Brienzer Rothorn Grat - ein langgehegter Wunsch


Publiziert von Mo6451 , 29. August 2015 um 18:59.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberhasli
Tour Datum:27 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Brienzergrat   CH-BE   CH-LU   CH-OW 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2334 m
Abstieg: 2742 m
Strecke:Tag 1 11,91 km; Tag 2 14,37 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ZB Luzern - Brüning-Hasliberg
Zufahrt zum Ankunftspunkt: ZB Oberried - Luzern
Kartennummer:map.wanderland.ch

Heute schreibe ich meinen 500. Bericht hier auf hikr. Da sollte es schon eine besondere Tour sein, die diesem Anlass gerecht wird. Schon lange stand der Brienzer Rothorn Grat auf meiner Wunschliste. Vor 14 Tagen musste ich am Wannenpass abbrechen, zuviele Gewitterwolken verdunkelten das Tannhorn. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben und in dieser Woche sollten die Bedingungen stimmen, vielleicht zum letzten Mal in diesem herrlichen Sommer.

27.8.2015
Gestartet bin ich am Brünigpass zur ersten Teiletappe von Brünig-Hasliberg hinauf auf das Brienzer Rothorn. Zuerst folgt man der Strasse ein Stück abwärts bis rechts der Wegweiser zum Wiler Vorsass zeigt. Die Treppe hinauf und wieder abwärts und ich erreiche die Forststrasse. Jetzt folgt ein Steilaufstieg immer der Forststrasse entlang. Recht öde dieses Teilstück.
Sobald ich den Wald verlassen habe erreiche ich Totz (1328) und etwas später Wiler Vorsass (1369). Totz ist eine Ansammlung von Ferienhäusern, die schon allesamt verlassen sind.  Nach Wiler Vorsass erreiche ich etwas später Obem Wald (1424).

Am nächsten Wegweiser dann die Wahl, entweder geradeaus Richtung Rothorn oder rechts die Stufen hoch zum Wilerhorn (2004). Ich entscheide mich für das Wilerhorn, obwohl ich es nicht in bester Erinnerung habe. Erst steige ich recht angenehm bis zum P 1571 hoch, dann öffnet sich das Gelände zum Oberberg.
Die Sonne ist recht stark und die Schweißperlen rinnen.
Der Aufstieg immer noch eine Qual, denn das Gelände ist weiter abgerutscht und die Schuhe finden auf dem feinen weißen Schotter kaum Halt. Ein Ausweichen kaum möglich. Dieses Stück hatte ich schon bei meinem ersten Besuch auf dem Wilerhorn in schlechter Erinnerung.

Ungefähr auf der Höhe von 1820 m erreicht man nach einem kurzen Waldstück den Grat hinauf aufs Wilerhorn. Sehr angenehm, vor allem wegen der vielen Heidelbeeren, die ich hier noch genießen kann. Auch ein kühles Lüftchen macht die Gratwanderung zum Gipfel des Wilerhorns sehr angenehm.

Eigentlich wollte ich hier meine wohlverdiente Mittagspause machen aber Unmengen von Fliegen und fliegenden Ameisen machen das unmöglich. Also suche ich mir weiter unten einen Platz mit schöner Aussicht.

Weiter abwärts geht es nun vorbei am Hörnli auf den Tüfengrat. Immer wieder beeindruckend dieser Abstieg. Weiter unten sehe ich eine Gruppe Wanderer, die ersten, die mir auf meinem Weg begegnen.

Bei P 1857 biege ich ab über Scheidegg Richtung Gibel (2039), der Punkt mit der weithin sichtbaren Holzskulptur. Ein breites rutschiges Schotterband, in der Karte auch als Band bezeichnet lässt sich am Besten am Rand überwinden. Der Gibel ist eine schöne Aussichtsplattform mit Sitzbänken. Zeit für eine weitere Pause.
Rechts ab biegt der Wanderweg zur ehemaligen Luftseilbahn Lungern-Schönbühl. Wie es heißt, soll die Anlage wieder in Betrieb gehen.

Mein Weg führt nun weiter westwärts vorbei an P 2072 und P 2152 zur Zwischenegg. Im Zickzack geht es nun hinauf zu P 2207 bevor es wieder abwärts geht zum Eiseesattel (2024). Bis jetzt bin ich schon etliche Höhenmeter auf und abgestiegen, nun wartet der letzte Aufstieg zum Brienzer Rothorn und zum Restaurant Rothorn Kulm, wo ich die Nacht verbringen werde. Das Touristenlager habe ich fast für mich allein, die Zimmer scheinen sehr gut belegt zu sein, wie ich beim Abendessen feststellen konnte. 
Nur einen Sonnenuntergang konnte ich nicht genießen, zuviel hohe Bewölkung. Trotz allem entschädigt der Blick auf die Berner Prominenz.
Nachdem um 17.40 Uhr die letzte Bahn ins Tal gefahren ist wird es hier oben sehr ruhig.

11,91 km Aufstieg 1634m Abstieg 373 m

28.8.2015
Nach einer ruhigen Nacht musste ich mein Frühstück im Touristenlager einnehmen, da das Restaurant erst um 7.30 Uhr öffnet. Nicht sehr angenehm, werden doch die Anderen, die noch schlafen gestört. Da das Frühstück schon am Abend vorher bereitgestellt wird, ist das heiße Wasser nur noch lauwarm. Nicht gerade eine ideale Grundlage für die weite Tour, die heute auf meinem Plan steht.

Um 6.30 Uhr mache ich mich auf den Gratweg. Ein erster Abstecher zum Schöngütsch (2319). Hier kann ich einen wunderschönen Sonnenaufgang genießen. EMJ, Finsteraarhorn und Schreckhorn sowie Wetterhorn, Mittelhorn und Rosenhorn erscheinen im schönsten Morgenrot. Es verpricht ein heißer Tag zu werden.
Nach dem Abstieg vom Schöngütsch folge ich dem Wanderweg zum Lattgässli (2175), wo ich heute keine Steinböcke antreffe. Die schlafen wohl noch alle.

Das Lattgässli liegt noch verschlafen da, aber im Aufstieg zum Chruterepass (2051) begegne ich einer Schafherde, die beim Näherkommen nur widerwillig den Wanderweg räumt. Beim Chruterepass endet der markierte Wanderweg, jetzt geht es durch das Wiesengelände schräg hinauf zum Briefengrat (2090). Schon mal einen Vorgeschmack auf das, was noch kommen wird.

Der nächste Gipfel ist das Briefehörnli (2165). Weiter über P 2097 hinunter zum Wannepass (2071). Bis hierhin war ich schon am *12.8.2015 gekommen. Alles was jetzt kommt ist Neuland für mich. Vom Wannepass steigt der Weg hinauf zum Balmi (2141). Immer, wenn man auf dem Gipfel steht, sehe ich die vielen weiteren Gipfel, die es noch zu übersteigen gilt.

Als nächstes wartet das Tannhorn (2221) auf mich, der Berg, der mich bis jetzt von dieser Tour abgehalten hat. Zu Unrecht, denn die Schwierigkeiten über den ausgesetzten Grat haben mir recht wenig ausgemacht. Bald schon stand ich oben und konnte nicht nur das relativ neue Gipfelkreuz, sondern auch die wunderbare Aussicht genießen. Der Abstieg gestaltet sich einfacher, wenn auch etliche Höhenmeter bis zu P 2088 zu "vernichten" sind.

über das Allgäuhorn (2047) geht es noch tiefer zur Allgäulücke (1918). Hier könnte man auf einem markierten Wanderweg absteigen. Mein Weg führt jedoch weiter hinauf zum Chli Schnierenhörnli (2069). Öfter müssen jetzt Felsstufen überklettert werden, bevor man wieder Gehgelände erreicht.

Das ständige Auf und Ab hinterlässt erste körperliche Spuren. Über P 1882 hinauf zum Gummhorn (2040) und vor Augen schon der nächste Gipfel. Vorher aber wieder runter zu P 1940 und wieder hinauf zum Blasenhubel (1965).

Das Augstmatthorn noch in weiter Ferne, entscheide ich mich für den Abstieg nach Oberried (598). Die Kraft ist zu Ende ebenso wie der nicht markierte Grat. Ab Blasenhubel erreicht man wieder den offiziellen Wanderweg.
Für den Abstieg nach Oberried benötigt man noch einmal 2,5 Stunden zuerst in steilen Serpentinen in der Sonne, später angenehm durch schattigen Wald. Die Füße hat es nicht gefreut.

14,37 km Aufstieg 700m, Abstieg 2369 m

Tour im Alleingang

Tourengänger: Mo6451
Communities: Alleingänge/Solo


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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 30. August 2015 um 08:49
Gratulation und lieber Gruss

Felix

Mo6451 hat gesagt: RE:
Gesendet am 30. August 2015 um 09:04
danke, die Tour war gut, wenn auch unvollendet.

LG
Monika


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