Über Hörnli und Schemel - Von Erschwil nach Erschwil
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Für die Suche nach neuen Touren im Bereich T4 bis T5 in nicht allzu weiter Entfernung von Basel muss ich mittlerweile schon einige Zeit aufwenden, da ich das meiste schon gemacht habe. Schliesslich wurde ich doch noch fündig.
Von Erschwil ("Erschbl" in lokaler Parlance) Dorf Pt. 455 entlang der Lüssel bachaufwärts. Bei Pt. 461 rechts auf die Nebenstrasse abbiegen. Nach einer kurzen Steigung auf einem Feldweg links abwärts an einem Reservoir vorbei. Bei Pt. 493 mündet der Weg in die Kantonsstrasse, der man leider bis zum Ende der Klus folgen muss. Wer Lust hat, kann zur St. Josefs-Kappele hinaufsteigen und sich so für den Preis von rund 20 Höhenmetern rund 250m Asphalt ersparen.
Am Ende der Klus rechts durch das Drehtor in die Weide und mehr oder weniger dem Waldrand folgen bis zum nordwestlichen Ende der Weide rechts vom Hof Girlang. Nun beginnt der "Fun"-Teil. Ich versuche, wenn immer es geht, genau dem Grat zum Hörnli zu folgen. Anfangs noch schuttig mit mässiger Steigungen, wird der Grat immer anspruchsvoller. An einer Stelle benötige ich sogar die Hände. Einen Abbruch auf 780m muss ich dann aber südseitig Umgehen. Auf der anderen Seite wieder steil obsi erreiche ich Pt. 816 mit einer phänomenalen Aussicht bis in den Schwarzwald.
Als ich mich aufmachen will, raschelt es im Gebüsch unter mir und ein Fuchs mit buschigem Schwanz schiesst hervor und ist eben so schnell wieder verschwunden. Auf einem gut ausgetretenen Pfad steige ich zum Wanderweg hinunter, dem ich nun an Pt. 792 vorbei bis kurz vor Pt. 819 folge, wo ich über die Weide zum nordseitigen Waldrand quere.
Erst weglos kraxle ich durch das lose Laub empor. Nach etwa 30m treffe ich auf ein schwach ausgeprägtes Trassee. Wie eigentlich nicht anders zu erwarten war, handelt es sich dabei um ein Zustiegsweglein der Kletterer. Unter der Felswand biege ich nach links ab. Nach einem kurzen etwas steileren Anstieg erreiche ich rechterhand eine Lücke in der Felswand. Die darin hochführenden Spuren schätze ich als T5+ ein und für mich aufgrund der Ausgesetztheit als (im Moment) nicht machbar. So lege ich an einem sonnenbeschienen Plätzchen eine längere Rast ein.
Am linken Ende der Felswand scheint ein Aufstieg machbar und mit ein wenig Kraxelei bin ich auch schon oben. Der weitere Aufstieg über gut gestufte, mit Gras durchsetzte Felsbänder ist dann reiner Genuss. Auf dem Grat angelangt, folge ich diesem mit einigen kurzen Kraxelpassagen nach Westen bis Pt. 900, wo sich eine erhabene Aussicht von der Hohen Winde bis ins Val Terbi auftut.
Der Weiterweg dem sich nun markant verschmälernden Grat entlang dürfte im Bereich T5+ liegen und kommt für mich nicht in Frage. So kehre ich um. In einer Zwischensenke erkundige ich ein angebrachtes Fixseil durch ein steiles mit rutschigem Laub gefülltes Couloir in die Nordflanke. So wie ich es beurteilen kann, führen die Pfade aber nur zu weiteren Kletterrouten und bringen mir für den Weiterweg nach Westen nichts (1). Der vorausdenkend mitgenommenem Pickel erweist mir beim Wiederaufstieg durch das glitschige Couloir gute Dienste.
Es ist immer wieder erstaunlich wie der selbe Weg in entgegengesetzter Richtung komplett anders aussieht. So benötige ich einige Zeit, bis ich den Abstieg um die Felswand herum wiedergefunden habe. Dieser entpuppt sich als wesentlich anspruchsvoller als im Aufstieg. Nun folge ich den Kletterweglein bis zum Waldrand oberhalb des Schemelhofs. Erst als ich mich auf der Weide schon weit westlich des Hofes befinde, fängt der Hofhund an zu bellen. Er kann mir im Moment egal sein, denn durch den lichten Wald ist das Ende der Felswand erkennbar. Auf Wildwechseln steige ich nun wieder zum Grat auf.
Nach einigen Hundert Metern treffe ich auf den Grenzstein B(ern)/S(solothurn) von 1947. Ab hier hats ausgeprägte Pfadspuren und die paar Felsen lassen sich "genussvoll" überkraxeln. Irgendwie verpasse ich den "Gipfel" Pt. 906 in der stellenweise recht üppigen Botanik. Erst als sich der Pfad merklich nach Westen absenkt, merke ich, dass ich wohl zu weit gelaufen bin. So quere ich weglos zum Gatter in der Waldecke auf 850m. Über die Weide mit grandioser Aussicht auf den Sonnenuntergang über dem Val Terbi gelange ich zu Pt. 855 mit Aussicht auf das Lüssel- und Birstal bis zum Gempen.
Mittlerweile ist es schon stark am Einnachten und ich beschliesse den steilen Abstieg durch die Riedhollen. Bei Pt. 815 gibt ein Tafel Auskunft über die historische Bedeutung dieses Übergangs. Zahlreichen Zickzacks machen den Weg durch die grobschuttige Flanke knieschonender.
Bei fortgeschrittener Dunkelheit gelange ich auf Forstwegen zu Pt. 681. Um die Nachtsicht meiner Augen nicht zu beeinträchigen, verwende auf Wanderungen bei Dunkelheit bevorzugt Rotlicht. Leider erscheinen dadurch sämtliche Farben auf der Landkarte schwarz (und rot sogar überhaupt nicht!!!), sodass ich den blau eingezeichneten Bachlauf durch den Schliffengraben zuerst für einen Forstweg halte. Den Fehler erkannt, kann ich mir den steilen vermeintlichen Abstieg ersparen und gelange stattdessen über Buechmatt Pt. 603 und Pt. 519 wieder nach Erschwil hinunter. Auf dem Asphalt erzeugen meine OL-Schuhe ein lautes Knirschen, sodass ich froh bin, noch Zeit zu haben, meine Schuhe zu wechseln, bevor das Postauto kommt.
1) Wie ich bei weiteren Internet-Recherchen rausgefunden habe, muss es einen Direkt-Aufstieg von Erschwil durch den Forst und über die sogannnte "Geissestägä" geben, welcher zum Schemelloch, einer rund 160m langen und 44 Meter tiefen Tropfsteinhöhle führt.
Bei obiger Recherche bin ich auch noch auf ein Gago-Wägli gestossen, welches sehr vielversprechend tönt. Anscheinend hat Erschbl einiges an markierten aber nicht eingezeichneten Weglein zu bieten.
Von Erschwil ("Erschbl" in lokaler Parlance) Dorf Pt. 455 entlang der Lüssel bachaufwärts. Bei Pt. 461 rechts auf die Nebenstrasse abbiegen. Nach einer kurzen Steigung auf einem Feldweg links abwärts an einem Reservoir vorbei. Bei Pt. 493 mündet der Weg in die Kantonsstrasse, der man leider bis zum Ende der Klus folgen muss. Wer Lust hat, kann zur St. Josefs-Kappele hinaufsteigen und sich so für den Preis von rund 20 Höhenmetern rund 250m Asphalt ersparen.
Am Ende der Klus rechts durch das Drehtor in die Weide und mehr oder weniger dem Waldrand folgen bis zum nordwestlichen Ende der Weide rechts vom Hof Girlang. Nun beginnt der "Fun"-Teil. Ich versuche, wenn immer es geht, genau dem Grat zum Hörnli zu folgen. Anfangs noch schuttig mit mässiger Steigungen, wird der Grat immer anspruchsvoller. An einer Stelle benötige ich sogar die Hände. Einen Abbruch auf 780m muss ich dann aber südseitig Umgehen. Auf der anderen Seite wieder steil obsi erreiche ich Pt. 816 mit einer phänomenalen Aussicht bis in den Schwarzwald.
Als ich mich aufmachen will, raschelt es im Gebüsch unter mir und ein Fuchs mit buschigem Schwanz schiesst hervor und ist eben so schnell wieder verschwunden. Auf einem gut ausgetretenen Pfad steige ich zum Wanderweg hinunter, dem ich nun an Pt. 792 vorbei bis kurz vor Pt. 819 folge, wo ich über die Weide zum nordseitigen Waldrand quere.
Erst weglos kraxle ich durch das lose Laub empor. Nach etwa 30m treffe ich auf ein schwach ausgeprägtes Trassee. Wie eigentlich nicht anders zu erwarten war, handelt es sich dabei um ein Zustiegsweglein der Kletterer. Unter der Felswand biege ich nach links ab. Nach einem kurzen etwas steileren Anstieg erreiche ich rechterhand eine Lücke in der Felswand. Die darin hochführenden Spuren schätze ich als T5+ ein und für mich aufgrund der Ausgesetztheit als (im Moment) nicht machbar. So lege ich an einem sonnenbeschienen Plätzchen eine längere Rast ein.
Am linken Ende der Felswand scheint ein Aufstieg machbar und mit ein wenig Kraxelei bin ich auch schon oben. Der weitere Aufstieg über gut gestufte, mit Gras durchsetzte Felsbänder ist dann reiner Genuss. Auf dem Grat angelangt, folge ich diesem mit einigen kurzen Kraxelpassagen nach Westen bis Pt. 900, wo sich eine erhabene Aussicht von der Hohen Winde bis ins Val Terbi auftut.
Der Weiterweg dem sich nun markant verschmälernden Grat entlang dürfte im Bereich T5+ liegen und kommt für mich nicht in Frage. So kehre ich um. In einer Zwischensenke erkundige ich ein angebrachtes Fixseil durch ein steiles mit rutschigem Laub gefülltes Couloir in die Nordflanke. So wie ich es beurteilen kann, führen die Pfade aber nur zu weiteren Kletterrouten und bringen mir für den Weiterweg nach Westen nichts (1). Der vorausdenkend mitgenommenem Pickel erweist mir beim Wiederaufstieg durch das glitschige Couloir gute Dienste.
Es ist immer wieder erstaunlich wie der selbe Weg in entgegengesetzter Richtung komplett anders aussieht. So benötige ich einige Zeit, bis ich den Abstieg um die Felswand herum wiedergefunden habe. Dieser entpuppt sich als wesentlich anspruchsvoller als im Aufstieg. Nun folge ich den Kletterweglein bis zum Waldrand oberhalb des Schemelhofs. Erst als ich mich auf der Weide schon weit westlich des Hofes befinde, fängt der Hofhund an zu bellen. Er kann mir im Moment egal sein, denn durch den lichten Wald ist das Ende der Felswand erkennbar. Auf Wildwechseln steige ich nun wieder zum Grat auf.
Nach einigen Hundert Metern treffe ich auf den Grenzstein B(ern)/S(solothurn) von 1947. Ab hier hats ausgeprägte Pfadspuren und die paar Felsen lassen sich "genussvoll" überkraxeln. Irgendwie verpasse ich den "Gipfel" Pt. 906 in der stellenweise recht üppigen Botanik. Erst als sich der Pfad merklich nach Westen absenkt, merke ich, dass ich wohl zu weit gelaufen bin. So quere ich weglos zum Gatter in der Waldecke auf 850m. Über die Weide mit grandioser Aussicht auf den Sonnenuntergang über dem Val Terbi gelange ich zu Pt. 855 mit Aussicht auf das Lüssel- und Birstal bis zum Gempen.
Mittlerweile ist es schon stark am Einnachten und ich beschliesse den steilen Abstieg durch die Riedhollen. Bei Pt. 815 gibt ein Tafel Auskunft über die historische Bedeutung dieses Übergangs. Zahlreichen Zickzacks machen den Weg durch die grobschuttige Flanke knieschonender.
Bei fortgeschrittener Dunkelheit gelange ich auf Forstwegen zu Pt. 681. Um die Nachtsicht meiner Augen nicht zu beeinträchigen, verwende auf Wanderungen bei Dunkelheit bevorzugt Rotlicht. Leider erscheinen dadurch sämtliche Farben auf der Landkarte schwarz (und rot sogar überhaupt nicht!!!), sodass ich den blau eingezeichneten Bachlauf durch den Schliffengraben zuerst für einen Forstweg halte. Den Fehler erkannt, kann ich mir den steilen vermeintlichen Abstieg ersparen und gelange stattdessen über Buechmatt Pt. 603 und Pt. 519 wieder nach Erschwil hinunter. Auf dem Asphalt erzeugen meine OL-Schuhe ein lautes Knirschen, sodass ich froh bin, noch Zeit zu haben, meine Schuhe zu wechseln, bevor das Postauto kommt.
1) Wie ich bei weiteren Internet-Recherchen rausgefunden habe, muss es einen Direkt-Aufstieg von Erschwil durch den Forst und über die sogannnte "Geissestägä" geben, welcher zum Schemelloch, einer rund 160m langen und 44 Meter tiefen Tropfsteinhöhle führt.
Bei obiger Recherche bin ich auch noch auf ein Gago-Wägli gestossen, welches sehr vielversprechend tönt. Anscheinend hat Erschbl einiges an markierten aber nicht eingezeichneten Weglein zu bieten.
Tourengänger:
kopfsalat

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