Vorderglärnisch (2328 m) über Südrouten


Publiziert von PStraub , 28. Juni 2016 um 18:05.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:28 Juni 2016
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Glärnischgruppe 
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m

Der Vorderglärnisch kann von Schwändi aus über die Schwändisienen und über Guppen angegangen werden. Aufgestiegen bin ich über die Schwändisienen, hinunter ging ich über Guppen. So ergibt sich unten eine Rundwanderung; oben kommen die Routen auf etwa 1500 m zusammen.
 
Gestartet bin ich bei Enneteggen (P. 737) und wollte den Weg der Guppenrus entlang (orografisch links) nehmen. Nachdem diese in den letzten Jahren mit beträchtlichem Aufwand verbaut wurde, gibt es diesen Weg nicht mehr!
Man kann allerdings auf der andern Seite starten und nach gut 100 m das Bachbett zur Wasserversorgung queren. Diesen Schlupf habe ich jedoch verpasst und querte erst bei Guppen Unterstafel Richtung Schlattberg - auf Wegspuren, die auf der Karte teilweise noch eingetragen, im Gelände aber fast nicht mehr auszumachen sind. Seitdem die Bauern jeden Schritt per Auto machen und das Vieh für Weidewechsel in Anhänger verladen wird, verschwinden diese alten Wege immer schneller.
 
Dann alles den Steilhang hinauf zu den Schwändisienen. Das war wie immer wunderbar. Leider zeigte sich auch hier: Heuer tun sich die Lilien schwer. Wo es sonst Feuerlilien zu Hunderten gibt, habe ich kaum ein Dutzend gesehen. 

Unterwegs hat jemand mit gelbem Spray stellenweise markiert, seine Systematik hat sich mir nicht erschlossen.
 
Der Aufstieg via Chilchli und Hanslirus wurde ja schon ausreichend beschrieben. Unten ging das gut, das Gelände ist aper und recht trocken. Die Querung des Runsenanrisses ist noch eher heikel, der Schutt des Winters liegt noch lose auf den Tritten. Etwas erhöhte Vorsicht ist da sicher nicht falsch.
 
Auf dem Gipfel traf ich einen Berggänger, zwei weitere sah ich auf dem Abstieg: Die Route ab Sagg wird offensichtlich bereits häufig begangen.
 
Der Abstieg verlief soweit problemlos, unterwegs habe ich noch den vordersten Chilchliturm bestiegen. Das ist zwar nicht der höchste, aber der ausgesetzteste - vermutlich eine weitere HIKR-Erstbegehung :).
 
Beim untersten Hüttchen auf etwa 1430 m wird gebaut. Umso erstaunter war ich, dass die Wegspur ab da praktisch nicht mehr zu sehen war. Anscheinend fliegt man lieber per Heli rauf ..
 
Der Zustand des Weges in der Umgebung von Guppen-Mittelstafel ist eine einzige Schweinerei. Erde, Kot, Placken, Brennesseln - und das ganze Vieh mitten unter Tag um die Hütte versammelt. Es macht den Eindruck, die Sennen müssten Fussball gucken und haben so keine Zeit zu Vieh und Alp zu schauen. Wenn ich solche Zustände sehe, frage ich mich, ob wir die Landwirtschaftsmilliarden nicht doch besser in einer Aktivität verlochen, die uns Steuerzahlern wenigstens Spass macht.
 
An sich hatte ich geplant, zum Isenberg hinüber zu queren und in ein paar der alten Stollen des Guppenbergwerkes zu schauen. Aber vor Ort war ich unschlüssig, ob ich dem Bergwerks- oder dem Bierbraugewerbe meinen Tribut zollen sollte. Mit blutendem Herzen entschied ich mich für letzteres und begab mich stracks an die (Adler-)Quelle. 

Tourengänger: PStraub


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Kommentare (1)


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Bergamotte hat gesagt:
Gesendet am 30. Juni 2016 um 17:04
>Aber vor Ort war ich unschlüssig, ob ich dem Bergwerks- oder dem Bierbraugewerbe meinen Tribut zollen sollte.

Man(n) hat's nicht leicht, qualvolle Entscheidungen noch und nöcher...


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