3 Tage im Alpsteingebiet
|
||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Der 15. August fiel dieses Jahr glücklicherweise auf einen Montag und es ergab sich so die Möglichkeit, die vor einem Jahr geplante - aber in den Regen gefallene - Zweitagestour um einen Tag zu verlängern und etwas gemütlicher anzugehen. Der Alpenclub Littau lud uns ein, an diesem verlängerten Wochenende das Alpsteingebiet kennenzulernen. Gesamthaft folgten dreizehn Bergkameraden dieser Einladung.
1. Tag: Samstag
Viele Wege führen nach Urnäsch (832m), so dass jedes Auto über eine andere Zufahrt den Weg in dieses schmucke Dörflein findet. Nach einer stärkenden Rast im Gasthaus Taube wandern wir der Strasse entlang Richtung Schwägalp. Nach eineinhalb Kilometer Asphalt wechselt nicht nur der Belag, es beginnt nun auch zu steigen. Über frisch gemähte Weiden führt der Wanderweg hoch nach Egg (1029m) und weiter durch das saftige Hochmoor Paradisli zum Gehöft Färenstetten (1194m). Kurz nach dem Eintauchen in den Wald wird die erste grössere Pause eingeschalten.
Anschliessend werden noch die letzten Höhenmeter zur Hochalp (1519m) vernichtet. Von den Einen in der Direttissima, von den Anderen etwas weiter ausholend über die Fahrstrasse. In der Bergbeiz wird ein Halt eingelegt und das Feld wieder neutralisiert. Auch die Bedienung sorgt für die nötige Beruhigung und Entschleunigung, was mehr Zeit lässt, das phantastische Panorama vom Bodensee bis zu den Zentralschweizer Alpen zu bestaunen.
Steil geht es nun wieder bergab zur Alp Ober Chenner, wo Alpkäse zum Kauf angeboten wird. Dieser Käse lächelt uns so an, dass wir gleich ein Stück für die bald folgende Mittagspause kaufen. Die Anderen möchten sich auch gerne mit Käse eindecken, diesen aber nicht die nächsten beiden Tage mitschleppen. So wird auf den Abschluss der Tour ein Privatverkauf bei unseren Autos arrangiert. Bei der Alp Ober Hirzen folgt die angekündigte Mittagsrast.
In leichtem auf und ab schlängelt sich der Wanderweg nach dem ausgedehnten Halt um die Hügel und in die Täler. Der Spicher wird fast umrundet, bevor wir zum Chräzerenpass (1269m) herunterwandern. Von hier steigt der Weg wieder an und führt durch eine malerische Moorlandschaft hoch zur Passhöhe. Im gleichnamigen Restaurant werden die Speicher für den finalen Schlussanstieg zur Schwägalp (1352m) nochmals gefüllt.
Im Berghotel Schwägalp können wir uns im Massenschlag ausbreiten. Frisch geduscht geniessen wir hier ein feines Nachtessen und einen geselligen Abend, bevor wir gestaffelt die Nachtruhe antreten. Allerdings blendet mich mitten in der Nacht plötzlich der Vollmond ins Gesicht, was mich zu einer kleinen Fotosession nach draussen lockt.
2. Tag: Sonntag
Nach einem reichhaltigen Frühstückbüffet marschieren wir kurz nach acht Uhr los Richtung Säntis. Dass wir an einem solch schönen Tag nicht alleine unterwegs sind, versteht sich fast von selbst. Aber einen solchen Verkehr bin ich mich doch nicht gewohnt. So werden öfters als sonst Pausen eingeschalten, um wieder eine Lücke im Wanderstrom abzuwarten, in der wenigstens wieder eine zeitlang gemütlich und ohne grossen Druck von hinten mitgeschwommen werden kann. So fallen wir gegenüber unseren Wanderkollegen immer weiter zurück, doch beim Berggasthaus Tierwis (2085m) holen wir sie wieder ein.
Nach einem halben Liter hausgemachtem Eistee geht es auch für uns bald weiter. Wir behalten unsere gemütliche Taktik bei und erreichen so über eine bizarre Karstlandschaft den Sattel zwischen Girenspitz und Säntis. Hier schalten wir nochmals eine kurze Pause ein und schauen dem regen Treiben auf der Himmelsleiter zu. Uns graut schon jetzt vor der Vorstellung, dass wir uns in dieses Gewusel stürzen müssen. So dient die Rast vor allem der mentalen Stärkung, diese letzte Schlüsselstelle doch noch zu meistern. Mit der nötigen Gelassenheit nehmen wir sie in Angriff und lassen uns durch das Gedränge von oben, unten und der Seite nicht aus der Ruhe bringen. So erreichen wir unbeschadet Punkt Mittag den Säntis. Oder zumindest den Gebäudekomplex darauf. Bis wir uns durch das Labyrinth von Treppen, Einkaufsläden und Restaurants nach oben zum eigentlichen Gipfel des Säntis (2501.9m) gekämpft haben, vergehen noch ein paar Minuten. Hier lässt die traumhafte Aussicht all die erlebten Strapazen vergessen.
Nach einer kurzen Trinkpause marschiert die Gruppe - nun wieder komplett, also inklusive Bahnfahrer auf den Säntis - los Richtung Wagenlücke. Inmitten der wirren Kalklandschaft legen wir unsere Mittagsrast, und einige auch ihren Mittagsschlaf ein. Gestärkt bzw. ausgeschlafen wandern wir weiter über den Felsen zur Wagenlücke (2075m). Ab hier geht es steil abwärts, auch wettermässig. Die Wolken über dem Säntis verdichten sich immer mehr. Kurz vor dem Erreichen des Berggasthaus Messmer (1613m) fallen die ersten Tropfen. Doch der grosse Regen bleibt vorerst aus, weshalb der Apero noch auf der Terrasse genossen werden kann.
Das Berggasthaus Messmer glänzt in allen Punkten: Freundliches Personal, geräumiges Massenlager, wohltuende Duschen (2.- für Schnellduscher), köstliches Essen und eine erlesene Auswahl an guten Weinen. Und natürlich auch Appenzeller Bier. Beim Nachtessen kommen wir in den Genuss der feinen Rösti, wofür das Restaurant bekannt sein soll. Wirklich eine der besten Rösti, die wir je gegessen haben. Mit vollen Bäuchen geniessen wir einen geselligen Abend, zu welchem auch die Wirtsleute mit ihren Witzen, Spielen und Anekdoten in schönstem Appenzeller Dialekt beitragen. Aus sprachtechnischen Gründen haben wir wohl nicht jede Pointe ganz verstanden, trotzdem (oder gerade deswegen) haben wir Tränen gelacht.
3. Tag: Montag
Am nächsten Morgen begrüsst uns der Regen, weshalb wir den Tag ruhig angehen können. Nach dem Morgenessen packen wir ohne Hektik unsere Rucksäcke. Geplant wäre der Aufstieg zum Schäfler mit anschliessendem Abstieg über die Ebenalp nach Wasserauen bzw. Schwende. Wegen des feuchten und unsicheren Wetters steigen wir aber direkt zum Seealpsee (1141m) ab. Vor dem letzten Abstieg stärken wir uns nochmals im Restaurant Forelle. Auf der Fahrstrasse marschieren wir anschliessend nach Wasserauen (868m) herunter. Vor dem Erreichen des Bahnhofs werden noch ein wenig die Rucksäcke geleert und damit die Mägen gefüllt. Danach tuckern wir gemütlich mit der Appenzeller Bahn zurück nach Urnäsch zu den Autos, wo wir uns wie abgemacht noch mit kiloweise Alpkäse eindecken.
Herzlichen Dank an den Organisator für diese abwechslungsreiche Tour quer durch das bunte Alpsteingebiet!
1. Tag: Samstag
Viele Wege führen nach Urnäsch (832m), so dass jedes Auto über eine andere Zufahrt den Weg in dieses schmucke Dörflein findet. Nach einer stärkenden Rast im Gasthaus Taube wandern wir der Strasse entlang Richtung Schwägalp. Nach eineinhalb Kilometer Asphalt wechselt nicht nur der Belag, es beginnt nun auch zu steigen. Über frisch gemähte Weiden führt der Wanderweg hoch nach Egg (1029m) und weiter durch das saftige Hochmoor Paradisli zum Gehöft Färenstetten (1194m). Kurz nach dem Eintauchen in den Wald wird die erste grössere Pause eingeschalten.
Anschliessend werden noch die letzten Höhenmeter zur Hochalp (1519m) vernichtet. Von den Einen in der Direttissima, von den Anderen etwas weiter ausholend über die Fahrstrasse. In der Bergbeiz wird ein Halt eingelegt und das Feld wieder neutralisiert. Auch die Bedienung sorgt für die nötige Beruhigung und Entschleunigung, was mehr Zeit lässt, das phantastische Panorama vom Bodensee bis zu den Zentralschweizer Alpen zu bestaunen.
Steil geht es nun wieder bergab zur Alp Ober Chenner, wo Alpkäse zum Kauf angeboten wird. Dieser Käse lächelt uns so an, dass wir gleich ein Stück für die bald folgende Mittagspause kaufen. Die Anderen möchten sich auch gerne mit Käse eindecken, diesen aber nicht die nächsten beiden Tage mitschleppen. So wird auf den Abschluss der Tour ein Privatverkauf bei unseren Autos arrangiert. Bei der Alp Ober Hirzen folgt die angekündigte Mittagsrast.
In leichtem auf und ab schlängelt sich der Wanderweg nach dem ausgedehnten Halt um die Hügel und in die Täler. Der Spicher wird fast umrundet, bevor wir zum Chräzerenpass (1269m) herunterwandern. Von hier steigt der Weg wieder an und führt durch eine malerische Moorlandschaft hoch zur Passhöhe. Im gleichnamigen Restaurant werden die Speicher für den finalen Schlussanstieg zur Schwägalp (1352m) nochmals gefüllt.
Im Berghotel Schwägalp können wir uns im Massenschlag ausbreiten. Frisch geduscht geniessen wir hier ein feines Nachtessen und einen geselligen Abend, bevor wir gestaffelt die Nachtruhe antreten. Allerdings blendet mich mitten in der Nacht plötzlich der Vollmond ins Gesicht, was mich zu einer kleinen Fotosession nach draussen lockt.
2. Tag: Sonntag
Nach einem reichhaltigen Frühstückbüffet marschieren wir kurz nach acht Uhr los Richtung Säntis. Dass wir an einem solch schönen Tag nicht alleine unterwegs sind, versteht sich fast von selbst. Aber einen solchen Verkehr bin ich mich doch nicht gewohnt. So werden öfters als sonst Pausen eingeschalten, um wieder eine Lücke im Wanderstrom abzuwarten, in der wenigstens wieder eine zeitlang gemütlich und ohne grossen Druck von hinten mitgeschwommen werden kann. So fallen wir gegenüber unseren Wanderkollegen immer weiter zurück, doch beim Berggasthaus Tierwis (2085m) holen wir sie wieder ein.
Nach einem halben Liter hausgemachtem Eistee geht es auch für uns bald weiter. Wir behalten unsere gemütliche Taktik bei und erreichen so über eine bizarre Karstlandschaft den Sattel zwischen Girenspitz und Säntis. Hier schalten wir nochmals eine kurze Pause ein und schauen dem regen Treiben auf der Himmelsleiter zu. Uns graut schon jetzt vor der Vorstellung, dass wir uns in dieses Gewusel stürzen müssen. So dient die Rast vor allem der mentalen Stärkung, diese letzte Schlüsselstelle doch noch zu meistern. Mit der nötigen Gelassenheit nehmen wir sie in Angriff und lassen uns durch das Gedränge von oben, unten und der Seite nicht aus der Ruhe bringen. So erreichen wir unbeschadet Punkt Mittag den Säntis. Oder zumindest den Gebäudekomplex darauf. Bis wir uns durch das Labyrinth von Treppen, Einkaufsläden und Restaurants nach oben zum eigentlichen Gipfel des Säntis (2501.9m) gekämpft haben, vergehen noch ein paar Minuten. Hier lässt die traumhafte Aussicht all die erlebten Strapazen vergessen.
Nach einer kurzen Trinkpause marschiert die Gruppe - nun wieder komplett, also inklusive Bahnfahrer auf den Säntis - los Richtung Wagenlücke. Inmitten der wirren Kalklandschaft legen wir unsere Mittagsrast, und einige auch ihren Mittagsschlaf ein. Gestärkt bzw. ausgeschlafen wandern wir weiter über den Felsen zur Wagenlücke (2075m). Ab hier geht es steil abwärts, auch wettermässig. Die Wolken über dem Säntis verdichten sich immer mehr. Kurz vor dem Erreichen des Berggasthaus Messmer (1613m) fallen die ersten Tropfen. Doch der grosse Regen bleibt vorerst aus, weshalb der Apero noch auf der Terrasse genossen werden kann.
Das Berggasthaus Messmer glänzt in allen Punkten: Freundliches Personal, geräumiges Massenlager, wohltuende Duschen (2.- für Schnellduscher), köstliches Essen und eine erlesene Auswahl an guten Weinen. Und natürlich auch Appenzeller Bier. Beim Nachtessen kommen wir in den Genuss der feinen Rösti, wofür das Restaurant bekannt sein soll. Wirklich eine der besten Rösti, die wir je gegessen haben. Mit vollen Bäuchen geniessen wir einen geselligen Abend, zu welchem auch die Wirtsleute mit ihren Witzen, Spielen und Anekdoten in schönstem Appenzeller Dialekt beitragen. Aus sprachtechnischen Gründen haben wir wohl nicht jede Pointe ganz verstanden, trotzdem (oder gerade deswegen) haben wir Tränen gelacht.
3. Tag: Montag
Am nächsten Morgen begrüsst uns der Regen, weshalb wir den Tag ruhig angehen können. Nach dem Morgenessen packen wir ohne Hektik unsere Rucksäcke. Geplant wäre der Aufstieg zum Schäfler mit anschliessendem Abstieg über die Ebenalp nach Wasserauen bzw. Schwende. Wegen des feuchten und unsicheren Wetters steigen wir aber direkt zum Seealpsee (1141m) ab. Vor dem letzten Abstieg stärken wir uns nochmals im Restaurant Forelle. Auf der Fahrstrasse marschieren wir anschliessend nach Wasserauen (868m) herunter. Vor dem Erreichen des Bahnhofs werden noch ein wenig die Rucksäcke geleert und damit die Mägen gefüllt. Danach tuckern wir gemütlich mit der Appenzeller Bahn zurück nach Urnäsch zu den Autos, wo wir uns wie abgemacht noch mit kiloweise Alpkäse eindecken.
Herzlichen Dank an den Organisator für diese abwechslungsreiche Tour quer durch das bunte Alpsteingebiet!
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (4)