Inneralpbacher Sixpack - Galtenberge, Tristenkopf, Höhenweg


Publiziert von Bahoe , 22. Januar 2023 um 09:49.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Kitzbüheler Alpen
Tour Datum:21 August 2022
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 13:30
Aufstieg: 1900 m
Strecke:siehe Route am Berichtsbeginn
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von der A12 Abfahrt Kramsach - Brixlegg - am Kreisverkehr der Bundesstraße der Beschilderung Alpbach(tal) folgen

Ausgangspunkt: kleiner Parkplatz Inneralpbach, gebührenfrei

Route: Großer Galtenberg - Kleiner Galtenberg - Tristenkopf – Krinnjoch - Gamskopf - Tapenkopf - Standkopf (Sagtaler Spitze?) - Moserbaumgartenalm

Höhenmeter: zwischen 1800 und 2000, Mittelwert im Tourenkopf

Circa 3:45 zum Großen Galtenberg, vom Krinnjoch bis Inneralpbach 4:40, davon circa eine Stunde zur Moserbaumgartenalm und von dort noch 1 Stunde 10 min zum Kfz. Am Wegweiser waren 2 Stunden angegeben und ab der Alm waren einige Abschneider genutzt worden, es hätte aber noch mehr Möglichkeiten gegeben. 

Obwohl es am Tag davor gut gepritscht hatte, war für das Highlight, den Tristenkopf, der östliche Aufstiegsweg ganz gut trocken. Trotzdem wäre auf Grund der Aufstiegskraxelei in einer wurzeligen Passage mit Latschennadeln, die wiederum für Rutschigkeit sorgen, ein Abstieg dort nicht angenehm gewesen. Der Aufstieg dort bereitete Mühe, der Steigverlauf nach rechts wäre recht ausgesetzt gewesen, ich hätte ihn mir aber zumindest ansehen wollen. Bei der nächsten Gelegenheit.
Am Tristenkopf waren vier Ortskundige, die sowohl fürs Gruppenbild zur Verfügung standen als auch Auskunft zur Westroute geben konnten, da sie dort aufgestiegen sind. Absteigen wollten sie ostwärts. Sie meinten jedenfalls, dass der westseitige Abstieg das größere Abenteuer sei und wir circa 5 min unter dem Gipfel zu einer Stelle mit einem Seil kommen würden, das wäre die schwierigste Passage. Es sei auch etwas ausgebrochen. An einer Stelle, wo der Pfadverlauf nach rechts zu stimmen scheint, müsse man nach links.

Beim Abstieg folgten wir dem Pfad einmal nach rechts, aber an einer zerklüfteten Stelle im Felsgelände wurde klar, dass es hier nicht weitergehen konnte. Abklettern ging für uns drei nicht. Also retour und Suche nach der verpassten entscheidenden Abzweigung, wo weder Steinmandl und noch andere Markierung vorhanden waren. Es gab zunächst mehrere Stellen, aber nur eine war die richtige. Noch vor dem Seil war steil abzusteigen bzw. hinunterzukraxeln. Eine größere Steinplatte drohte dabei unter der vollen Körpergewichtsbelastung auszubrechen. Der Vorwärtsgang war für mich unmöglich, die anderen beiden waren schon unten. Höchste Vorsicht war weiterhin bis zum Seil geboten. Nach der Schlüsselpassage fanden sich etliche Steinmandln, weiter unten gab es einige kleine Trittbügel. Markiert ist am Tristenkopf überhaupt nichts. Die richtige Wegfindung auf der Westseite scheint auch im Aufstieg eine kleine Challenge zu sein, wie wir rückblickend unisono feststellten.

Auf dem Weg zum Krinnjoch gab es noch weitere Erhebungen zu überschreiten, wobei wir im Abstieg nach der Seilpassage eine Gruppe von acht jungen Leuten überholen lassen hatten und diese bei deren ersten Überquerung gut sehen konnten. Nach allen Ups and Downs und noch vor dem Krinnjoch machten wir eine längere Pause. Mir hätte es schon gereicht. Noch einen Gipfel, nämlich den Gamskopf mitnehmen, wieder zum Krinnjoch abzusteigen und nach Inneralpbach über den Greitergraben auszumarschieren war für mich keine Option. Entweder gleich Abstieg und Getränk bei der Fahrnkehralm oder noch über drei Gipfel am Alpbacher Höhenweg und hinunter über die Moserbaumgartenalm.

Letzteres wurde es dann, da ich den Alpbacher Höhenweg aus der Gegenrichtung kannte von einer Tour vor 2 Jahren. Circa viereinhalb Stunden hatte ich für den Rest der Tour veranschlagt, um 1615 nahmen wir quasi das letzte Drittel in Angriff. Zehn Minuten länger hatte es dann gedauert. Bei der Grattour gab es auch Nahkontakt mit einer Kreuzotter, ebenfalls wie bei alpstein nur 30 Zentimeter Entfernung.

Mit auf Tour: Andreas und Monika
 
Zu den Schwierigkeiten:
 
Bis zum Großen Galtenberg maximal T3
Übergang zum Kleinen Galtenberg schon alpiner, kurzzeitig maximal T3+
Aufstieg Tristenkopf auf der Ostseite T4 und I
Abstieg auf der Westseite T4+ und bis II
Alpbacher Höhenweg mit vielen Seilversicherungen T3+
 
Fazit:
Hammertour, wird aber sicher nicht in der Gegenrichtung von mir gemacht. Bei einer Runde gegen den Uhrzeigersinn mit dem erneuten Besuch des schwierigsten Gipfels würde ich nämlich nur von Inneralpbach zum Krinnjoch marschieren wollen und den – ja wie heißt er denn bloß? – Tristkopf laut Gipfelbuchbox mit dem reliefartigen Schriftzug, Tristenkopf (hikr-Wegpunkt) oder Dristenkopf wie es in der AV-Karte abgedruckt ist…

…von der Westseite besteigen und ostseitig abklettern. Nachdem es einen ebenfalls bei hikr vertretenen Dristenkopf (bei Pertisau) gibt und auf der Gipfelbuchbox zwar Tristkopf zu lesen ist, es aber einen höheren prominenteren Tristkopf in den Kitzbüheler Alpen gibt, habe ich es insbesondere wegen der beiden bereits vorhandenen Tourenberichte für logisch und sinnvoll befunden, ebenfalls die Bezeichnung Tristenkopf zu verwenden. Den Alpenvereinsführer Kitzbüheler Alpen von 1984 kenne ich (noch) nicht, aber wenn der Gipfel dort, wie von ADI zitiert als Tristenkopf aufscheint, würde mich das sehr freuen und zufriedenstellen.
 
Anmerkung zu den Fotos:
Selbst habe ich nur wenig fotografiert, mein Begleiter umso mehr. Vielleicht kriege ich sie mal per maill, um dem Bericht irgendwann mehr Aussagekraft zu verleihen, vielleicht aber auch nicht. 

Tourengänger: Bahoe


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