Trampelpfade am Üetliberg: Varianten in der Fallätsche zur Direttissima Nord oberhalb der Traverse


Publiziert von Uto869 Pro , 12. Juli 2015 um 16:19.

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum:11 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Albiskette - Höhronen   CH-ZH 
Zeitbedarf: 0:45
Aufstieg: 100 m
Strecke:Zürich: Falletsche (Traverse - Grat)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV: S4 (Bahnhof Leimbach), S10 (Üetliberg), Bus 70 (Hüsli), Luftseilbahn (Felsenegg)
Kartennummer:LK 1: 25'000, Blatt 1091 (Zürich)

 

Gleich vorneweg: Man muss schon etwas „angefressen“ sein, um die nachfolgend beschriebenen Routenvarianten zu begehen … Ausserdem benötigt man einen sehr guten Orientierungssinn sowie die Fähigkeit, sich in T5/T5+-Gelände zurechtzufinden.

 

Im oberen Teil der Falletsche finden sich zwischen der Direttissima Nord und der Direttissima Mitte-Nord einige Varianten, auf denen man von der Traverse zum Grat gelangen kann (zu den Bezeichnungen und Beschreibungen: siehe www.trampelpfade-am-uetliberg.ch, vor allem den Bericht vom 30. November 2014). Es gilt dabei, eine Reihe von Schwierigkeiten zu lösen: 1. Es handelt sich definitiv nicht mehr um Trampelpfade, es sind also keine Wegspuren und/oder Trittstufen vorhanden. 2. Es braucht einen guten Orientierungssinn, ist man einmal in die bewaldete Falletsche-Welt eingetaucht, ist zwar immer klar, wo es obsi und wo es nidsi geht, aber es wird schnell schwierig, genau zu wissen, wo man sich befindet. 3. In halber Höhe zwischen Traverse und Grat versperrt einem ein durchgehender, rund fünf Meter hoher Sandsteinriegel den Durchgang; die Stufe kann an verschiedenen Orten überwunden werden, was jedoch nie einfach ist (T5+, nach wenigen Metern befindet man sich an einer ausgesetzten Stelle). 4. Oberhalb des Sandsteinriegels findet sich an verschiedenen Stellen eine ausgeprägte Dornenvegetation (Brombeerfelder), die ein Durchkommen stark erschweren, zumal im steilen Gelände. 5. Schliesslich und endlich stellen sich einem beim Aufstieg die rund zehn Meter hohen „Gipfelfelsen“ (Nagelfluh) in den Weg; diese können nicht „einfach so“ überklettert werden, es gilt also, einen der beiden „Durchschlüpfe“ zu finden (direkt unter der Aussichtsstelle mit dem Geländer und den beiden Bänklein sowie rund zwanzig bis dreissig Meter weiter südlich davon).

 

Bei der auf meiner Karte (siehe unten bei den Fotos) mit „Variante 1“ bezeichneten Route steigt man, wenn man von der Teehütte her kommt, auf der nach der Direttissima Nord übernächsten Rippe auf. Man folgt ihr steil, aber noch relativ einfach bis zur erwähnten Sandsteinbank (am kleinen Erinnerungsmal für die hier an Pfingsten 2013 verstorbene Person vorbei). Die Stufe lässt sich mit Hilfe der Reepschnur, die hier hängt, überwinden. Danach geht es durch Gebüsch und Brombeeren steil aufwärts. Eine grössere kahle Stelle passiert man an deren unteren Ende (den Schlingen und der Reepschnur, die sich dort befinden, folgt man also nicht: man endet bloss an Felsen). Nach der kahlen Stelle tendiert man nach links-aufwärts, bis man erkennt, wo die Gipfelfelsen unterbrochen sind und man aussteigen kann. Die Route verläuft in wirklich steilem Gelände; des Öfteren wäre man froh, über zwei Pickel zu verfügen statt nur über einen … Dann ist man oben: unmittelbar bei den beiden Bänklein und bei der Tafel, die einem sagt, dass die Teehütte nur sonntags geöffnet ist.

 

Bei der auf der Karte mit „Variante 2“ bezeichneten Route steigt man auf der weiter südlich gelegenen Rippe auf, überwindet die Sandsteinbank ohne die Hilfe eines bereits angebrachten Seils, steigt noch etwas weiter in der Falllinie auf und wendet sich dann südlich (nach links), bis man erkennt, wo die Felsen einen Durchstieg erlauben. Auch hier ist alles sehr, sehr steil.

 

Bei beiden Varianten gilt: Das Mitnehmen eines Pickels ist ein Muss. Hat man die erwähnte Sandsteinstufe einmal überwunden, ist ein Rückzug ohne Seil oder Reepschnur schwierig. Kurzum: Ich beschreibe hier Routen, die ich nicht jedermann empfehle. Wenn es irgendwo am Üetliberg oder in der Falletsche alpine Gefahren gibt, dann hier.


Tourengänger: Uto869


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