastion mit einzigartigem Tiefblick auf Chur. Absolut lohnend!
Sogar ein Gipfelbuch hat es. Obwohl ganz neu war es trotz der kurzen Zeit bereits feucht geworden, die ersten Seiten hingen nur mehr lose im Einband. Schade drum!
Danach dann wieder auf den Hauptweg zurück und über Mittenberg hinab nach Chur zum Bahnhof.
Meine Gehzeiten:
Pagig – Hochwang: 3h00
Hochwang – Tüfelsch Chopf: 0h30
Tüfelsch Chopf – Montalin: 2h00
Montalin – Fürhörnli: 1h00
Fürhörnli – Chur: 2h00

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