Hochwang, Tüfelsch Chopf, Ful Berg und Montalin - von Pagig nach Chur


Publiziert von dulac , 11. Juli 2016 um 23:11.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Schanfigg
Tour Datum: 4 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 1650 m
Abstieg: 2200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus Nr. 41 ab Chur bis Pagig Hst. Tura
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Chur
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Bei der Tour vom Montalin zum Cunggel, knapp eine Woche zuvor, waren einige Fragen offen geblieben. Ausserdem hatte ich im Nachgang einen Grossteil der vorhandenen Berichte gelesen und war dabei auf weitere mir zuvor nicht bekannte Details gestossen. Grund genug, in diese interessante Gegend zurückzukehren für eine Neuauflage, allerdings in Gegenrichtung und etwas modifiziert.

 

Start diesmal in Pagig bei der Haltestelle Tura. Das erste Zwischenziel, Triemel, war von hier schnell erreicht, teils auf dem Fahrweg, teils auf Abkürzungen über blühende Blumenwiesen. Dann weiter zu den Alphütten bei Pagiger Bleis und schliesslich auf den Gipfel des Hochwang, Zeitdauer bis hierher ziemlich genau 3 Stunden.

 

Für die eigentliche Mittagsrast war es noch etwas zu früh und so beschränkte sich dieser Halt auf ein Viertelstunde bis ich wieder aufbrach und auf direktem Weg den Steinmann auf dem Tüfelsch Chopf ansteuerte. Die Aufschwünge und kleinen Scharten auf dessen Grat einschliesslich des Gendarmen kurz vor dem Ende liessen sich alle direkt begehen und erforderten kein Ausweichen in die Flanke.

 

Hier nun erst einmal eine ausgiebige Mittagsrast.

 

Bereits zuvor war es mir heute auch gelungen, die Position der Koten P2455 Lüener Grat und P2429 Schafläger eindeutig zu bestimmen. Auf dem Schafläger hatte es zumindest einen Steinmann, auf dem Lüener Grat dagegen nicht. Auch konnte der weitere Verlauf zum Ful Berg von hier oben wesentlich besser überblickt werden.

 

Ausserdem beherzigte ich im folgenden diesmal was Lu3418 in seinem schon etwas älteren *Bericht ausführt:

 

Mit kleinen Ausnahmen kann man immer auf der Gratschneide bleiben und sich nicht verführen lassen trotz Wegspuren in die Flanken auszuweichen. Der Stein ist besser als es den Anschein macht. „

 

Genau so war es tatsächlich, und es hat Spass gemacht, immer auf der Gratschneide bleiben zu können, auch wenn es zunächst häufig nach dem Gegenteil aussah.

 

Später wurde mir auch bewusst, dass ich den Gipfel des Ful Berg falsch verortet hatte. Nicht der Kopf über den zwei Türmen ist es, sondern bereits zuvor der höchste Punkt auf dem längeren, eher flach verlaufenden Grat. Die Stelle war durch ein paar Steine gekennzeichnet, die man allerdings auch bei bestem Willen nicht als Steinmann bezeichnen konnte.

 

Auch die beiden Türme selbst waren diesmal eigentlich nur ein Klacks: um den oberen einfach rechts herum.

 

Und so gelangte ich problemlos zur Furgga und von dort im Wiederaufstieg zum Montalin.

 

Hier war mir aufgefallen, dass die Wegspur nicht am Gipfel endet, sondern in nördliche Richtung weiterführt. Schnell war klar, dass sie in unmittelbarer Nähe der Steilabstürze nach unten führen müsste, also eine Alternative zum Normalweg wäre.

 

Dieser „Weg“ erwies sich als überaus spannend, sollte aber nur mit grosser Vorsicht begangen werden und nur von Leuten, die sich auch in steileren Grasflanken noch wohlfühlen.

 

Gelegentliche Risse oder kleine Spalten lassen erkennen, dass das Terrain hier in Bewegung ist. Vielfach fehlt der Grasnarbe an der Kante auch der zwischenzeitlich abgerutschte Unterbau. Man darf nicht unterstellen, dass die alten Wegspuren schon solche neueren Entwicklungen gebührend berücksichtigen.

 

Es dauert wohl etwas länger als über den Normalweg, doch das ist Nichts im Vergleich zu den grandiosen Eindrücken, die man hier gewinnt. Einfach unbeschreiblich!

 

Bald danach komme ich zu einem Wegweiser zum Fürhörnli. Diesmal ignoriere ich ihn nicht: Es ist ein kurzer Abstecher zu einer kleine Felsbastion mit einzigartigem Tiefblick auf Chur. Absolut lohnend!

 

Sogar ein Gipfelbuch hat es. Obwohl ganz neu war es trotz der kurzen Zeit bereits feucht geworden, die ersten Seiten hingen nur mehr lose im Einband. Schade drum!

 

Danach dann wieder auf den Hauptweg zurück und über Mittenberg hinab nach Chur zum Bahnhof.

 

 

Meine Gehzeiten:

 

Pagig – Hochwang:    3h00

Hochwang – Tüfelsch Chopf:    0h30

Tüfelsch Chopf – Montalin:   2h00

Montalin – Fürhörnli:   1h00

Fürhörnli – Chur:   2h00


Tourengänger: dulac


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Kommentare (7)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 27. Oktober 2016 um 20:58
gefällt mir ausserordentlich :-)

wird vermerkt - und hoffentlich bald (nächstes Jahr?!) umgesetzt!

lg Felix

dulac hat gesagt:
Gesendet am 27. Oktober 2016 um 21:45
Danke Felix!

Es war eine meiner schönsten Touren - nicht nur in diesem Jahr.
Vielleicht im nächsten Jahr sogar gemeinsam?
Ich würde sie mehr als gerne noch einmal unternehmen.

Liebe Grüsse (aus dem Wallis)
Wolfgang

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 28. Oktober 2016 um 05:32
gute Idee; sehr gern!

lg Felix

TeReto hat gesagt: Einfach grandios
Gesendet am 21. Februar 2021 um 12:48
Deine Beschreibun, Deine Fotos und diese Wanderung sind grandios. Kommt grad auf meine 2021 to do liste.
Gruss Reto

dulac hat gesagt: RE:Einfach grandios
Gesendet am 22. Februar 2021 um 18:36
Hallo Reto,

es freut mich sehr zu hören, dass meine eigene Begeisterung über diese lohnende Tour offensichtlich auf Dich übergesprungen ist.

Herzlichen Dank für Deinen Kommentar und gutes Gelingen wenn Du das Vorhaben später im Jahr selbst in Angriff nimmst. Als beste Zeit dafür würde ich Dir übrigens den Frühsommer empfehlen. Denn da sind die Bergwiesen im Schanfigg ein einziges Blütenmeer.

Da Du Gratwanderungen offensichtlich magst und dabei auch vor längeren Touren nicht zurückschreckst, könnte ich Dir im Grossraum Chur noch zwei andere sehr empfehlen – vorausgesetzt Du kennst sie noch nicht:

https://www.hikr.org/tour/post146824.html
https://www.hikr.org/tour/post121835.html

LG aus dem grossen Nachbarkanton im Norden
Wolfgang

TeReto hat gesagt: RE:Einfach grandios
Gesendet am 23. Februar 2021 um 19:55
Hallo Wolfgang
Boah. Du bist ja ein Verrückter:-) aber genau meine Kragenweite. vielen Dank für die Links. ich habe sie schon ausgedruckt und in Vorbereitung für den Sommer. inkl. der Hochwangtour.

Wie schon geschrieben, finde ich Deine Beschreibungen und vor allem Deine Fotodokumentationen einmalig. Man kann sich im Vorfeld schon ein Bild der Tour machen.

Ich bin ein Bündner der in Luzern wohnt. Hier in der Zentralschweiz hat es auch die eine oder andere coole Tour. Aber das weisst du sicher schon als begeisterter Tourengänger.

Kennst du den Brisen mit dem Grat zum Hohbrisen? Der ist echt tricky ;-)

Hey alles Gute Dir und immer Vorsicht am Berg.

Grüsse Dich aus Luzern
Reto

dulac hat gesagt: RE:Einfach grandios
Gesendet am 2. März 2021 um 00:18
Hallo Reto,
schau bitte in Deinen Posteingang: hab Dir heute eine Mail geschickt.
LG Wolfgang


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