Nadelhorn 4327 m.ü.M.


Publiziert von mbjoern , 11. September 2017 um 07:49.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 6 September 2017
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage 11:30
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 2000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bis Saas Fee und dann mit Gondel bis Hannig
Unterkunftmöglichkeiten:http://www.mischabelhütte.ch

Zustieg: Hannig - Mischabelhütte, 3h, T4

Wir reisten mit den ÖV nach Saas Fee an und erklommen die ersten Höhenmeter mit der Gondelbahn bis rauf zur Hannig. Ab dort geht der Hüttenweg zuerst schön und einfach los (T2), nach rund 1,5 Stunden kommt man dann in steileres Gelände wo der Weg die letzte Stunde recht technisch wird und mit T4 bewertet ist. Einige Stellen sind ausgesetzt aber jedoch alles bestens gesichert. Die Kraxelei bis zur Hütte macht bei guten Bedingungen an diesem Tag grossen Spass und ist bereits am Anreisetag ein tolles Erlebnis. In der Hütte angekommen begrüsst uns das super freundliche und junge Hüttenteam. Wir geniessen den Aufenthalt sehr, denn das Essen schmeckte super und die Aussicht am Abend bei Sonnenuntergang ist atemberaubend. Da stehen Sie alle im Abendrot; Lagginhorn, Weissmies, Allalinhorn, Alphubel, Täschhorn, Dom... man kann sich kaum sattsehen.

Gipfeltag: Mischabelhütte - Schwarzhorn - Windjoch - Nadelhorn, 6.5h, WS+

Um 4Uhr ist Tagwach und das Frühstück um 4h30 schmeckt erstaunlich gut :-) Wir gehen um 5h los. Der Weg ab der Hütte ist gut zu finden und geht zuerst rauf aufs Schwarzhorn. Diesen Gipfel nimmt man aber nur wegen dem Kreuz wahr, denn er ist eigentlich direkt auf dem Weg gelegen in Richtung Hohbalmgletscher. Diesen erreichen wir nach 1h Kraxelei die dem Hüttenzustieg sehr gleicht, weniger gesichert aber auch einfacher ist. Auf dem Gletscher queren wir in grösserem Bogen um den Längsspalten auszuweichen und nach einem kurzen 35 Grad Aufstieg stehen wir auf dem Windjoch. Dort geht die Tour erst so richtig los :) Bei nicht so gemütlichen Verhältnissen mit viel Wind steigen wir auf dem Gratrücken auf. Die Spur ist gut sichtbar aber schon ziemlich hart mit vielen Stellen blankem Eis. Es wechselt sich immer wieder Firn und leichtes Klettern ab. Einige Stellen sind recht ausgesetzt und auf der letzten halben Stunde vor dem Gipfel sollte man auch auf den Firnabschnitten nicht mehr ausrutschen was bei blankem Eis nicht zu unterschätzen ist. Wir benötigen 2h bis zum Gipfel wo das Wetter dann genau am Ziel aufreist und wir eine unglaubliche Rundsicht geniessen können. Der Abstieg erfordert nochmals Konzentration bis zum Windjoch, bei wärmeren Bedingungen aber dann einiges angenehmer als der Aufstieg. Es hat gefühlte 3-4 Stellen die ein wenig anspruchsvoller sind (III), aber alles gut machbar. Ab Windjoch dann zurück zur Hütte zur wohlverdienten Stärkung. Den Hüttenabstieg darf man nicht unterschätzen, denn nach einer anstrengenden Gipfeltour ist auf dem T4 Kletterweg nochmals Konzentration gefragt und die Beine schon einigermassen müde, was vor allem bei schlechten Verhältnissen ungemütlich werden kann. 

Die Tour ist von A-Z einfach herrlich, sehr abwechslungsreich und bei guten Verhältnissen auch nicht sehr schwierig (WS). Dies kann sich bei nicht so guten oder schlechten Verhältnissen aber schnell ändern und heikel werden. Vor allem am Windjoch zum Gipfel ist bei starkem Wind der gesamte Aufstieg voll im Wind und bei viel Eis auch zum gehen nicht ganz ohne. Für alle die auf den leichteren 4000er schon waren (Allalin, Breithorn, Bishorn, Gran Paradiso, Strahlhorn etc.) ist dies sicher eine Tour für einen nächsten Schritt betreffend Technik und Gelände. Ich werde noch lange von der Tour schwärmen :)

Tourengänger: mbjoern


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