rund um Brig, Juni 2016, 2|3: Glishorn
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Wir nutzen die Gunst der (frühen) Stunde - bei Tagesanbruch zeigen sich beinahe keine Wolken am Alpenkamm vis-à-vis, so dass wir bereits um halb sieben oberhalb Holzji, beim Reservoir, mit unserer doch längeren (13 ¼ km) und viele Höhenmeter (1730 m) erfordernden Tour beginnen können.
Bei Sonnenschein ziehen wir los, sogleich - und im Verlauf des Tages immer wieder - Zeugen des überaus reichhaltigen Blumenvorsommers gewahr werdend. Rasch schreiten wir in den Wald hinein, in welchem wir auf der ersten Etappe, meist nur gemächlich ansteigend am beträchtlich steilen Hang der nordwestliche Flanke unseres Gipfelzieles, einen ersten Aussichts- und Wegpunkt - der Blick öffnet sich hier eindrücklich ins Gamsuchi hinunter und ins Mittelwallis - Schratt erreichen.
Erheblich steil führt nun der Weg im Wald weiter, oft beinahe in der Falllinie … und mit dem Höhersteigen verdüstert sich der Himmel über uns; auf P. 1597, Mattustafel, angekommen, liegt dieser unter einer Nebel-Wolkendecke - weitere spätere Ausblicke durch Bäume oder Lichtungen zeigen dasselbe Bild: über uns nur graues Wolkenmeer, kein Blick zum Vorgipfelbereich ist möglich.
Auch während des waldigen Weiteraufstieges, und über die beiden, heute leicht mystisch angehauchten, Lichtungen auf Undri und Obri Cholbodini, herrschen nach wie vor eher trübe Bedingungen. Doch wie wir oberhalb der letzteren aus dem Wald heraustreten, lichtet sich die Wolkendecke - erstes Blau erscheint über einem Vorgipfel, und gibt rasch den Blick frei zum felsigen Hang unterhalb von P. 2197. Erst gilt es nun, die Hangtraverse zur steilen Runse davor im Schatten zu bewältigen, bevor es in dieser steil hinaufführt zur Hornalp - und an die Sonne.
Der grasige, noch reichlich Blumen enthaltende, Gipfelhang flacht leicht ab - zieht sich jedoch noch etwas hin, bis wir auf der beinahe ebenen Kuppe die Signalisationsstange erreichen, welche bereits mit Glishorn angeschrieben ist.
Vorher noch ergeben sich fantastische Blicke und Stimmungsbilder ums Fülhorn (mit Ausblick zum Weisshorn und Bishorn); danach die Suche nach etwas weniger windgeplagten Stellen - sehr zügig und kalt ist es auf dem Gliser Hausberg. Und vom gerühmten Blick auf Brig ist nichts auszumachen: dichte Wolken streben stets der NE-Flanke entlang hoch zum Gipfel. Auch an einen Abstieg (wie ursprünglich gedacht) via Galu ins Nesseltal ist nicht zu denken: unerwartet mächtige Schneefelder und Wechten würden - zusätzlich zur fehlenden Sicht - diese Variante sehr riskant erscheinen lassen …
Im Kleinen spektakulär sind auch die teils viele Meter tiefen Felsspalten an der Gipfelkante - wir fragen uns schon, wann denn da mal Teile vom Gipfelvorbau abbrechen mögen ¦-( …
Der Wetterbedingungen wegen ergibt sich eine nur kurze Gipfelrast, bevor wir auf derselben Route wieder absteigen - bei, mit zunehmendem Höhenverlust, besseren Wind- und Sichtbedingungen. So beschliessen wir, auf der nun sehr sonnigen Lichtung Obri Cholbodini den Rastteil zu verlängern - dazu erkunden wir das Gelände bis zur Gratkante NE hin; ein angenehmer Platz für die „Brotzeit“ findet sich hier - und exzellent für die Hochschau zum „Gipfelkreuz" des eben besuchten Glishorns. Uns beeindrucken hier sowohl der enorme Tiefblick nach Brig wie auch die fotogene Wolkendynamik um die teils beinahe senkrechten Vorgipfel.
Das im weiteren Abstieg sich noch verstärkende Sommerwetter (weniger Wolken, beinahe umfassend blauer Himmel) lässt später auch Mattustafel im besten Licht erscheinen; auch nach dem Abstieg nach Schratt überzeugt der Sommer: die Ausblicke ins Mittelwallis und zur Gegenseite, Richtung Gredetschtal und Gärsthorn sind nun von prächtiger Art.
Nachdem wir wieder „unten“, beim Reservoir ob Holzji eingetroffen sind, gewinnen wir während der Fahrt zum grosszügigen Appartement in Bleike, und dort selbst, sehr guten Einblick zum ursprünglich für morgen angepeilte Gipfelziel Grisighorn - noch zu viel Schnee lädt uns ein anderes auswählen; wir werden rasch fündig …
ñ 3 ⅝ h (inkl. 10 min Pause)
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