Grand Mont und Dürrenberg, von Erschwil nach Mervelier


Publiziert von Kik , 14. Oktober 2020 um 14:39.

Region: Welt » Schweiz » Jura
Tour Datum:13 Oktober 2020
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-JU   CH-SO   CH-BE 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 820 m
Abstieg: 720 m

Den Dürrenberg mit seiner Drei-Kantonsecke habe ich noch nie besucht; er kommt mir gerade recht für einen kürzeren Jurawaggel bei nassen Verhältnissen. Dabei könnte ich wieder einmal aufs Hörnli und vielleicht finde ich auch einen gescheiteren Weg auf den Grand Mont.
 
Von Erschwil aus gehe ich auf dem WW Richtung Hörnli bis zur ersten Rechtskurve und dann auf dem chrummen Wägli zu Pt 609 auf der Forstweide. In der Lichtung auf 680m fällt mir eine Spur auf, die vom Wanderweg abzweigt und nach Südwesten zieht. Am obersten Weidezipfel gibt’s einen Zaundurchgang und einen Pfeil: Geissstäge. Hmm, da war doch mal was im Hikr ? Die Spur ist verschwemmt, eher eine Runse und voll Gesteinsbrocken. Da muss einiges heruntergekommen sein. Ich gehe aus der Fallinie etwas nach rechts und komme an das untere Felsband, wo ein kleines Steinmännchen den gestuften Einstieg anzeigt. Die meist festen Felsen bilden wirklich eine Treppe, momentan zwar nass, aber unproblematisch bis zu einem flacheren, ziemlich überwachsenen Zwischenstück, wo ich die Spur etwas suchen muss. Sie geht vor dem abschliessenden Kessel nach rechts auf den Rücken und überwindet mit einem bequemen Bändlein das hier wenige Meter hohe zweite Felsband.
 
Der Zaundurchgang entlässt mich auf eine Weide mit Rindern und Zeitkühen, die muhend auf mich los traben. Mit meinem einfühlsamsten Kuh-Singsang sage ich ihnen, ich frässe das Gras nicht weg und wolle nur auf den Wanderweg oberhalb. Sie verlangsamen und beruhigen sich, sind vielleicht auch nur zu faul, mir bergauf zu folgen. Etwa der Kantonsgrenze nach steige ich zum ehemaligen Clubhaus hoch, von dem man eine prächtige Sicht über das Lüsseltal hat. Von hier sind wir das letzte Mal südwestlich auf den höchsten Punkt des Grand Mont gestiegen, heute will ich es auf einem alten Trassee nach Süden probieren. Dieses hört auf, ich klettere über mehrere Bäume, steige auf Gemsspuren hoch und kann den so geliebten 3-fach Stacheldrahtzaun wenige Meter südlich des höchsten Punktes des Grand Mont unterkriechen.
 
Dann laufe ich über die Weiden zum Picknickplatz beim Bäremätteli und halte auf den Westrücken des Dürreberg Pt. 1074 zu. (Besser bleibt man südlich der Kantonsgrenze, das spart zwei Zauntraversen). Es hat keine Spur über den Rücken; warum wird klar, wenn man auf den Hochsicherheits- Stacheldraht mitten im Wald trifft, der mich einige Zeit kostet. Er schützt auch weiter oben den ehemaligen Kanton Bern gegen den offenbar feindlichen Kanton Solothurn. Auf Punkt 1074 treffen heute die Kantone Jura, Solothurn und Bern (Gemeinde Schelten) zusammen. Der Grenzstein stammt von 1947 und trägt nur einen Bären. Aussicht hat es nicht. Ich steige über die einwachsende Weide hinab und gehe zum eigentlichen Dürrenberg Pt. 1032 hinüber. Hier lässt sich genüsslich rasten. Die Sonne scheint, die Weide ist trocken, wie der Name sagt, und man sieht prächtig in das Tal von Vermes und das Val Terbi.
 
Im Abstieg nach Mervelier suche ich noch den Fels Pt. 800 über der Scheltenstrasse in Erwartung einer spektakulären Talsicht. Der Tiefblick ist aber durch die Vegetation sehr beschränkt und die Brombeertraverse lohnt sich nicht. Bevor ich das Forststrässchen wieder erreiche, fällt mir ein altes Wegtrassee auf, das von etwa 780m ins Tal führt. Ich kann der Versuchung nicht widerstehen und gelange sehr direkt zur Talstrasse hinab, knapp 200m vor Pt. 682. Der Weg (Siegfriedkarte von 1946) ist zuunterst stark überwachsen und das darauf gehäufte Schnittholz vom Strassenrand bildet die letzte heutige Schlüsselstelle.

Tourengänger: Kik


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Kommentare (4)


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kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 15. Oktober 2020 um 10:37
Diese Ecke lohnt sich wirklich.

Felix hat gesagt:
Gesendet am 15. Oktober 2020 um 14:58
diese Ecke (und die Tour) merke ich mir; Danke!

lg Felix

Kik hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. Oktober 2020 um 17:36
Die Ecke ist hübsch, den Dürrenberg Pt. 1073 würde ich aber auslassen und von Le Choin den alten Querweg auf ca. 1000m nehmen (LK 1946) der auch angenehm zum Dürrenberg 1034 hochführt, damit kannst Du die Stacheldrahtorgie etwas vermindern.
Viele Grüsse Kik

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. Oktober 2020 um 19:20
Danke für den Hinweis
lg Felix


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