Nadelhorn 4372m
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Nadelhorn 4327m
Dem grossen Parkplatz vor Saas Fee P.1798 vertrauen wir für die nächste Zeit unser Auto an. Für unser Ziel das Nadelhorn das einzig richtige.
Um den Hüttenzustieg etwas zu verkürzen, besteigen wir um 8:45 Uhr die erste Bahn und schweben nach Hannig P.2336 hoch. Auf den nächsten Tag bedacht, der sicherlich lange sein wird, lössen wir schon mal ein Retourbillet. Man erspart sich so ca. eine Stunde Aufstieg.
Mischabelhütte 3335m
Von der Bergstation Hannig folgen wir dem ausgezeichneten Wanderweg nach Südwesten und gelangen nach einem kurzen Abstieg zum Torrenbach P.2283, durchqueren wir den Talkessel Spiessen und steigen, noch in wenig steilem Gelände hoch zur Schönegge P.2419. Hier mündet der Weg von Saas Fee herkommend ein.
Nun folgt man dem Kamm der vom Unteren Distelhorn her kommt umgeht dieses links auf dessen Westseite und gelangt schon bald in eine Mulde bei P.2711. Der schmale Weg führt jetzt nach rechts und schlängelt sich durch die Felsen hindurch. Von Westen her kommend gelangt man nun auf die Felsrippe des Oberen Distelhorns und folgt dieser bis zur Mischabelhütte P.3335. Der Bergpfad führt in engen Kehren stetig ansteigend hoch.
Die mässig ansteigende Felsrippe ist Klettersteig ähnlich eingerichtet. Stifte, Stahlseile, Tritte und Leitern erleichtern einem den Aufstieg. Die Route ist teilweise etwas ausgesetzt aber von objektiven Gefahren wie Steinschlag recht sicher.
Bei der Mischabelhütte angekommen geniessen wir einen gemütlichen und erhohlsamen Nachmittag und Abend.
Nadelhorn 4327m
Wie üblich herrscht frühmorgens eine Riesen Hecktik. Jeder will der erste sein der losmarschiert. Wir lassen uns aber nicht mitreisen, gehen es gemütlich an, denn der Tag wird noch lange. Um 3:45 Uhr starten wir schliesslich zu unserer Tour.
Über die Felsrippe, die gleich hinter der Mischabelhütte hochführt, gelangen wir über gut ersichtliche Pfadspuren hoch zum Hohbalmgletscher. Als Richtungshilfe kann ein Wassertank der oberhalb der Hütte steht angepeilt werden. Neben diesem wurde eine Leiter installiert die einem Hilft eine etwas höhere Felsstufe zu überwinden. Bei etwa 3600m betritt man schliesslich den Hohbalmgletscher. Ein paar wenige verabschieden sich hier und beginnen den Aufstieg über den Ost-Nord-Ost Grat auf die Lenzspitze.
Ungefähr der Höhenkurve 3620 gealngt man nun in einem Halbkreis an den Fuss Tdes Windjochs. In der Falllinie des Ulrichshorngipfels steigt man nun durch den Hang hinauf zum Windjoch P.3850
Wir queren erst von links nach rechts (sw – ne) drehen auf halber Höhe zurück zum Windjoch, dass wir nun direkt angehen. So lassen wir die Spaltenzone auf ca. 3800m zu unseren linken liegen. Der Hang zum Windjoch hoch war bereits recht eisig. Dank der viel begangenen Tour war ein schmales Band im Eis ausgtretten was den Aufstieg merklich erleichterte. Trotzdem sollte man vorsichtig sein. Bei einem Rutscher hat man zumindest den Hosenboden offen.
Glücklicherweise machte heute das Windjoch seinem Namen nicht alle ehre. Die stärcke des Windes hilt sich in Grenzen.
Auf dem Windjoch wendet man sich nach links und folgt dem Nordostgrat. Zu Beginn ist der Firngrat noch breit, wird dann aber immer schmaler und übergeht schliesslich in Fels. Im unteren Teil des Grates können einige dieser Felsen rechts in der Flanke umgangen werden. Bei vereisungen können diese aber recht heikel werden und eine Übersteigung ist sicherer. (2a) Wir wählten eine Mischung. Einige Felsen überstiegen wir, andere umgingen wir in der Flanke. An einer Stelle hatte sich sogar ein Bergführer die mühe gemacht eine Schuhbreites Band aus dem Eis zu hacken, was natürlich für die nachvolgenden Seilschaften äusserst komvortabel war.
Die letzten paar Höhenmeter zum Gipfel überwindet man in zackigem Felsen der allerdings nicht überall den festesten und sichersten Eindruck macht. Die Kletterei beläuft sich im bescheidenen 2er Bereich.
Auf dem Gipfel hat man einen super Rundumsicht. Vorallem auf eines meiner folgenden Ziele der Dom. Trotz unseres gemächlichen Tempos konnten wir einige Seilschaften überhohlen und waren die erste auf dem Nadelhorn. Die Ruhe dauerte allerdings nicht lange. Bereits zwei Minuten später begann der Gipfelsturm. Irgendwie wollten gefühlsmässig alle 130 Gäste der Mischabelhütte gleichzeitig auf dem Gipfel stehen. Keiner hatte die Geduld zum warten. Alle drängten sich hoch. Wir verkrümelten uns deshalb wieder und begaben uns auf den Rückweg der mit etlichen Kreuzungen mit anderen Seilschaften verbunden war.
Für mein Begleiter war es die erste wirkliche Hochtour der erste 4000er und dies ohne aklimatisation. Aus meiner Sicht bereits eine grosse Leistung. Deshalb verzichtetn wir auf eine weitere Besteigung des Stecknadel- oder des Ulrichshorn. Der Abstieg erfolgte schliesslich über die Aufstiegsroute..
Nach einer Rast auf der Mischabelhütte stiegen wir zur Bergstation der Hannigbahn ab. Äusserst dankbar über unser Retourbillet schwebten wir die letzten heissen Höhenmeter gemütlich nach Saas Fee hinunter. Ein gelungener Tag geht zu ende.
Fazit:
· Tolle wenig schwere Hochtout die von allem etwas enthält.
· Toller Ausblick auf die umliegenden 4000er
· Hohbalmgletscher darf nicht unterschätzt werden. Trotz der ausgetrettenen Spur muss immer auf versteckte Spalten geachtet werden.
· Hang zum Windjoch hoch, kann im spätsommer eisig werden.
· Auf dem Grat hält man sich bei vereisung am besten an die Felsen. So können die gefährlichsten Passagen umgagnen werden.
· Tour kann super mit weiterene Touren verbunden werden.
· Auf die Gratwächte ist zwingend zu achten. Eine Spur war sehr sehr nahe am Wächtenrand gelegt. Bei einem Wächtenbruch hätte das üble Folgen gehabt.
Material
· Eisausrüstung
· 30m Seil
Hütte
· Schöne und schön gelegende Hütte über dem Saastaal.
· Der teilweise herrschende, militärische Befehlston ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig.
· Gutes und genügendes Nachtessen.
· Schlafraum: Unserer war direkt unter dem Essraum, was sehr störend wirkte beim Schlafen.
· Das Morgenessen lässt sehr zu wünschen übrig. Zwei Scheiben Brot eine St. Butter, ein St. Konfitüre, ein „Beckli“ Kaffee pro Person und das wars. Kein Birchermüsli nichts.
· Zudem war die Wartezeit sehr lange. Der Kaffe musste an der Thecke geholt werden was noch nicht schlimm war, dass dieser aber erst noch zubereitet werden muss ist fraglich.
· Weiteres manko: Zwei WC’s für 130 Personen ist doch etwas gar wenig.
Genaue Route:
Saas Fee, Bergstatio Hannig P.2336, Torrenbach P.2283, Spiessen, Schönegge P.2419, P.2711, Mischabelhütte P.3335, P.3620, Windjoch P.3850, Nordostgrat, Nadelhorn P.4327,
Rückweg auf gleicher Route.

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