Hohes Rad (2934m) mit Biwak am Radsee

Endlich mal in die Silvretta, endlich mal ein hohes Ziel, endlich mal wieder in den Bergen sein, endlich mal wieder Hikr - Genial!

Das Hohe Rad ist eine wunderbare Aussichtswarte hoch über dem Silvrettasee, welche mir Berge präsentiert, die ich auf sonstigen Touren nur aus der Ferne sehe. Allen voran der Piz Buin zeigt sich hier exzellent.

Anfahrt:

Mit dem Auto nach Schönau (Lindau) - Stadtbus zum Bahnhof - Zug nach Schruns - Bus zur Bielerhöhe. Dasselbe am Tag darauf retour. 

Die Tour:

Ab der Bielerhöhe geht es durch das landschaftlich herrliche Bieltal unschwierig und seicht ansteigend hinauf zum Radsee. Schnell verlässt man hierbei den touristischen "Brennpunkt" Bielerhöhe/Silvrettasee und taucht in eine für mich eher ungewohnt, wilde Bergwelt ein - immer auf die Gletscher zu.

Am Radsee machen wir eine kurze Pause und inspizieren unseren nächtlichen Aufenthaltsort - Die Lage des Sees hält, was Bilder versprochen haben und ich mir erhofft habe - schließlich habe ich heute Begleitung. Rucksäcke verstecken - und weiter gehts...

Wir schnüren wieder die Schuhe und nehmen den Direktaufstieg hinter dem See hinauf übers Geröll mit dem Ziel: Radschulter. Wenige Schneefelder sind übrig und über die verkeilten Felsen zu gehen macht Spaß - Vorsicht ist hier natürlich trotzdem geboten, da nicht jeder Stein fest ist.

Oben angekommen findet sich zunächst kein Weg, ehe wir die roten Markierungen an den Steinen entdecken - und siehe da, der Weg zur Radschulter hinauf ist plötzlich auch für uns sichtbar. Mit Vorfreude und faszinierten Blicken hinüber zu ein paar Steinböcken schreiten wir über den durchwegs rot markierten Steig (teils auch mit Pfeilen) auf den Gipfel. Mit dem Wissen, dass sich manche auf dem Weg dort hinauf schon kurz verhauen haben, achten wir ganz besonders auf die Markierungen. Der Weg ist nicht schwer, ab und zu braucht man die Hände und es gilt, ein paar Stufen und ein paar Höhenmeter auch mal kraxelnd zu überwinden. Konzentriert bleiben lautet also die Devise. Zudem ist es bröselig.

Bilder, Bilder und die Aussicht lassen die Zeit vergehen. Wolkig ist es zwar, aber das tut unserer Stimmung keinen Abbruch.

Im Abstieg formieren sich die Steinböcke zu einem 15 köpfigen Rudel, welches mit uns gemeinsam absteigt - zu unserem Bedauern aber nicht am See vorbeischaut, sondern etwas oberhalb hinter einer Kuppe weiterzieht.

Schlafplätze aufbauen, Vespern und den hinaufgeschleppten Schulstoff pauken... Furchtbar, aber bei der Kulisse erträglich ;)

Dort oben schlafen --> Wow ! Der Sternenhimmel ist atemberaubend.

Der nächste Morgen ist mit ca. 5° kühl. Das durch die aufgehende Sonne angestrahlte Hohe Rad sowie der total ruhige See sind ein wunderbares Bild. Schon bald suche ich mir den nächsten, schnell erreichbaren Hügel, der bereits von der Sonne angestrahlt wird. Inzwischen ist dann auch Fabian aufgestanden und wir frühstücken eine Kleinigkeit auf dem "Hausberg" des Sees - inwischen endlich in der wärmenden Sonne.

Zusammenpacken bei strahlend blauem Himmel und genialen Temperaturen. Schade, dass es schon wieder nach Hause geht. Zurück gehen wir wieder durchs Bieltal, wo wir anschließend den Bus um 9:50 erwischen, welcher uns zum Bahnhof nach Schruns bringt.

Der Radsee als Biwakplatz:

Top, nur hat er für mich einen wesentlichen Nachteil:

• Man hat weder Morgen- noch Abendsonne. Die Morgensonne kommt, aber sie kommt durch die Kuppe am See bzw. die hohe Bergkette im Osten verzögert - dafür darf man das angestrahlte Hohe Rad und den stillen See bewundern. Abendsonne hat man gar nicht, da das Hohe Rad im Weg steht.

Tour mit Fabian - seine erste Bergtour überhaupt. Danke dir, war super :) Nur das nächste Mal traust dich aber aus deinem Zelt raus ;)