Schiberg 2043m (via Brennaroute), Bockmattlistock 1931m , Tierberg 1988m, Brüschstockbügel 1488m
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Vom Schiberg (via Brennaroute) bis zum Brüschstockbügel
Während ich die Brennaroute auf den Schiberg 2044m schon kannte, durfte heute
Schlumpf auf dieser Aufstiegsvariante Premiere feiern. Und wir waren uns auch heute wieder einig: Diese Route gehört klar zu den schönsten Voralpen-Kraxlerein, weshalb auch wir garantiert nicht zum letzten Mal da gewesen sind.
Weil es wegen den starken Regenfällen der letzten Tage sehr rutschig und nass war, galt es besonders vorsichtig zu sein. Am Grundsatz, dass diese Tour nur bei trockenen Bedingungen begangen werden soll, halte ich klar fest - wer aber in solchem Gelände bereits Erfahrung hat, wird wie wir auch bei diesen Bedingungen riesige Freude haben. Tourenbeschriebe für die Brennaroute gibt es hier auf Hikr schon genügend, zudem hat es bis zur Abseilstelle überall gut sichtbare blaue Farbmarkierungen. Deshalb zusammengefasst unsere Variante:
Start um 07.00 Uhr bei Fällätschen 920m am Wägitalersee und via Schwarzenegg 1375m (aktuell ganzer Weg äusserst sumpfig, besser Alpstrasse benützen) hinauf zur Bockmattlihütte 1501m. Anschliessend via Brennaroute (T6 III) zuerst zum Schiberg Nordgipfel 2043m und gleich weiter zum Schiberg Südgipfel 2044m. Wir gönnen uns hier eine kulinarische Rast.
Es ist neblig und die Sicht nicht besonders gut. Auf mehr oder weniger deutlichen Wegspuren (jedoch nicht markiert) steigen wir ab und stellen irgendwann fest, dass unsere anvisierte Furgge viel höher sein müsste. Der Kontrollblick auf das GPS-Gerät bestätigt unsere Vermutung und tatsächlich befinden wir uns im Gebiet Tschingel, also in der Südwest, statt in der Südostflanke. Somit wieder ca. 100m hoch bis zu den ersten rot-weiss-Markierungen, welche hinunter zur Furgge 1925m führen. Wer also vom Gipfel (bei schlechter Sicht, denn bei guter Sicht ist es von Beginn weg eindeutig) auf dem richtigen Weg absteigen will, der folgt stets den rot-weissen Markierungen. Von der Furgge via Schneeschmelziweg (T4, wenn noch Schnee liegt heikel und gefährlich) hinüber zum Bockmattlipass 1796m und hoch zum Bockmattlistock 1931m (T3). Der höchste Punkt ist nicht beim Gipfelkreuz, also besuchen wir auch den wirklichen Gipfel.
Von diesem hinunter via P. 1908 auf den Wildchamm und diesem folgend auf den Tierberg 1988m (T4-). Erneut lassen wir unsere Seele auf dem Gipfel baumeln und beobachten das Naturschauspiel des nordseitigen Nebels und der südseitigen Aufhellungen.
Via Wildchamm und P. 1908 erreichen wir auf selben Weg erneut den Bockmattlipass 1796m und steigen via Chälen direkt hinunter zur Schwarzenegghöchi 1364m (T3). Die ca. 15 Minuten wo wir verhagelt werden nehmen wir gelassen, einerseits zeigt sich das Wetter schon den ganzen Tag über von der besseren als prognostizierten Seite und andererseits sind solche Naturschauspiele auch etwas Bereicherndes.
Es folgt nun der Höhepunkt des Tages - mein Tourenpartner liegt mir damit schon den ganzen Tag in den Ohren: der Gegenaufstieg zum Fast-4000er Brüschstockbügel 1489m (T2). Wer diesen Gipfel noch nie besucht hat ist selbst Schuld - die Besonderheit dieses kaum aussprechbaren Voralpenwunders kann beinahe nicht in Worten beschrieben werden. Man muss es einfach erlebt haben!
Als Abstieg wählen wir aufgrund der sehr nassen Bedingungen die Alpstrasse von der Schwarzenegg 1325m durch den Gwürzwald (ich bevorzuge Aromat) und via Ober- und Unterheuboden zurück zu unserem Ausgangspunkt Fällätschen 920m.
Fazit:
Wir hatten riesig den Plausch, u.a. aber auch dank der wie immer super gut funktionierenden Kameradschaft, was nicht selbstverständlich ist. Die Brennaroute ist verglichen mit dem Klassiker Haggenspitz - Klein Mythen anspruchsvoller und bietet viel mehr Fels- statt Erd- und Wurzelkontakt, entsprechend kommt hier mehr alpines Feeling auf. Die IIIer-Stellen sind bei trockenen Bedingungen gut machbar, bei nassen Verhältnissen wie heute kann es schnell ernsthaft werden. Eine 10m Reepschnur tut somit nicht nur bei der Abseilstelle ihren Dienst, sondern evtl. auch beim Aufstieg durch den schmierigen Kamin (gesichert werden kann oben beim Ausstieg an einem Baum).
Material:
- gute Bergschuhe
- Pickel: Für die Brennaroute nicht zwingend notwendig, da viel Fels- und wenig Erd- / Steilgraskontakt. Für den Gipfelaufstieg sowie die anschliessende Traversierung via Schneeschmelziweg richtung Bockmattlipass bei den aktuellen nassen Bedingungen jedoch sehr ratsam.
- 10m Reepschnur für die Abstiegsstelle (falls das Fixseil nicht mehr vorhanden oder beschädigt ist)
- Helm
- evtl. 1 Schlinge mit 1 Karabiner für Sicherungen unterwegs, weiteres Material nicht notwendig
Anmerkungen zu den Höhenangaben der von uns besuchten Punkte und Gipfel:
Vergleicht man die Höhenangaben der Hikr-Wegpunkte mit den effektiven Angaben auf der 25'000er LK, dann weichen die Daten oft ab. Aus Zeitgründen verzichte ich auf die Korrektur hier auf Hikr, es gelten somit klar die Angaben der offiziellen LK.
Merci
Schlumpf für diesen erneut fantastischen Tag! Alle vorgenommenen Ziele wurden erreicht: Brennaroute, Schneeschmelzi-Traverse, 4 Gipfel und last but not least den sehnlichst gewünschten Hagelschlag! All-inclusive, was will man noch mehr!
Während ich die Brennaroute auf den Schiberg 2044m schon kannte, durfte heute

Weil es wegen den starken Regenfällen der letzten Tage sehr rutschig und nass war, galt es besonders vorsichtig zu sein. Am Grundsatz, dass diese Tour nur bei trockenen Bedingungen begangen werden soll, halte ich klar fest - wer aber in solchem Gelände bereits Erfahrung hat, wird wie wir auch bei diesen Bedingungen riesige Freude haben. Tourenbeschriebe für die Brennaroute gibt es hier auf Hikr schon genügend, zudem hat es bis zur Abseilstelle überall gut sichtbare blaue Farbmarkierungen. Deshalb zusammengefasst unsere Variante:
Start um 07.00 Uhr bei Fällätschen 920m am Wägitalersee und via Schwarzenegg 1375m (aktuell ganzer Weg äusserst sumpfig, besser Alpstrasse benützen) hinauf zur Bockmattlihütte 1501m. Anschliessend via Brennaroute (T6 III) zuerst zum Schiberg Nordgipfel 2043m und gleich weiter zum Schiberg Südgipfel 2044m. Wir gönnen uns hier eine kulinarische Rast.
Es ist neblig und die Sicht nicht besonders gut. Auf mehr oder weniger deutlichen Wegspuren (jedoch nicht markiert) steigen wir ab und stellen irgendwann fest, dass unsere anvisierte Furgge viel höher sein müsste. Der Kontrollblick auf das GPS-Gerät bestätigt unsere Vermutung und tatsächlich befinden wir uns im Gebiet Tschingel, also in der Südwest, statt in der Südostflanke. Somit wieder ca. 100m hoch bis zu den ersten rot-weiss-Markierungen, welche hinunter zur Furgge 1925m führen. Wer also vom Gipfel (bei schlechter Sicht, denn bei guter Sicht ist es von Beginn weg eindeutig) auf dem richtigen Weg absteigen will, der folgt stets den rot-weissen Markierungen. Von der Furgge via Schneeschmelziweg (T4, wenn noch Schnee liegt heikel und gefährlich) hinüber zum Bockmattlipass 1796m und hoch zum Bockmattlistock 1931m (T3). Der höchste Punkt ist nicht beim Gipfelkreuz, also besuchen wir auch den wirklichen Gipfel.
Von diesem hinunter via P. 1908 auf den Wildchamm und diesem folgend auf den Tierberg 1988m (T4-). Erneut lassen wir unsere Seele auf dem Gipfel baumeln und beobachten das Naturschauspiel des nordseitigen Nebels und der südseitigen Aufhellungen.
Via Wildchamm und P. 1908 erreichen wir auf selben Weg erneut den Bockmattlipass 1796m und steigen via Chälen direkt hinunter zur Schwarzenegghöchi 1364m (T3). Die ca. 15 Minuten wo wir verhagelt werden nehmen wir gelassen, einerseits zeigt sich das Wetter schon den ganzen Tag über von der besseren als prognostizierten Seite und andererseits sind solche Naturschauspiele auch etwas Bereicherndes.
Es folgt nun der Höhepunkt des Tages - mein Tourenpartner liegt mir damit schon den ganzen Tag in den Ohren: der Gegenaufstieg zum Fast-4000er Brüschstockbügel 1489m (T2). Wer diesen Gipfel noch nie besucht hat ist selbst Schuld - die Besonderheit dieses kaum aussprechbaren Voralpenwunders kann beinahe nicht in Worten beschrieben werden. Man muss es einfach erlebt haben!
Als Abstieg wählen wir aufgrund der sehr nassen Bedingungen die Alpstrasse von der Schwarzenegg 1325m durch den Gwürzwald (ich bevorzuge Aromat) und via Ober- und Unterheuboden zurück zu unserem Ausgangspunkt Fällätschen 920m.
Fazit:
Wir hatten riesig den Plausch, u.a. aber auch dank der wie immer super gut funktionierenden Kameradschaft, was nicht selbstverständlich ist. Die Brennaroute ist verglichen mit dem Klassiker Haggenspitz - Klein Mythen anspruchsvoller und bietet viel mehr Fels- statt Erd- und Wurzelkontakt, entsprechend kommt hier mehr alpines Feeling auf. Die IIIer-Stellen sind bei trockenen Bedingungen gut machbar, bei nassen Verhältnissen wie heute kann es schnell ernsthaft werden. Eine 10m Reepschnur tut somit nicht nur bei der Abseilstelle ihren Dienst, sondern evtl. auch beim Aufstieg durch den schmierigen Kamin (gesichert werden kann oben beim Ausstieg an einem Baum).
Material:
- gute Bergschuhe
- Pickel: Für die Brennaroute nicht zwingend notwendig, da viel Fels- und wenig Erd- / Steilgraskontakt. Für den Gipfelaufstieg sowie die anschliessende Traversierung via Schneeschmelziweg richtung Bockmattlipass bei den aktuellen nassen Bedingungen jedoch sehr ratsam.
- 10m Reepschnur für die Abstiegsstelle (falls das Fixseil nicht mehr vorhanden oder beschädigt ist)
- Helm
- evtl. 1 Schlinge mit 1 Karabiner für Sicherungen unterwegs, weiteres Material nicht notwendig
Anmerkungen zu den Höhenangaben der von uns besuchten Punkte und Gipfel:
Vergleicht man die Höhenangaben der Hikr-Wegpunkte mit den effektiven Angaben auf der 25'000er LK, dann weichen die Daten oft ab. Aus Zeitgründen verzichte ich auf die Korrektur hier auf Hikr, es gelten somit klar die Angaben der offiziellen LK.
Merci

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