Glishorn - wenig begangener Gipfel hoch über Brig

 Nähert man sich Brig von Westen her, so fällt einem die markante Felsnase auf und tritt man aus dem Briger Bahnhofsgebäude heraus, so hat man das Glishorn sofort im Blickfeld.

Im Mai 2006, damals noch mit Wohnung in Brig,  wollten wir mal da hoch, als Berglauftraining in Laufschuhen. Nachmittags gestartet kamen wir auf etwa 2300m, wo dann die Verhältnisse (viel Schnee in der Rinne und der Flanke) ein Weiterlaufen in unserer kärglichen Ausrüstung nicht mehr zugelassen hatten. 

Da nahmen wir uns dann vor "demnächst" da hoch zu gehen, aus dem "demnächst" sind jetzt halt über vier Jahre geworden. Immer im Hinterkopf, aber immer hatten wir im Wallis etwas anderes vor.

Aber diesen Sonntag war es dann soweit.

7:00 Zug ab Zürich, 9:15 am Bahnhof gemütlich los gelaufen. Die Bahnhofstrasse hoch, über den Sebastiansplatz, über die Saltina und dann halblinks in die Kapuzinerstrasse nach Holzji.

Im Ort zweigt dann bei einem grossen Wegweiser der Wanderweg nach links ab, es geht zuerst ein Stück eine breite Schotter-Fahrstrasse entlang, die man aber dann nach links verlässt und auf schönem Bergweg nach etwa einer Stunde Schratt 1239m erreicht.

Ab Schratt wird es dann so richtig steil, über Mattustafel 1597m und Cholbodini 1908m geht es dann auf etwa 2100m aus dem Wald heraus in eine Rinne hinein und dann ab 2350m mehr oder weniger weglos zum höchsten Punkt der sich auf einer grösseren fast ebenen Fläche befindet und durch einen Wegweiser markiert ist. Diese letzten knapp 200HM warenteilweise  voller Edelweiss.

Zum Gipfelkreuz muss man dann auf 2469m nach Nordwesten absteigen und einen kleinen ungefährlichen Grat passieren. Dafür befindet man sich dann direkt auf der von unten sichtbaren Felsnase und wird mit tollem Blick ins Rhonetal und die umliegenden Berge und natürlich steil hinunter nach Brig belohnt.

Wir waren ab dem Bahnhof incl. kleinen Pausen in 3:45h beim Gipfelkreuz und machten dann die Aussicht geniessend erst mal eine ausgiebige Rast.

Geplant hatten wir zum Simplonpass zu laufen und so gingen wir dann wieder hoch zum höchsten Punkt und dann in südöstlicher Richtung über Tangretz bis auf knapp 2200m.

Man kann dann das Tochuhorn entweder östlich über Gälmji oder westlich über Lengritz umgehen, wir entschieden uns für Lengritz. (Man kann natürlich auch auf das Tochuhorn hinauf, aber das hatten wir heute nicht vor :-)  )

Zuerst quert man ab Tangretz in der unterhalb des Grates vom Fülhorn zum Spitzhorli durch Blockgelände und erreicht dann über einige Steilstufen unterhalb vom Ärezhorn Lengritz 2425m und dann auf einer Hochebene auf etwa 2475m den Undre Rossusee.

Ab da hat man dann noch eine gute Stunde zum Simplonpass, der schon bald ins Blickfeld gerät und dieser Abstieg ist auch nicht so steil, so dass man ihn in Verbindung mit dem herrlichen Panorama welches sich einem hier bietet auch richtig geniessen kann.

Ab dem Glishorn hatten wir etwa drei Stunden zum Simplonpass.

Noch ein Hoch auf den ÖV: 17:00 am Simplon-Pass ins Postauto gestiegen und 20:20 in Zürich die Wohnung betreten.

Besser geht es nicht!