Vom Stellifels zum Hochstelleli


Publiziert von Kik , 19. April 2019 um 14:53.

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum:18 April 2019
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO 
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 810 m
Strecke:14 km
Kartennummer:Passwang 1:25'000

... oder wo Dir Hase und Gemse schöne Ostern wünschen. 

Eine Kollegin hat mir vom SW-Grat des Hochstelleli berichtet. Das passende Drumherum liefert Kopfsalat (und da auch). Eine alte Karte an der Haltestelle Grindel Unterdorf zeigt nirgends verzeichnete Wege und Flurnamen.
 
Von Grindel Unterdorf spaziere ich auf dem Strässchen nach Horlangen bis zum ersten Haus nach dem Wald und laufe über die Schafweide zum Gratrücken. Das immer noch gut ausgeprägten Stellifelsweglein führt zum Aussichtspunkt Stellifels Pt 697m. Danach geht es weiter angenehm über den höchsten Punkt und hinab zum Sättelchen Pt. 631. Dabei schrecke ich einen Hasen auf, der gerade Eier austrägt. Weiter auf dem waldigen Gratweglein über Fallholz zum nächsten Gipfelchen und hinab zum Müliholenfels 569m, einer Aussichtskanzel über Erschwil mit einer eigenartigen Gipfelhöhle. Der gut angelegte ehemalige Wanderweg führt problemlos durch und über umgestürzte Buchen zu den blühenden Chriesibäumen von Erschwil.

Von Erschwil an folge ich erst der alten Talstrasse, die gemäss IVS von 1730 stammt, dann dem noch viel älteren Passwangweg zur Kapelle St. Joseph (von 1671), der an mehreren Stellen aus dem Fels gehauen ist und Radschleifspuren und Tritte aufweist. Etwas zurück auf dem Kreuzweg nehme ich die Abzweigung zum ehemals breiten Weg in der Südflanke des Hochstelleli.  Er bringt mich mit knietiefem Laub recht zum schwitzen. Auf etwa 610m erreicht er den SW-Grat. Von da an ziehe ich den luftigeren Gratrücken dem alten Trassee vor. Über das Tunnel führt eine nur anfangs deutliche Spur. Dann ist nicht immer klar, welches der beste Weg ist. Die Kraxelstufen des Grates sind meist einfach, oft nicht ganz fest, manchmal durch Altholz verkompliziert. Man kann überall auf die licht bewaldete Südseite ausweichen, wo das Gras gut gestuft ist. Aber auch da geht es hie und da durch Fallholz. Zuoberst wird es flacher und dickichter, dafür mit deutlicherer Spur. Wer sich auf das abgesetzte Gipfelköpfchen des Hochstelleli vorwagt, wird mit einem weiten Blick bis auf Basel und den Roche-Turm belohnt.
 
Etwas südlich des Pt. 907 führt ein guter Weg zur einsamen Wiese mit dem alten Picknickplatz Tännlifels. Hier springen zwei Gemsen in den Wald. Auf dem Heimweg überschreite ich den Dichberg, wechsle dann hinüber zur Hohrüti und nehme zuletzt der Wanderweg nach Meltingen.
 
Das T3 bezieht sich nur auf den SW-Grat des Hochstelleli, die fakultativen Kraxelstellen sind wohl T4, alles andere ist im Bereich T1-T2.
 

Tourengänger: Kik


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (7)


Kommentar hinzufügen

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 24. April 2019 um 12:56
Der untere Teil des Grats zum Hochstelli steht auch noch auf meiner Pendenzenliste.

Besten Dank fürs Rekognoszieren.

Felix hat gesagt:
Gesendet am 26. April 2019 um 13:42
Dankeschön für diese Tourenbeschreibung - merke ich mir.

lg Felix

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 30. Oktober 2019 um 12:55
So. War gestern auch dort. Nur den Teil von Erschwil nach Meltingen. Nur bin ich noch etwas weiter unten auf den Grat der Lämmlisfluh gelangt.

Interessant: bei ca. 608'758 / 246'185 hat's eine Passage in die Nordflanke. Mit Aussichtsfels. Da gestern aber alles recht nass, stark neblig und somit auch saurutschig war (nichts mit kraxeln), traute ich mich nicht, dem Pfad weiter die Fluh hinunter zu folgen. Vielleicht gibt es gar eine Verbindung zum langgestrichelten Feld-/Forstweg?

Werde das ganze bei Gelegenheit von der Nordseite her erkunden.

Kik hat gesagt: RE:
Gesendet am 30. Oktober 2019 um 15:04
Deine Koordinaten ergeben mir in der Karte praktisch den (früher angegebenen) Punkt 567m. Meinst Du wirklich die Nordseite, warst Du denn gestern unterhalb der Fluh ?
Am Ende des Feldweges von Morbach her war früher mal eine Grube oder ein Steinbruch.
Vielleicht war ja hier auch einmal etwas Militärisches.
Jetzt kommt wieder die Jura-Zeit, hoffen wir auf trockeneres Wetter.
Viele Grüsse
Kik

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 30. Oktober 2019 um 15:18
Ups, da hat sich meine Maus wohl etwas vertan. Die Koordinaten sind falsch. Sorry.

Die Passage befindet sich weiter nördlich, fast beim von Osten kommenden Querweg.

Kik hat gesagt: RE:Querweg
Gesendet am 22. Januar 2020 um 15:31
Der Querweg endet bei der alten Grube unter der hohen Wand.
Ein Aufstieg zum Grat wäre allenfalls etwas weiter oben möglich. In halber Wandhöhe war für mich Schluss (Querung auf gefrorenem Moos). Es hatte keine alten Hilfsmittel wie eingemauertes Eisen o.ä., war also kein Militäraufstieg und lohnt sich nicht.
Viele Grüsse, Kik

kopfsalat hat gesagt: RE:Querweg
Gesendet am 22. Januar 2020 um 23:13
OK.

Besten Dank fürs Anschauen. Somit kein weiteres Projekt. Schon gar nicht bei den jetzigen Verhältnissen.

Gruss

Dani


Kommentar hinzufügen»