Bettmergrat: Vom Bettmerhorn zum Eggishorn


Publiziert von Chrichen , 25. Juli 2015 um 17:14.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:20 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 400 m
Abstieg: 250 m
Strecke:ca. 4 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem ÖV: MGB von Brig nach Betten / Seilbahn bis Bettmeralp / ca. 10 Min zu Fuss durchs Dorf / Gondelbahn zum Bettmerhorn
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit dem ÖV: Seilbahn vom Eggishorn zur Fiescheralp / Seilbahn bis Fiesch / ca. 10 Min zu Fuss durchs Dorf / MGB bis Brig

Seit langem wieder einmal eine Wanderung in der Nähe meiner Heimat. Der Bettmergrat ist ein Eldorado für Liebhaber von Blockstein. Ein abwechslungsreicher gut gesicherter Alpinwanderweg bietet einmalige Aussichten auf den Aletschgletscher und die Berglandschaft des Oberwallis. Einsamkeit findet man auf dem vielbegangenen Weg jedoch eher nicht.

Der UNESCO Höhenweg vom Bettmerhorn zum Eggishorn, wie er so schön heisst, stand eigentlich schon länger auf unserer Wunschliste. Verspricht er doch genussvolles Blocksteingekraxel bei grandioser Aussicht. Im letzten Jahr hatten uns schlechtes Wetter und Neuschnee schlussendlich einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nun hat es endlich geklappt.

Wir starten gemütlich von der Bergstation der Bettmerhorn-Gondelbahn aus. Nach einem kurzen Ausflug zur Aussichtsplattform steigen wir auf dem Alpinweg, der direkt bei der Station beginnt, steil hinauf zum Gipfelkreuz am Bettmerhorn. Der Weg ist gut eingerichtet, an einigen Stellen sogar mit drahtseilgesicherten Holzstegen. Schwindelfreiheit ist jedoch bereits von Vorteil. Das "Gipfelkreuz" befindet sich nicht auf dem höchsten Punkt. Hier beginnt aber der aussichtsreiche Blocksteingrat, der sich bis zur Elselicka erstreckt.

Abwechslungsreich geht es über grosse Steinbrocken hinweg meist auf der Gratschneite, manchmal etwas unterhalb davon, in leichtem Auf und Ab dem Grat entlang. Der Aletschgletscher ist stets im Blickfeld. Einige Quellwolken halten sich hartnäckig und verperren uns leider die Aussicht zur Südseite und Richtung Mischabelgruppe, Matterhorn und Weisshorn. Dafür werden wir aber mit interessanten Wolkenstimmungen belohnt. Der Alpinweg ist bestens markiert und reichlich mit Drahtseilen und Eisenstiften ausgerüstet, so dass er keine allzu grossen Schwierigkeiten bietet. Die Seile scheinen recht neu und funkeln in glitzerndem Silber. Leider sind jedoch einige der Verankerungen etwas wackelig und nicht mehr hundertprozentig vertrauenswürdig. Die Ausgesetztheit hält sich über weite Strecken in Grenzen, ist an einigen Stellen aber dennoch nicht zu unterschätzen. Besonders grosse Felsbrocken sorgen stellenweise für eine interessante Wegführung.

Schlüsselstellen sind unter anderem ein etwas exponierter drahtseilgesicherter Abstieg in eine tiefe Scharte mit anschliessendem Wiederaufstieg sowie der steile Abstieg zur Elselicka. Einige Passagen fordern minimales herumturnen. Der Weg scheint sich grosser Beliebtheit zu erfreuen, und wir begegnen zahlreichen Wanderen, obwohl es ein Montag ist. Erstaunlich viele Berggänger-Familien mit Kindern sind unterwegs. In einem Fall scheint mir ein kleineres Kind eher fragwürdig gesichert, wobei ich das zugegebenermassen nicht abschliessend beurteilen kann, da ich zuwenig von Sicherungstechnik verstehe.

Ab der Elselicka geht es weiss-rot markiert zur Bergstation Eggishorn hinauf. Im wesentlichen folgt der Weg der Skipiste entlang, die sich im Sommer alles andere als schön ins Landschaftsbild schmiegt. Den nach rechts abzweigenden Pfad zum Klettersteig (etwas unklar angeschrieben mit "START") ignorieren wir, und schon bald geniessen wir eine Rösti mit Käse und Spiegelei beim Hüttchen nahe der Bergstation. Das Eggishorn selbst haben wir schon vor drei Wochen besucht, deshalb sparen wir uns den durchaus empfehlenswerten kurzen Abstecher. Nicht dass wir uns noch eine Überdosis Aletschgletscher holen, falls das überhaupt möglich ist ;-)

Eine kurze und abwechslungsreiche Wanderung bei grandiosem Panorama. In Anbetracht der Umstände erstaunt es wenig, dass man nicht alleine unterwegs ist, wobei das auch nicht weiter stören muss. Das Blocksteingelände verlangt Trittsicherheit. Der Weg ist berechtigterweise als alpine Route markiert und sollte nicht unterschätzt werden.

Tourengänger: Chrichen, Aichen


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