Gamsberg (2384m) über Goldlochroute - Schiffberg (2195m) - Sichelchamm (2269m)
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Eine sehr eindrückliche, zum Teil extrem ausgesetzte T6-Tour im Reich der Gämsen und Steinböcke.
Nur bei trockenen Verhältnissen und absoluter Trittsicherheit ratsam. Etwas vom Anspruchsvollsten, das ich bisher in den Voralpen unternommen habe – mit Delta bei diesem Kaiserwetter ein bleibendes Erlebnis!
Ergänzend zum Bericht von Delta hier eine weitere Dokumentation der Tour, sozusagen als "second opinion" ;-)
Start um 7.15 bei P. 1077 auf der Fahrstrastrasse nach Sennis. Über das Strässchen zum Kurhaus und weiter weglos bis zum Einstieg der landschaftlich schönen, abenteuerlichern „Goldlochroute“. Ich verzichte auf eine Routenbeschreibung, der treffenden Dokumentation von 3614Adrian und der von Delta ist nichts hinzu zu fügen – danke!
Auf dem Gipfel des „Gemsler“ Abstecher zum Westgipfel. Sehr ausgesetzt und luftig mit einigen Felsstufen über den Grat (T5+) zum grossen Steinmann.
Abstieg über das Band in der N-Flanke. Nach einigem werweissen folgen wie einem Wildwechsel, der aus der letzten Scharte vor dem Ostgipfel bzw. Normalabstieg (Doppelgleis) zuerst horizontal nach Westen führt. Auf dem anfangs wenig ausgeprägten Band Wegspuren, die immer deutlicher werden, folgend abwärts, T5. Am Ende ist das Band ein wenig steiler und fusst 50m östlich des Verbindungsgrates „Wissi Frauen“ – Gamsberg. 3 kapitale Steinböcke weisen uns im den Weg, sie flüchten auf dem Band abwärts und beäugen uns misstrauisch.
Die Gipfel der „Wissi Frauen“ leuchten in der Sonne, der Höchste Punkt ist mit einem kleinen Abstecher schnell erreicht. Im Gipfelbereich über kurze Stufe, T5.
Wieder zurück und an Golf-Green-artigen Schwemmebenen vorbei zum Schiffberg (T4). Nun folgt das Highlight und die Schlüsselstelle der Tour, der Abstieg zum Verbindungsgrat Schiffberg-Sichler. Etwa 20hm unter dem Gipfel führt ein Gämswechesel aus der Nordflanke sehr ausgesetzt an den Fuss des Daumens. Nun den Rasentritten über 2 Sporne in der über 60° steilen Gratflanke folgend absteigen, T6. Das Gelände ist extrem exponiert und verzeiht keinen Fehltritt!
Der Verbindungsgrat weist 3 markante Scharten auf. Schwierigkeiten können auf Gämswechseln in der Norseite luftig umgangen werden, in die letzte Einsattelung vor dem Sichelchamm quert man am besten auf der Südseite, T6. An der mittleren Scharte seilen wir an gutem Block 10m über einen schiefrigen, senkrechten Absatz ab. Nicht zwingend, doch der Wildwechsel auf der N-Seite ist wenig ausgeprägt und ausgesetzt.
Der Ostaufstieg auf den „Sichler“ sieht schlimmer aus als er ist: Über Schrofen gerade hinauf bis sich rechterhand ein gutes Grasband anbietet (das obere ist gut begehbar). Auf diesem hinaus zum NO-Grat und schön, luftig, aber unschwierig zum Gipfel, T5+. Fantastischer Aussichtspunkt mit atemberaubenden Tief- und Ausblicken.
Abstieg in 55 min über den traumhaften S-Grat „Chnorren“. Zuerst über einige Absätze, später etwas in der O-Flanke und durch Heidelbeeren bis Fahrsträsschen zum idyllisch gelegenen Kurhaus Sennis, T5. Dort gönnen wir uns etwas Kühles, bevors in gemütlichem Herbstspaziergang zum Auto zurück geht.
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