Sparruhorn (2988m) im Mattertal - Überschreitung von Jungu aus


Publiziert von Alpenorni , 22. Juli 2015 um 11:56.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 5 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Aufstieg: 1080 m
Abstieg: 1080 m
Strecke:Jungu - Jungtal - ENE-Grat - Sparruhorn - Sparrulicke - Jungtal - Jungu
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Alp Jungu, mit kleiner Luftseilbahn ab St.Niklaus
Kartennummer:Landeskarte 1 :25.000, Blatt 1308 St.Niklaus

Vom Berner Oberland in`s Wallis gewechselt, brachten wir das sonnige warme Super-Wetter gleich mit und begaben uns auf diese schöne Tour, die ich dem trittsicheren Bergwanderer, der sich in weglosem Terrain wohlfühlt und abseits des Mainstreams einsame Gipfel sucht, nur wärmstens empfehlen kann.
Wir haben am Berg keine anderen Wanderer angetroffen und ich gehe davon aus, dass das Sparruhorn auch nur sehr selten bestiegen wird.



Von Jungu (1955m) folgt man dem bezeichneten Wanderweg in`s einsame Jungtal hinein.
Bei den Gebäuden der Alp (2387m) links abzweigen, den Bach überqueren und jenseits den Rasenhang empor, an P. 2495 vorbei bis auf den ONO-Grat des Sparruhorns, den man bei roundabout 2550m erreicht ( großer Steinmann auf der Schulter, der allerdings vom Jungtal aus noch nicht zu sehen ist).
Nun folgt man dem Gratverlauf wandernd und kraxelnd bis zum Gipfel.
Der Grat ist felsig-schrofiger Natur und bildet zwei steilere Aufschwünge, an denen etwas gekraxelt werden muss, wobei man sich, nur kurz ein paar Meter links oder rechts ausweichend, möglichst direkt an der Kante bewegt, teilweise exponiert. Der erste Aufschwung führt auf den Kreuzgipfel (2913m), der zweite,nach einem flacheren Stück, dann direkt empor auf den Gipfel des Sparruhorns (2988m).
Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind erforderlich, die Routenführung ist im Detail variabel, von Ausflügen in die Flanken muss aber abgeraten werden. T4/I
Vom Gipfel aus dann Abstieg via Südgrat in Richtung Sparrulicke über grobes Blockgeröll. T3
Wir stiegen nicht ganz bis zur Lücke hinab, sondern schon kurz vorher rechterhand (nach N) über von Rasen durchsetztes Blockwerk hinunter, um, Schneefelder nutzend, über P. 2708 zurück in`s Jungtal zu gelangen. Hier folgten wir dem schönen,vielfältig mäandrierenden Bach im herrlich ursprünglichen Jungtal bis auf Höhe der Alpe, wo wir zurück auf den Wanderweg querten. Auf diesem dann hinab nach Jungu zur winzig kleinen Seilbahn, mit der wir dann wieder hinunter in`s tiefe Mattertal schwebten.

Für mich war dies auch eine kleine Jubiläumstour :
Nach dem 50. Dreitausender im letzten Jahr, war das Sparruhorn nun der 100. Zweitausender in den Alpen, den ich, mit Wohnsitz im fernen Norddeutschland, bestiegen habe.



Tourengänger: Alpenorni


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Kommentare (4)


Kommentar hinzufügen

WoPo1961 hat gesagt:
Gesendet am 22. Juli 2015 um 13:04
Da gratuliere ich aber auf`s Herzlichste. Als Flachlandsleidensgenosse weiß ich deine Leistung zu schätzen. Die Berge stehen leider nicht um die Ecke und man muß schon einiges an Aufwand betreiben, um deine Zahlen zu erreichen!
Grüße aus Flachlandhausen
WoPo

Alpenorni hat gesagt: RE:
Gesendet am 22. Juli 2015 um 14:07
Oh, vielen Dank für dieses Lob aus berufenem Munde !
Das weiß ich sehr zu schätzen.

Ja, wenn man sich die Frage "Schutt I stay or schutt I go ?" jedes Jahr aufs Neue stellt, und immer schön stur mit "Yes, i schutt !" beantwortet (dein Gassenhauer ging mir tatsächlich zu Füßen der Kinhütte in Randa, eine Zeitlang nicht aus dem Kopf - verflixtes Hikr. aber auch ;-)) ), dann steht man eines Tages plötzlich vor solchen Zahlen.

Gruß aus dem flachen (aber wenig schuttigen) Hannover
einmal quer durch die Ebene zum
WoPo

Herzlichst,
Martin

passiun_ch hat gesagt:
Gesendet am 27. Juli 2015 um 21:09
Auch ich gratuliere !
... das Horn sieht von Grächen immer so unnahbar aus
Gruß Michael

Alpenorni hat gesagt: RE:
Gesendet am 28. Juli 2015 um 14:53
Vielen Dank !

Ja, so ganz unexponiert ist es da oben auch nicht gerade. Uns wurde auch von einem tödlichen Absturz dort vor ein paar Jahren berichtet.
Der Grat ist aber sehr schön und wie das oft so ist, je näher man kommt, umso mehr lösen sich die anfänglich abweisend ausschauenden Passagen in gang- und kraxelbare Details auf.


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