4 Tage rund um die Chamanna Jenatsch mit Tschima da Flix (3313m)


Publiziert von SCM , 31. Dezember 2015 um 12:44. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberengadin
Tour Datum:26 Dezember 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT5 - Alpine Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 4 Tage
Aufstieg: 2290 m
Abstieg: 2665 m
Strecke:42.8 KM

Die Gegend um die Jenatschhütte ist bei Skitourengängern sehr beliebt, weil es in der Umgebung der Hütte viele Skitouren auf aussichtsreiche Gipfel gibt. Trotz ziemlich wenig Schnee machen wir uns am zweiten Weihnachtsfeiertag auf den Weg zur Jenatschhütte.

Tag 1: La Veduta —> Fuorcla Grevasalvas —> La Veduta (WT2)
Gegen Mittag erreichen wir La Veduta am Julierpass. Nachdem Zimmerbezug im im Ospizio La Veduta machen wir uns bereit für eine kurze Nachmittagstour zur Eingewöhnung zur Fuorcla Grevasalvas.

Los geht es direkt an der Julierpassstrasse. Von dort folgen wir mehr oder weniger dem Wanderweg zum Leg Grevasalvas. Schnee hat es nicht wirklich viel, aber genügend um einen Schneeschuheinsatz zu rechtfertigen. Der Wanderweg führt gleichmässig und wenig steil bergauf. Nur kurz vor dem Leg Grevasalvas muss ein Abstieg von wenigen Höhenmetern bewältigt werden. Am Leg Grevasalvas geht es nordwärts vorbei, anschliessend über eine kleine Hochebene und dann wieder steiler ansteigend durch ein breites Tal hoch zur Fuorcla Grevasalvas. Von dort hat man eine super Aussicht auf Maloja und die umliegenden Berge, 

Nach einer längeren Fotopause machen wir uns auf dem selben Weg wieder an den Abstieg. Für den kurzen Gegenanstieg müssen wir die Schneeschuhe ausziehen, da auf dem Südhang überhaupt kein Schnee liegt. Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir wieder unseren Ausgangsort bei La Veduta.

GPS Daten für diesen Tag:
Strecke: 9.8 KM
Aufstieg: 590m
Abstieg: 590m
Zeitbedarf: 4h45


Tag 2: La Vedute —> Fuorcla d'Agnel —> Jenatschhütte (WT3 / T3)
Am zweiten Tag starteten wir gegen 08:30 unseren Aufstieg zur Fuorcla d'Agnel. Von Anfang an könnten wir auf die Schneeschuhe verzichten, da wir aber lieber mit Schneeschuhen gehen als diese auf dem Rücken zu tragen, suchen wir die Schneereste im Südhang und folgen den weissen Flecken auf unserem Aufstiegsweg. Nach ungefähr 200 Höhenmetern geben wir aber auf und ziehen unsere Schneeschuhe aus und folgen nun dem Wanderweg. Auf 2560 MüM treffen wir auf eine kleine Hochebene mit ein wenig mehr Schnee. Wir ziehen die Schneeschuhe wieder an und legen unsere eigene Spur, ein wenig abseits vom Wanderweg. Dabei sehen wir auch in Entfernung das Felsentor im Val d'Agnel.

Ein wenig später, nämlich auf 2610 MüM müssen wir die Schneeschuhe bereits wieder ausziehen, da es nun definitiv zu wenig Schnee hat. Wir folgen wieder dem Wanderweg bis hoch zur Fuorcla d'Agnel auf knapp 3000 MüM. Nach einer kurzen Mittagspause ziehen wir die Schneeschuhe wieder an und beginnen mit dem Abstieg. Auch hier folgen wir wenn sichtbar dem Wanderweg, nehmen aber immer wieder kleinere Abkürzung bzw. Umwege in Kauf, um über möglichst viel Schnee absteigen zu können. Kurz vor der Hütte müssen wir noch eine mühsame Traverse bewältigen, die bei den aktuellen Schneeverhältnissen aber problemlos machbar ist.


GPS Daten für diesen Tag:
Strecke: 12.1 KM
Aufstieg: 940m
Abstieg: 525m
Zeitbedarf: 7h15


Tag 3: Jenatschhütte —> Tschima da Flix —> Jenatschhütte (WT4 / WS / T4)
Nach einer ruhigen aber kalten Nacht auf der Jenatschhütte starteten wir auch am dritten Tag wieder um 08:30 mit unserer Wanderung. An diesem Tag steht ein Gipfel auf dem Programm: der Tschima da Flix. Los geht es mit Schneeschuhen direkt bei der Hütte. Zuerst folgen wir dem Val Bever talaufwärts, bis an das Talende. Anschliessen biegen wir links ab und gehen nun südwärts. War der Weg bis anhin ziemlich flach, steigt das Gelände nun steil an. Nach kurzer Zeit erreichen wir den Vadret Calderas. Der Gletscher ist im Moment zugeschneit und auch im Sommer hat es gemäss Hüttenwart nur sehr wenige kleine Spalten. Wir steigen am linken Gletscherrand hoch, um die steilste Zone am Gletscher zu vermeiden. Anschliessend queren wir direkt unter den Felsen des Piz Picuogl über den Gletscher. Auf ungefähr 3100 MüM erreichen wir ein kleines Hochplateau zwischen dem Piz Calderas und dem Tschima da Flix.

Wir legen eine kurze Pause ein und wenden uns dann nach links. Wieder deutlich steiler steuern wir auf die tiefste Stelle zwischen Piz Picuogl und Tschima da Flix zu. Dabei halten wir genügend Abstand zum Bergschrund. Auf 3260 MüM erreichen wir den Grat zwischen den beiden Gipfeln. Wir deponieren unsere Schneeschuhe und legen zu Fuss die letzten Meter auf dem Gipfelgrat zurück. Die ersten paar Meter sind relativ ausgesetzt und ein Felspfeiler muss umgangen werden. Anschliessend wir der Weg aber deutlich einfacher.

Auf dem Gipfel angekommen legen wir eine Mittagsrast ein und geniessen die Aussicht auf die Berner und Walliser Alpen aber auch auf die italienischen und österreichischen Gipfel. Wegen dem starken Wind auf den Gipfel fällt die Gipfelrast relativ kurz aus. Auf dem gleichen Weg machen wir uns wieder an den Abstieg zur Jenatschhütte.

GPS Daten für diesen Tag:
Strecke: 8.1 KM
Aufstieg: 720 m
Abstieg: 720 m
Zeitbedarf: 5h40


Tag 4: Jenatschhütte —> Spinas (WT2 / T2)

Am vierten Tag starten wir um 08:30 mit dem Abstieg von der Jenatschhütte. Am Anfang vermeiden wir den Wanderweg, da dieser stark verreist ist. Stattdessen steigen wir mit den Schneeschuhen direkt ab zum Bach Beverin. Anschliessend folgen wir dem Bachverlauf. Schneeschuhe wären hier nicht zwingend notwendig. Es gibt tiefe Fussspuren denen wir folgen könnten, aber bequemer sind die Schneeschuhe.

Auf 2270 MüM zweigt der Wanderweg vom Bach ab, da direkt am Bach eine kleine Geröllhalde den Weg versperrt. Wir ziehen die Schneeschuhe ab und queren die Geröllhalde direkt am Bach. Anschliessend geht es weglos an Tegia d'Val und Muot da Cresta vorbei. Kurze Zeit später, bei Zembers da Suvretta, treffen wir auf die Forststrasse.

Bis Spinas folgen wir nun der Forstrasse. Immer wieder müssen wir allerdings grossen Eisflächen ausweichen. Ansonsten sind die Verhältnisse momentan sehr gut, und Schneeschuhe sind nicht unbedingt notwendig. Kurz nach Mittag kommen wir in Spinas an und warten auf die rhätische Bahn, die uns wieder nach Hause bringt.

GPS Daten für diesen Tag:
Strecke: 12.8KM
Aufstieg: 125m
Abstieg: 915m
Zeitbedarf: 3h45


Tourengänger: SCM, melo


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Kommentare (2)


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Gelöschter Kommentar

SCM hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. Januar 2016 um 12:48
Hallo Ruedi

Danke. Da hast du Recht. Bisschen mehr Schnee wäre schöner gewesen, aber die aktuelle Lage hat auch Vorteile :)

Gruss Sebi


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