rund um Brig, Juni 2016, 2|3: Glishorn


Publiziert von Felix , 4. Juli 2016 um 17:23. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:27 Juni 2016
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Aufstieg: 1730 m
Abstieg: 1730 m
Strecke:Glis, Holzji, Reservoir, 823 m - P. 842 - Bieltini - P. 1020 - P. 1127 - Schratt - P. 1597 (Mattustafel) - Undri Cholbodini - P. 1908 - Obri Cholbodini - Hornalp - Glishorn; Rückweg mit Abstecher ab Obri Cholbidini (2040 m) bis zur Gratkante NE
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW von Bleike via Glis nach Holzji, Reservoir
Unterkunftmöglichkeiten:Appartements Bach in Ried-Brig, Bleike
Kartennummer:1289

Wir nutzen die Gunst der (frühen) Stunde - bei Tagesanbruch zeigen sich beinahe keine Wolken am Alpenkamm vis-à-vis, so dass wir bereits um halb sieben oberhalb  Holzji, beim Reservoir, mit unserer doch längeren (13 ¼ km) und viele Höhenmeter (1730 m) erfordernden Tour beginnen können.

Bei Sonnenschein ziehen wir los, sogleich - und im Verlauf des Tages immer wieder - Zeugen des überaus reichhaltigen Blumenvorsommers gewahr werdend. Rasch schreiten wir in den Wald hinein, in welchem wir auf der ersten Etappe, meist nur gemächlich ansteigend am beträchtlich steilen Hang der nordwestliche Flanke unseres Gipfelzieles, einen ersten Aussichts- und Wegpunkt - der Blick öffnet sich hier eindrücklich ins Gamsuchi hinunter und ins Mittelwallis - Schratt erreichen.

 

Erheblich steil führt nun der Weg im Wald weiter, oft beinahe in der Falllinie … und mit dem Höhersteigen verdüstert sich der Himmel über uns; auf P. 1597, Mattustafel, angekommen, liegt dieser unter einer Nebel-Wolkendecke - weitere spätere Ausblicke durch Bäume oder Lichtungen zeigen dasselbe Bild: über uns nur graues Wolkenmeer, kein Blick zum Vorgipfelbereich ist möglich.

 

Auch während des waldigen Weiteraufstieges,  und über die beiden, heute leicht mystisch angehauchten, Lichtungen auf Undri und Obri Cholbodini, herrschen nach wie vor eher trübe Bedingungen. Doch wie wir oberhalb der letzteren aus dem Wald heraustreten, lichtet sich die Wolkendecke - erstes Blau erscheint über einem Vorgipfel, und gibt rasch den Blick frei zum felsigen Hang unterhalb von P. 2197. Erst gilt es nun, die Hangtraverse zur steilen Runse davor im Schatten zu bewältigen, bevor es in dieser steil hinaufführt zur Hornalp - und an die Sonne.

Der grasige, noch reichlich Blumen enthaltende, Gipfelhang flacht leicht ab - zieht sich jedoch noch etwas hin, bis wir auf der beinahe ebenen Kuppe die Signalisationsstange erreichen, welche bereits mit Glishorn angeschrieben ist.

Vorher noch ergeben sich fantastische Blicke und Stimmungsbilder ums Fülhorn (mit Ausblick zum Weisshorn und Bishorn); danach die Suche nach etwas weniger windgeplagten Stellen - sehr zügig und kalt ist es auf dem Gliser Hausberg. Und vom gerühmten Blick auf Brig ist nichts auszumachen: dichte Wolken streben stets der NE-Flanke entlang hoch zum Gipfel. Auch an einen Abstieg (wie ursprünglich gedacht) via Galu ins Nesseltal ist nicht zu denken: unerwartet mächtige Schneefelder und Wechten würden - zusätzlich zur fehlenden Sicht - diese Variante sehr riskant erscheinen lassen …

Im Kleinen spektakulär sind auch die teils viele Meter tiefen Felsspalten an der Gipfelkante - wir fragen uns schon, wann denn da mal Teile vom Gipfelvorbau abbrechen mögen ¦-( …

 

Der Wetterbedingungen wegen ergibt sich eine nur kurze Gipfelrast, bevor wir auf derselben Route wieder absteigen - bei, mit zunehmendem Höhenverlust, besseren Wind- und Sichtbedingungen. So beschliessen wir, auf der nun sehr sonnigen Lichtung Obri Cholbodini den Rastteil zu verlängern - dazu erkunden wir das Gelände bis zur Gratkante NE hin; ein angenehmer Platz für die „Brotzeit“ findet sich hier - und exzellent für die Hochschau zum „Gipfelkreuz" des eben besuchten Glishorns. Uns beeindrucken hier sowohl der enorme Tiefblick nach Brig wie auch die fotogene Wolkendynamik um die teils beinahe senkrechten Vorgipfel.

 

Das im weiteren Abstieg sich noch verstärkende Sommerwetter (weniger Wolken, beinahe umfassend blauer Himmel) lässt später auch Mattustafel im besten Licht erscheinen; auch nach dem Abstieg nach Schratt überzeugt der Sommer: die Ausblicke ins Mittelwallis und zur Gegenseite, Richtung Gredetschtal und Gärsthorn sind nun von prächtiger Art.

 

Nachdem wir wieder „unten“, beim Reservoir ob  Holzji eingetroffen sind, gewinnen wir während der Fahrt zum grosszügigen Appartement in Bleike, und dort selbst, sehr guten Einblick zum ursprünglich für morgen angepeilte Gipfelziel Grisighorn - noch zu viel Schnee lädt uns ein anderes auswählen; wir werden rasch fündig …

 

ñ 3 h (inkl. 10 min Pause) 


Tourengänger: Ursula, Felix
Communities: Botanik


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Kommentare (2)


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emely hat gesagt: Klasse Tour!
Gesendet am 6. Juli 2016 um 15:46
Hallo Felix, herzlichen Glückwunsch zu eurer schönen Tour! Ich habe sie vor ein paar Jahren mal von Brig aus gemacht als "Einlauf-Tour" und hatte irgendwie nicht bedacht, dass es so viele Höhenmeter sind. Nur zu gut erinnere ich mich an den Weiterweg von Schratt: durch direktes Hochsteigen muss man nicht so lange Wegstrecken laufen ;). Dann verließ mich irgendwie die Lust auf den gleichen (steilen) Abstieg und ich bin dann zum Simplon weiter gelaufen.
LG
emely

Felix hat gesagt: RE: Klasse Tour!
Gesendet am 7. Juli 2016 um 12:20
Ciao emely

besten Dank für deine Rückmeldung!

wettermässig hatten wir ja auch eine Überschreitung geplant - nun, schön wars auch so, da wir beim Abstieg von prächtigem Wetter begleitet waren :-)

liebe Grüsse, Felix


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