Lobhörner - Mittwoch ist Freitag
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Tagesziel war ein ehrgeiziges, ein fernes, ein den heutigen Bedingungen dann nicht angepasstes, wie sich später herausstellte - die Schwalmere.
Um 06.22Uhr nahmen wir in Thun den Zug Richtung Interlaken Ost, von da wechselten wir auf Gleis 2A, wo der Zug nach Lauterbrunnen ca. 5 Minuten später abfuhr. Um 07.25 kamen wir in Lauterbrunnen an, Schnee war zu meiner Überraschung keiner da. 07.40 fuhr des kleine Postauto nur für uns ab Richtung Isenfluh, wo die Fahrt ca. 12 Minuten später im Dorf endetet. Dort liefen wir zur kleinen Gondelbahn, die gemäss Homepage: "acht Personen oder einer Kuh Platz bietet - ein "Bähnchen" der speziellen Art, verbunden mit dem Leben vor Ort". Der Fahrplan weist folgende, gute Verbindungen auf:
07.00 | 07.30 | 08.00 | 08.30 | 09.00 |
ab 09.00 - 12.15 Uhr alle 15 Minuten; ab 13.00 - 18.15 Uhr alle 15 Minuten. Extrafahrten vor 07.00 und nach 18.15 Uhr nur auf Voranmeldung mit Zuschlag pro Person CHF 5.00. Wenn keine Gäste anstehen, können Fahrten ausfallen.
So nahmen wir die Gondel um 08.00Uhr und waren 10 Minuten später in Sulwald. Oben in der Gondelstation ist ein kleines Beizli (Sulwald Stübli), das allerdings zu dieser Zeit noch nicht geöffnet war. Ca. 08:40 liefen wir ab, zuerst ging's entlang der Häuser Richtung Süden, nach ca. 200 Meter zweigt der Wanderweg südwestlich ab und steigt leicht auf in den Guferwald. Zur Zeit sind die Wanderwegzeichen durch den Wald gut ersichtlich und der Weg ist damit fast nicht zu verfehlen (ausserdem liegt jetzt eine schöne Schneeschuhspur, entlang derer man sich nicht verirrt.. ;-). Der Weg auf die Schwalmere ist von Lulubusi im Bericht Schwalmere 2777m Skigipfel der Superlative sehr gut erklärt, weswegen ich mich nun auf's Nebensächliche beschränke.
Nach dem Guferwald, lichtet sich das Geäst auf einer leicht aufbauenden Ebene. Westlich sind die Lobhornhütten auf einer Anhöhe zu sehen. Die Tour führt uns allerdings links unterhalb dieser Anhöhe hindurch, nochmals ein keines Stück mit Tannen und dann bogen wir etwas rechts ab und gelangten endgültig aus dem Wald. Jetzt waren die Hütten und die Transportbahn von Suls zu sehen. Da machten wir einen kurzen break. Es hatte keine Spur, der Schnee war hier schon wadentief und bei diesen Temperaturen (es war deutlich über Null) teilweise auch schon etwas schwer.
Wenige Minuten später stiegen wir entlang der Transportbahn hoch. Die Anstrengung nahm zu, zumal der Schnee teilweise knietief durchspurt werden musst. Etwa eine Stunde später waren wir auf der Sousegg 2150m ü.M., etwas südlich des Transportlift-Hüttli. Das Panorama auf das weltberühmte Dreigestirn ist da einzigartig.
Im Süden sieht man auch das Piz Gloria, das Drehrestaurant auf dem Schilthorn. Etwa 200m südlich von unserem Standpunkt, ist ein dunkler Fels ersichtlich, das ist der Schwarze Schopf 2286m ü.M. Diesen passiert man nördlich, dabei steigt man kurz ziemlich steil auf (~30Grad). Danach drehte es wieder südlich und wir gelangten auf den Grat, der uns Richtung Lobhörner führte. Mitten auf einer Anhöhe auf dem Grat machten wir Mittagsrast bei wunderbarem Wetter und überaus warmen Temperaturen (T-Shirt-Wetter).. (genau da, wo das GPS-Signal endet).
Auch da entschieden wir, nicht bis zur Schwalmere weiterzulaufen. Zwei triftige Gründe sprachen für diese Entscheidung. Erstens hatte es zu viel, nicht verfestigter Schnee (geschätzt gut einen halben Meter). Zweitens testeten wir hinter den Lobhörnern (also auf der Südseite), wo der Wanderweg durchführt, den total durchnässten Schnee und entschieden uns unterhalb des Gross Lobhorns zur Umkehr - es war uns lawinentechnisch einfach zu unsicher (inkl. Aufstieg zum Gross Lobhorn). Hinzu kam sicher auch noch, dass auch bis zur Schwalmere alles ungespurt war, dadurch war es uns auch zu weit..
Schade, aber was soll's.. Wir genossen eine erweiterte und verlängerte Pause zurück auf dem Grat, bevor wir die Snowboards anschnallten und die superschöne Abfahrt in Angriff nahmen. Unterhalb des Schwarze Schopf ist fast der ganze Hang runtergerutscht, während wir oben auf dem Grat waren. Diese Tatsache gab unserem Abbruch dann sehr recht.. :-)
In Sulwald angelangt, gönnten wir uns ein Stück Kuchen und ein bisschen Weisswein an der Sonne und genossen das frühlingshafte Wetter auf der Terrasse des Sulwald Stübli! :-)
Fazit der Tour: Eine wirklich schöne, einzigartige Landschaft, die man bei der Tour zu den Lobhörnern oder zur dahinter liegenden Schwalmere durchläuft. Eine Tour die wohl eher wenig begangen wird. Dieses Jahr scheinbar noch weniger, weil die Schneelage oft nicht so sicher war (der Untergrund sei zu wenig kalt gewesen, meinte der Wirt).. Wichtig ist, dass man sehr früh abläuft, weil es doch ein weiter Weg zur Schwalmere ist..
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