Diedamskopf 2090 m - Sonnenschein und Regen


Publiziert von alpstein , 1. August 2015 um 17:11.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 1 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 2:45
Aufstieg: 1285 m
Abstieg: 70 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über Dornbirn - Bödele - Mellau - Au - Schoppernau
Unterkunftmöglichkeiten:in Au und Schoppernau
Kartennummer:Kompass Bregenzerwald

Auf der Suche nach passablen Verhältnissen haben wir uns heute nach Vorarlberg auf den Weg gemacht. Unser, aufgrund der Prognosen für den Vormittag, durchaus berechtigte Optimismus wurde aber nur teilweise belohnt, setzte nach einem schönen Start nach 1 ½ Stunden doch Regen ein. Erst als wir am Gipfel ankamen, schloss Petrus wieder die Schleusen.

Den Diedamskopf (2090 m) hatten wir bei der Abfahrt noch nicht auf der Rechnung. Erst im Bregenzerwald disponierten wir auf ihn um, weil er bei aufkommendem Regen die Möglichkeit bietet, mit der Gondel wieder in das Tal zu fahren. Dies stellte sich als keine schlechte Idee heraus. Von Norden her ist der Diedamskopf unbezwingbar, auch über die steile Westflanke, wo in früheren Zeiten noch Bergheu gemacht wurde, ist mir keine Aufstiegsroute bekannt. Ich weiß aber, dass dort früher Locals mit Skiern Richtung Stoggenalp runtergefahren sind. Vier Snowboarder waren vor einiger Zeit weniger erfolgreich und fanden den Durchschlupf durch die Felsschrofen nicht und mussten sich mit dem Heli retten lassen. Von Süden und Südosten her ist es hingegen ein leichtes Spiel dem Diedamskopf auf das Haupt zu steigen. So war es heute auch eher eine Tour nach dem Motto „Hauptsache an der frischen Luft“, als eine alpinistische Herausforderung und wir haben was für die Kondition getan.

Bei aufgelockerter Bewölkung sind wir kurz nach 7 Uhr an der Talstation (805 m) losmarschiert. Bis zur Mittelstation (1560 m) ist der Aufstieg wirklich nicht „der Brüller“, wo es ging, haben wir den befahrbaren Alpweg über Weideflächen und auch mal durch Brennnesseln abgekürzt. Die Aussicht ist aber schon von Beginn weg top, bieten die Gipfel im Lechquellengebirge im Süden doch eine herrliche Kulisse. Bis zur Unteren Diedamsalpe (1436 m) konnten wir das Panorama bewundern, aber dann zog es rasch zu und die ersten Regentropfen fielen auf unser Haupt und der Regen wurde auch rasch stärker. Den Gedanken, es an der Mittelstation gut sein lassen, habe ich aber schnell wieder verworfen.

In der Mulde nach der Mittelstation verließen wir den Wanderweg und gingen linkerhand über einen steileren Hang zu einem kleinen Sattel weiter, wo wir den Gipfel noch kurz zu Gesicht bekamen, bis er sich in den Wolken versteckte. Ob der Grat schon früher erstiegen und überschritten werden kann, wäre interessant zu wissen. Über die nach Osten abfallende Flanke erstiegen wir den Südgrat, dem wir bis kurz unterhalb vom Gipfel folgten. Spuren am Grat deuteten darauf hin, dass man ihn schon früher betreten kann. Der Rest bis oben war dann eine ziemlich feuchte Angelegenheit. Wenigstens konnte sich das Auge an den vielen Arnika und Margeriten erfreuen. Das i-Tüpfelchen war im steileren Schlussaufstieg schließlich noch der Gang durch nasses, hüfthohes Gras. Hier bedurfte es auch einem etwas stärkeren Stockeinsatz, um schließlich die Abflugrampe der Gleitschirm-und Drachenflieger wenige Höhenmeter vom Gipfel entfernt zu erreichen.

Mit unserer Ankunft oben hörte der Regen auf, die Sicht ging aber leider gegen Null. Der Vorteil der Wetterverschlechterung war, dass uns auf der ganzen Strecke und am Gipfel keine Menschenseele über den Weg lief. Als das Foto vom Gipfelkreuz im Kasten war, stiegen wir sogleich zur Bergstation ab. Jagertee ist zwar sonst eher was für die kühle Jahreszeit, aber heute bei der Nässe passte er ganz gut. Da die Bahnfahrt für Urlaubsgäste gratis ist, waren wir im Bergrestaurant nicht ganz alleine. Für den „Abstieg“ nahmen wir später gerne die Gondelbahn in Anspruch. Als wir runterkamen, schien sich das Wetter auch schon wieder etwas zu bessern.

Fazit: Kein alpinistisches Highlight, aber 1285 Hm und einen Vormittag an der frischen Luft verbracht. Um Trocken duchzukommen, waren wir einfach zu spät dran ;-)

Hinweis: Die Einstufung T3 resultiert aus dem weglosen Zustieg zum Südgrat und den Aufschwung zum Gipfel auf den letzten 100 m.

Tourengänger: alpstein, Esther58
Communities: Bregenzerwald


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Kommentare (2)


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lechmichl hat gesagt:
Gesendet am 10. August 2015 um 22:06
Hallo alpstein,
schöner Bericht, nur liegt der Berg zwar in den Allgäuer Alpen aber eindeutig in Österreich.
VG Michael

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 11. August 2015 um 06:26
Hallo Michael,

vielen Dank für den Hinweis. Den Fehler habe ich, da ich nur auf "Allgäuer Alpen" geschaut habe, gar nicht bemerkt.

Viele Grüße
Hanspeter


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