Überschreitung der Lobhörner: Gelobt seien sie, diese Hörner!
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Als Neuzugang in der Region Bern musste ich naturgemäss möglichst schnell die gelobten, klassischen Klettertouren des Oberlandes erkunden. Zum Glück kam dann der Sommer 2015 sprichwörtlich in Hoch-Form und das heisse Wetter trieb uns regelmässig in die Höhe, u.a. um die klassische Berner Oberländer Hörner-Trilogie zu klettern.
Der Auftakt zu dieser Serie bildete im Juni die Traverse der Lobhörner. Die Kalkfinger über sanftem Weideland sind eine unwiderstehliche Einladung zum Klettern, vom grandiosen Panorama ganz zu schweigen. Auf hikr ist die Tour ein halbes Dutzendmal beschrieben, darum verweise ich für die Details gerne auf Lulubusi oder danueggel - in diesem Bericht fotografische Impressionen, einige Hinweise und persönliche Einschätzungen.
Löbliche Panorama-Überschreitung ebensolcher Hörner
- Das ÖV-Zeitfenster Sulwald retour ist mit 9 Stunden (bzw. 10 an Wochentagen) nicht gerade üppig - wir entscheiden uns darum für eine Übernachtung vor Ort, zumal es die erste alpine Klettertour für meine Begleitung werden sollte.
- Ein Problem kann an Wochenenden der Grossandrang darstellen: Hat man das Pech, nach einer SAC-Gruppe oder überforderten (Hallen-)Kletternden einzusteigen, dauert die Tour einiges länger. In unserem Fall waren drei Seilschaften unterwegs, wobei die Führerseilschaft etwa drei Stunden für die Überschreitung benötigte, das andere Team etwa sieben, wir inkl. Pausen um fünf Stunden - Ortskenntnis und effiziente Seilhandhabung ist hier Trumpf.
- Orientierung: Die Route ist an sich nicht schwierig zu finden, einzig die absteigende Querung zum Gross Lobhorn hinüber ist nicht ganz offensichtlich. Hier müssen sich inhomogene Seilschaften entscheiden, ob erst die/der Schwächere von oben gesichert absteigt oder wie gehabt im Nachstieg abklettert. Die IIer Stelle auf dem Band sieht herb aus, löst sich dann aber gut auf. Das gute, gratis verfügbare Filidor-Topo bei Vertical Sport hilft.
- Als Variante kann von der Zipfelmütze nach Norden abgeseilt werden, nach 30m ist man auf einem bequemen Band, das in die nächste Lücke führt. Man spart sich so ein zweites Abseilmanöver.
- Felsqualität: ich erwartete ob den Beschreibungen schlimmeres. Der Fels ist auf der Route durchgehend genussvoll, gut abgeklettert bzw. leicht abgespeckt und darum fest. In den leichten Passagen liegt teilweise Geröll.
- Die Schwierigkeitsbewertung ist fair, entspricht aber alpinen Normen: in den ersten drei Seillängen dürfte die Bewertung durchaus einen halben Grad höher liegen. Die Schlüsselstelle ist plattig, etwas athletisch und dürfte Grossgewachsenen leichter fallen, glatt V wäre hier auch ok. Die Gehpassagen zwischen den Seillängen sind etwa T5 und zuweilen exponiert!
- Absicherung: gut, wir brauchten ausser einigen Schlingen kein zusätzliches Material. Stände und Zwischenhaken sind von guter Qualität.
- Material: mind. 50 m Einfachseil, Helm, 8 Express, Schlingen, evtl. kleine Friends/Keile. Kletterschuhe in den schwierigen Stellen angenehm, in den vielen grasigen Abschnitten weniger... Ein Depot kann am Einstieg gemacht werden, zurück auf dem Wanderweg am Südfuss.
Zeitbedarf: Sulwald - Einstieg: 1:30 - 2 h / Kletterei 3 - 6h / Abstieg 1:30-2 h // Total 6 - 10 h
Der Auftakt zu dieser Serie bildete im Juni die Traverse der Lobhörner. Die Kalkfinger über sanftem Weideland sind eine unwiderstehliche Einladung zum Klettern, vom grandiosen Panorama ganz zu schweigen. Auf hikr ist die Tour ein halbes Dutzendmal beschrieben, darum verweise ich für die Details gerne auf Lulubusi oder danueggel - in diesem Bericht fotografische Impressionen, einige Hinweise und persönliche Einschätzungen.
Löbliche Panorama-Überschreitung ebensolcher Hörner
- Das ÖV-Zeitfenster Sulwald retour ist mit 9 Stunden (bzw. 10 an Wochentagen) nicht gerade üppig - wir entscheiden uns darum für eine Übernachtung vor Ort, zumal es die erste alpine Klettertour für meine Begleitung werden sollte.
- Ein Problem kann an Wochenenden der Grossandrang darstellen: Hat man das Pech, nach einer SAC-Gruppe oder überforderten (Hallen-)Kletternden einzusteigen, dauert die Tour einiges länger. In unserem Fall waren drei Seilschaften unterwegs, wobei die Führerseilschaft etwa drei Stunden für die Überschreitung benötigte, das andere Team etwa sieben, wir inkl. Pausen um fünf Stunden - Ortskenntnis und effiziente Seilhandhabung ist hier Trumpf.
- Orientierung: Die Route ist an sich nicht schwierig zu finden, einzig die absteigende Querung zum Gross Lobhorn hinüber ist nicht ganz offensichtlich. Hier müssen sich inhomogene Seilschaften entscheiden, ob erst die/der Schwächere von oben gesichert absteigt oder wie gehabt im Nachstieg abklettert. Die IIer Stelle auf dem Band sieht herb aus, löst sich dann aber gut auf. Das gute, gratis verfügbare Filidor-Topo bei Vertical Sport hilft.
- Als Variante kann von der Zipfelmütze nach Norden abgeseilt werden, nach 30m ist man auf einem bequemen Band, das in die nächste Lücke führt. Man spart sich so ein zweites Abseilmanöver.
- Felsqualität: ich erwartete ob den Beschreibungen schlimmeres. Der Fels ist auf der Route durchgehend genussvoll, gut abgeklettert bzw. leicht abgespeckt und darum fest. In den leichten Passagen liegt teilweise Geröll.
- Die Schwierigkeitsbewertung ist fair, entspricht aber alpinen Normen: in den ersten drei Seillängen dürfte die Bewertung durchaus einen halben Grad höher liegen. Die Schlüsselstelle ist plattig, etwas athletisch und dürfte Grossgewachsenen leichter fallen, glatt V wäre hier auch ok. Die Gehpassagen zwischen den Seillängen sind etwa T5 und zuweilen exponiert!
- Absicherung: gut, wir brauchten ausser einigen Schlingen kein zusätzliches Material. Stände und Zwischenhaken sind von guter Qualität.
- Material: mind. 50 m Einfachseil, Helm, 8 Express, Schlingen, evtl. kleine Friends/Keile. Kletterschuhe in den schwierigen Stellen angenehm, in den vielen grasigen Abschnitten weniger... Ein Depot kann am Einstieg gemacht werden, zurück auf dem Wanderweg am Südfuss.
Zeitbedarf: Sulwald - Einstieg: 1:30 - 2 h / Kletterei 3 - 6h / Abstieg 1:30-2 h // Total 6 - 10 h
Tourengänger:
Alpin_Rise

Communities: Biwak- und Zelttouren
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