Säntis

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Um halb acht Uhr starte ich in Wasserauen zur Skitour auf den Säntis. Im Gegensatz zum Sommer hat es kaum Autos auf dem Parkplatz um diese Zeit. Ski trage ich bis zum Gatter. Danach steige ich auf teilweise recht magerer Schneedecke hinauf bis zum Seealpsee. Es müssen einige Lawinenkegel etwas mühsam überquert werden. Ab dem Seealpsee hat es dann genug Schnee, 20 - 40 cm Pulver auf harter bis eisiger Unterlage. Bei der Seealp überhole ich eine Fünfergruppe, dafür muss ich ab hier alles selber spuren. Der Aufstieg ist dann auch recht ansprengend. Bereits unterhalb vom Mesmer muss ein mühsamer Lawinenkegel überquert werden. Danach folgt die erste Steilstufe. Ich nehme fälschlicherweise die rechte Variante. Es wird immer steiler und eisiger und der Neuschnee rutscht sofort weg. Zuerst versuche ich es mit Harscheisen, danach muss ich auf Fussaufstieg umstellen. Zum Glück geht es gut zum Laufen. Der weniger steile Teil bis zum Mesmer geht dann wieder super. Der Mesmer ist cool eingeschneit und der Wind hat seine Spuren hinterlassen. Beim Mesmer mache ich eine kurze Pause. 
Auf der linken Talseite toure ich weiter in Richtung der Mesmerkamine. Jetzt kommen auch bereits die ersten Ski- Abfahrer den steilen linken Kamin hinunter. Die Abfahrt scheint sichtlich Spass zu machen. Weniger der Aufstieg durch den mittleren Kamin. Ich entscheide mich wieder für den Fussaufstieg. Meine Nachfolger machen dies besser und mit Ski. Unterhalb der Wagenlücke wird es nochmals ein wenig steil aber man kommt gut hinauf. Nun kommt auch die Sonne zum Vorschein und der Aufstieg wird nebst der aufkommenden Müdigkeit zum Hochgenuss. Zum Schluss folgt nochmals ein Steilstück bis zum Sattel und über die Flanke zum Gipfel. 
Es folgt eine längere Pause mit feinem Mittagessen und interessantem Gespräch mit den Tischnachbarn auf dem Säntis. Die Wolken werden leider nicht weniger und so bleibt die Aussicht aus. Zum Start der Abfahrt ist es ziemlich neblig und die Sicht sehr schlecht. Sonst ist der Schnee für die Abfahrt jedoch genial pulvrig und sehr schön zum Fahren. Unterhalb der Wagenlücke spürt man ein wenig den ruppigen Untergrund, dafür ist der steile Mesmerkamin super zum Fahren. Beim Lawinenkegel unterhalb der Steilstufe unterhalb vom Mesmer halte ich mich weit rechts. So kann ich nochmals super Pulver bis fast zum Seealpsee geniessen. Dank den zahlreichen Schneewanderer ist der Schnee auf dem Weg schon recht gut gepresst und ich kann bis auf eine kurze Stelle (nicht heikel) die Ski anbehalten. Nach einem kurzen Skiverlust- Malheur komme ich super, aber müde, wieder in Wasserauen an. 
Sensationelle Tour mit Anforderungen an Kondition und Skifahren, aktuell recht strenge Verhältnisse.