Rophaien von Flüelen - ganz alleine


Publiziert von Frangge , 12. Mai 2012 um 19:04.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:10 Mai 2012
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   Zürcher Hausberge 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Flüelen

Vor kurzem habe ich vom Vierwalstätter See aus gesehen, dass die Rigi an der Südseite komplett schneefrei ist. Dann sollte eine Tour auf den Rophaien doch auch machbar sein...

Endlich wieder einmal seit einem halben Jahr in die Berge. Auch wenn ich dazu einen Tag frei nehme, am Wochenende soll das Wetter ja wieder schlechter werden... Daher bin ich auch alleine unterwegs. Die Wahl des Ziels fällt leicht: Mit dem ÖV erreichbar, genügend Höhenmeter und möglichst schneefrei, sprich südseitig. Auf den Rophaien wollte ich schon länger und da war dann klar wohin gehen.

Start war in Flüelen, die vielen Höhenmeter Absicht. Bis zur Franzenalp immer einfach, aber kontinuierlich bergauf. Immer wieder tun sich wunderschöne Tiefblicke auf den Urnersee auf und das enorme Gipfelkreuz kommt auch langsam aber sicher näher. Durch den Wald war es immer angenehm schattig, die Vormittagssonne hat sich auch hinter dem Berg gehalten. Im Wald mal kurz nicht aufgepasst und schon nicht mitbekommen, welches Tier da vor mir flüchtet. Kurz nach der Alp Frimseli kracht und rumpelt es dann: Aus dem Wald heraus sehe ich, wie ein Rest Schnee am Hinter Eggen den Bachlauf herunter donnert.

Ab der Franzenalp wird der Weg dann steiler und ist grosszügig blau-weiss markiert. Jetzt ist vorbei mit schattig und so komme ich gehörig ins Schwitzen. Auf einer Höhe von ca. 1500m verzweigt sich der Pfad und ich nehme den 'kurzen Weg'. Dieser umgeht ein Felsband. Unterhalb des Felsbandes quere ich die Stelle, an der der Schnee heruntergekommen ist und sehe wo er herkam, als mich dann kurz später oberhalb des Felsbandes befinde. Da ist jetzt nichts mehr, was noch nachkommen könnte. Ich setze meinen Weg zum Sattel zwischen dem Blutt Stöcklli und dem Rophaien fort. Ab dort geht es immer wieder über Schneefelder oder weglos um selbige herum. Mit 1500hm in meinen untrainierten Beinen strengt das doch etwas an. Dennoch: Auch das letzte Stück war sehr gut machbar. Wegen des Schnees würde ich hier mit T4 bewerten, auch wenn der Weg nie ausgesetzt war, hat man doch auf seinen Tritt achten müssen um nicht auszurutschen.

Den Gipfel hatte ich dann eine Stunde lang ganz für mich allein. Das Gipfelkreuz an sich ist ja schon sehr imposant, schade nur, dass ich nirgendwo gefunden habe, wer es gestiftet hat. Das Gipfelbuch hat auch gefehlt. Bei schönstem Sonnenschein kann ich die Aussicht auf die Urner Berge, die Weitsicht ins Unterland und die Tiefblicke nach Flüelen und den See geniessen.

Vor der Tour hatte ich mir überlegt eventuell noch zum Diepen und dann über Hüenderegg und Eggbergen abzusteigen. Dort hätte es dann für meinen Geschmack aber noch zu viel Schnee gehabt. Ich wollte mich dann auch nicht übernehmen, also bin ich zurück zur Franzenalp gegangen, von dort den Wildheuweg zum Unter Hüttenboden. Dieses Stück Wanderweg bietet auch eine schöne Aussicht von unten an den Diepen und den Rophaien. Am Unter Hüttenboden war ich froh um den Brunnen dort, war ja doch recht heiss mittlerweile.

Vom Unter Hüttenboden habe ich dann den direktesten Weg zurück nach Flüelen genommen, der mich am Gruonbach entlang geführt hat. Endlich wieder etwas schattiger und relativ zügig durch den Wald das Rauschen des gezähmten Baches immer neben mir. Am Bahnhof in Flüelen dann war klar das ich noch für ein paar Tage neben dem was ich gesehen und gehört habe auch noch ein paar Erinnerungen spüren würde: Ein Blase am Fuss, einen Muskelkater in den Beinen und einen leichten Sonnenbrand auf der Stirn.

Wunderschön, das erste Mal (!) im Jahr 2012 wieder draussen unterwegs gewesen zu sein. Landschaftlich und vom Weg her eine schöne Tour, auch wenn der ein oder andere Meter im Aufstieg eher langweilig Forststrassen entlang führt. Nach dem Frimseli wird der Weg dann durchgehend schön, was auch für das Stück zwischen Franzen und Unter Hüttenboden gilt. Auf der Südseite (andes nach Norden) ist jetzt kein Schnee mehr zu finden.

Tourengänger: Frangge


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