Nebenhöhlen, Kameratest u.v.m. - Sagtaler Spitzen

05:00 Uhr, der Wecker klingelt. Der erste Test gilt dem Luftstrom durch die Nase. Alles gut. Nachdem mich eine Nebenhöhlenentzündung in den letzten beiden wunderbaren Herbstwochen in Abseits der Berge gestellt hatte, muss ich heute wenigstens zu einer kleinen Tour aufbrechen. Der Bericht von kardirk lieferte auch gleich ein Ziel, das sich ohne großes Gepäck und viele Umstände machen lässt.

Bereits die Auffahrt zum Gasthaus Almluft ist eine Schau. Das Universum erhört meinen Wunsch: kein Gegenverkehr. Die Almluft ist noch ein wenig verschlafen. Ich merke mir jedoch die Brotzeit als Dank für den Parkplatz vor.

Zu meiner Überraschung ist der Hamberg bereits nach eindreiviertel Stunden erreicht. Ganz plötzlich stand er da. Die Aussicht ist nicht schlecht und gut genug dafür, den Vergleichstest von Canon G15 gegen Sony RX100 M3 zu starten. Ja, zwei Kameras auf einer Tour, das ist schon Luxus.

Der Übergang zum Standkopf (hier fälschlich Sagtaler Spitze) zieht sich dann jedoch in die Länge. Eine weitere Stunde benötige ich vom Hamberg aus, oder ist das mein vom Katarrh geschwächter Körper? Die plappernden Individuen auf dem Standkopf lasse ich dann doch lieber schnell hinter mir.

Mit ein paar ausgesetzen Stellen und etwas Drahtseil wird der Übergang zum Tapenkopf dann bereits alpiner. Der Abstieg vom Tapenkopf wird mit einem kleinen Klettersteig (A) sogar richtig resch.

Am Gamskopf angelangt, wird es dann wieder leichter. Hier lässt sich der Fotocontest fortsetzen. Plötzlich folge ich einer Eingebung und drehe den Weißabgleich der RX100 manuell auf 7000K. Ah, jetzt gefallen mir die Farben gleich besser! Nun ist es doch auch an der Zeit, ein Fazit aus dem Kameravergleich zu ziehen. Die G15 liefert in der Grundeinstellung bereits die angenehmeren Farben. Die Bildschärfe ist jedoch nicht so überragend. Dafür kann man Canons Seniorenkamera immerhin mit Handschuhen bedienen. Die G15 wird vermutlich weiterhin als Winterkamera im Einsatz bleiben.
Die RX100 lässt bezüglich Schärfe und Auflösung keine Zweifel aufkommen. Dem Umstand, dass der jpeg-Prozessor die Vignettierung nicht immer zuverlässig kompensieren kann, lässt sich weiterhin nur durch Bildnachbearbeitung begegnen (1..1,5LV Randabschattung sieht man deutlich). Mit dem Weißabgleich muss ich noch experimentieren, um meiner persönlichen Farbvorstellung gerecht zu werden.

Während ich noch immer über die Fotoapparate nachdenke, ist auch schon das Krinnjoch erreicht. Je tiefer man heute gelangt, desto dichter wird der Dunst. Der Abstieg erfordert nochmals viel Feingefühl und Garmin, da der in der AV-Karte lediglich unterbrochen gepunktete Pfad doch recht mühsam zu finden ist.

Zurück an der Almluft gibts eine Brotzeit. Zwei Frauen telefonieren hektisch mit ihren Männern im Tal. Die Batterie des Autoschlüssels ist leer. Nun lässt sich der monströse VW Gulag oder was weiß ich nicht mehr bewegen. So komme ich zu einer Mitfahrerin, weil die andere ja auf das verschlossene Auto aufpassen muss.

Wie immer gibts auch Bilder, dieses Mal sogar aus zwei Fotoapparaten...