Nadelhorn 4327m (Normalweg)


Publiziert von Ka , 9. August 2013 um 18:17. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 1 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage

Meine erste Hochtour, mein erster 4000er.
Vielen herzlichsten Dank meiner lieben Freundin und Führerin für dieses Erlebnis in den geliebten Bergen!
 
Donnerstag, Zustieg Mischabelhütte:
 
Richtiges Sommerwetter!
Der Zustieg zur Mischabelhütte ist spannend, abwechslungsreich und auch als Tour sehr zu empfehlen wenn man von der Hütte aus nicht mehr weiter in die Höhe steigen will!
Die ersten 300 Hm überwinden wir mit der Bergbahn bis Hanning. Von dort gilt es trotzdem immer noch 1000 Hm zu überwinden.
Zuerst führt der Weg über grüne, blumenreiche Wiesen und über einen laut rauschenden, sprudelnden Begbach. Langsam schlängelt sich der Pfad dann nach dem Wegweiser bei Schönegge, 2448m weiter hinauf zum Einstieg in den blockfelsigen Grat. Da beginnt dann die eigentliche Alpinwanderung (für Hunde nicht geeignet).
Angeregt wird über Felsbrocken gekraxelt, überall hat es dicke Drahtseile und sogar Stahltritte. An einigen Passagen geht’s an einer oder beiden Seiten steil hinunter.
Die Mischabelhütte liegt auf 3340m und bietet eine herrliche Aussicht und ausserdem sind die Leute sehr freundlich und sympathisch!
 
Freitag, Nadelhorn:
 
Tagwache um 3.45 Uhr, Zmorge um 4.00 Uhr. Heute wirkt die ganze Angelegenheit beim Aufstehen und Morgenessen mit den anwesenden Berggängern viel weniger „stressig“ als beim letzten Mal hier.
Da wir wieder zur Hütte zurückkehren werden, lassen wir alles „überflüssige“ Gepäck zurück, sehr praktisch!
Um 4.30 Uhr sind wir bereit und machen uns auf den Weg.
 
Zuerst gehen wir weiter über den felsigen Grat hoch bis zum Schwarzhorn. Den Gletscher könnte man auch bereits früher betreten , unterwegs vernehmen wir aber dann auf der rechten Seite über den Gletscherauslauf das Herunterrauschen einiger Felsen. Also entscheiden wir uns besser auf dem Grat zu bleiben.
Bald stehen wir bei dem von unserer Führerin gewählten Einstieg auf den Gletscher. Wir machen uns bereit, montieren die Steigeisen, Seilen uns an und los geht’s!
 
Über den Hohbalmgletscher geht’s anfangs nahezu ohne Steigung los. Gut zum „Einmarschieren“ und sich an die Steigeisen zu gewöhnen. Die Schneedecke ist früh morgens noch angenehm hart / gefroren. Bald wird’s dann im Aufstieg zum Windjoch steiler. Dort gilt es auch bald einen recht grossen, vereisten Abschnitt zu überwinden. Die Steigeisen halten gut, allenfalls können die vorderen Zacken eingehackt werden und der Pickel hilft auch.
Beim Windjoch machen wir dann eine erste Pause. Wir geniessen das Panorama und begutachten den Weiterweg über den Grat. Wunderbar ist das Licht der Morgensonne, an einem Tag wie diesem umso mehr. Das Blau des Himmels ist so dunkel und klar, wie sonst nirgends. Wir staunen auch über die „Schärfe“ der Sicht zu den Bergen am Horizont...
Weiter geht’s dann über diesen langen, schönen Grat. Es gilt noch knappe 500 Höhenmeter in der Dreierseilschaft am kurzen Seil zu überwinden. Unterwegs treffen wir auf zwei bis drei, für uns etwas heiklere, kurz steile und vereiste Stellen an. Wir gehen langsam und konzentriert, alles geht tiptop.
Kurz unter dem Gipfel des Nadelhorns beginnt der felsige Schlussspurt.
Zwischen den Felsen und Felszacken liegt haltender Schnee, auch über die Felsen geht die einfache Kletterei in Steigeisen besser als angenommen. Rechts, links, hinten und vorne erscheint es doch recht abschüssig, der Gipfel mit Kreuz bietet nur wenig Platz. Die etlichen Seilschaften, welche sich vor Ort befinden, übergeben sich den Platz auf dem Gipfel inklusive herzlicher Glückwünsche problemlos.
Glücklich kommen wir um ca 8.15 Uhr auf dem Nadelhorngipfel an, dieser Moment berührt sehr, das Panorama ist überwältigend.
Schon kurze Zeit später machen wir uns konzentriert auf den Abstieg. Langsam zurück über die Felsen und auf den Grat.
Im Abstieg erscheinen uns die vereisten Stellen einfacher zu passieren als angenommen. Kurz vor dem Windjoch hat es ein paar Spalten, welche wir zügig passieren, der Schnee ist um ca. 9.00 Uhr von der warmen Sonne bereits weicher geworden.
Über den Hohbalmgletscher geht’s auch wieder zurück. Nochmals über den vereisten Abschnitt, welchen wir nun rückwärts passieren.
Der Schnee ist nun wirklich bereits recht weich und wir stapfen zügig zurück auf den felsigen Grat. Einmal runter vom Gletscher werden Seil, Steigeisen und Pickel verstaut und wir schauen glücklich zurück auf unseren heutigen Weg hinauf zum Nadelhorn, bevor wir wieder über den Grat zurück zur Mischabelhütte absteigen.
Der schnellere aber für uns weniger sichere Weg führt über den Auslauf des Gletschers bis beinahe auf Höhe der Mischabelhütte.
Unsere Bergführerin entschied sich wegen der Verhältnisse, insbesondere der Wärme und der damit verbundenen Steinschlaggefahr aber für den Abstieg über den Felsgrat.
Um ca. 10.30 Uhr sind wir zurück bei der Hütte, machen eine ausgedehnte Pause, packen gemütlich unsere Sachen bevor wir uns auf den doch noch recht langen Abstieg nach Saas Fee begeben.

Tourengänger: Ka, Wahlkr


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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt: Nadelhorn - herzliche Gratulation!
Gesendet am 15. August 2013 um 21:22
von dem kann ich nur träumen ... da bin ich schon etwas neidisch ...

herzlichste Grüsse, liebe Ka!

Felix




Ka hat gesagt: RE:Nadelhorn - herzliche Gratulation!
Gesendet am 16. August 2013 um 07:40
Vielen Dank der Gratulation, es war ein tolles Erlebnis!

Liebste Grüsse zurück!
Karin


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