Nünene und Gäntu
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Die hier beschriebenen Routen und Fotos habe ich in den letzten drei Jahren auf insgesamt vier Touren gesammelt. Besonders hervorheben möchte ich dabei die N-Rippe auf die Nünene. Sie entspricht über weite Strecken der Route 363a aus dem alten Clubführer Berner Voralpen von 1981, benutzt allerdings statt einem brüchigen Couloir die herrlich griffige linke Nachbarrippe des Gemsgrätlis zum Aufstieg und wird sonst nirgends auch nur Ansatzweise erwähnt oder beschrieben. Völlig zu unrecht, gehört sie für mich doch in Kombination mit dem SW-Grat zu den schönsten alpinen Touren in den Berner Voralpen.
26.12.2014: Nünene NO-Wand / Abstieg SW-Grat
Winterbegehung der NO-Wand.
07.06.2015: Nünene SW-Grat / Abstieg NNE-Flanke/Grat (Chetteliwäg); Nünene NW-Wand Akadiaroute / Abstieg SW-Grat; Gantrisch Klettersteig / Abstieg via SE-Flanke und Leiterepass
Grossartiges Kreuz und Quer auf mir meist noch unbekannten Routen im Gäntu.
26.06.2016: Nünene NNE-Flanke/Grat (Chetteliwäg) / Abstieg SW-Grat
Letzte Vorbereitungstour vor

01.11.2016: Nünene N-Rippe / Abstieg NW-Wand "Über das Band"; Gantrisch N-Wand Zentrale Route, linke Variante / Abstieg über die NW-Fanke
Wieder einmal auf Erkundungstour im Gäntu und dabei mit der Nünene N-Rippe und einer Variante zu



Routen:
Routen die im Winter lohnender und/oder sicherer als im Sommer sind, sind mit einem * und den entsprechenden (Hochtouren-)Schwierigkeiten, die einem zu dieser Jahreszeit erwarten in einer zweiten Klammer markiert.
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Nünene NO-Wand *(T6+ II (S- 45°-65°)): Man verlässt den Wanderweg zwischen der Alp Gustiberg und der Schwalmere auf ca. 1850m und quert über Rasen und Gröll an den Wandfuss. Ein erster, steiler Gras- und Schrofen-Riegel wird in der rechten Wandhälfte an seiner dünnsten Stelle überwunden (15m 60-65°). Nun deutlich flacher einer Rampe nach Links hoch in den zentralen Wandteil folgen. Von hier bis zum Gipfel sind nun verschiedene, auch von den Bedingungen abhänige Varianten möglich. Am besten folgt man mehreren Rippen und Rinnen in direkter Linie bis zum Gipfel. Etwas einfacher kann die Wand auch schon früher gegen den E-Grat hin verlassen werden.
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Man folgt nun vorerst dem breiten, von rechts nach links ansteigenden Grasband des Chetteliwägs, bis zu einem weiteren, schmalen und abschüssigen Grasband, welches die steilen und glatten Felswände zur rechten horizontal durchzieht (T5). Auf diesem Band quert man ausgesetzt auf die Nordrippe (T6). Nun auf der Rippe in herrlich griffiger und luftiger Kletterei in meist festem Fels bis zum Vereinigungspunkt mit dem Gemsgrätli und weiter auf den Vorgipfel (WS+ II+).
Vom Vorgipfel entweder 10m an solidem Stand über ein Wändchen abseilen oder links davon über ein schmales Band luftig und steil abklettern (T6 II). Weiter dem zerhackten Grat entlang bis zum Gipfel (T6 I-II).
Nünene N-Rippe (T6 WS+ II): Von Obernünene Kurz dem Weg Richtung Gustiberg folgen. Man verlässt den Wanderweg bereits in der ersten markanten Kurve nach SE und folgt schwach ausgeprägten Pfadspuren die zum Einstieg des Gemsgrätlis führen und weiter bis auf den Kamm des Girisbergs, wo die eigentliche Route beginnt (T4-T5). -
Nünene NW-Wand Akadiaroute* (T6+ II (S 40°-80°)): Von Obernünene über Rasen und Gröll zum Wandfuss. Eine markante Schrofen-Rinne die etwas links des Gipfels herunterzieht markiert den Einstieg. Immer steiler in der Rinne hoch, bis sie auf einer Länge von knapp 15m eine Neigung von 80° erreicht. Quergang nach links auf die Begrenzungsrippe in wieder humaneres Gelände (T6+ S, heikel). Nun weiter in der langsam wieder deutlich flacheren Rinne und später auf der Grasrippe rechts davon auf den Gipfel (T5). Der steile, untere Abschnitt der Route kann auch links der Rinne über eine steile Rampe umgangen werden (T6+ II).
Bericht der Erstbegeher
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Nünene NW-Wand "Über das Band" (T6): Von Obernünene auf dem Wanderweg Richtung Leiterepass bis auf 1800m. Von hier gewinnt man links die NW-Flanke etwas östlich des NW-Sporns. Nun gut gestuft aber sehr steil (60°) hinauf, bis sich die Neigung wieder etwas legt (T6, ca. 1935m) und steigt auf einem Grasband, das durch die ganze Flanke von rechts nach links emporzieht zum NNE-Grat unweit des Gipfels (T4-T5) wenig lohnend.
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Nünene SW-Grat (T6 ZS): Vom Leiterenpass folgt man dem Grat, wobei zwei grössere Grasabsätze überstiegen werden. Nach einem dritten Absatz erreicht man den Felssperriegel, der die gesamte Flanke durchzieht und im Abstieg mit zweimaligem Abseilen ( 15m & 10m an eingemauerten Haken) überwunden wird. Der Aufstieg verlangt deutlich mehr Engagement und dem Berggänger stehen vier Varianten zur Überwindung des Hindernisses zur Auswahl (T6-).
V1: Die untere Abseilstelle wird steil über Rasenstufen mit Hilfe eines Fixseils überwunden. Man erreicht ein leicht abschüssiges Fels- und Rasenband und quert auf diesem, teilweise ebenfalls mit einem Fixseil gesichert, in die Südwand hinaus. Durch eine teils brüchige Steilrinne erreicht man an einem weiteren Fixseil für die Schwierigkeit recht Luftig wieder den Grat (ZS, Sicherung an BHs möglich).
V2: Untere Abseilstelle wie V1. Dann direkt den BHs entlang über eine Platte und einen Überhang auf den Gipfelgrat (6b)
V3: Vom Fuss der zweiten Abseilstelle Querung schräg links über Felsstufen (NH) und eine kurze Verschneidung auf den Gipfelgrat (S V).
V4: Bereits nach dem zweiten Grasabsatz quert man horizontal in die NW-Flanke um über eine steile Gras- und Schrofen-Stufe heikel den NW-Sporn zu erreichen (T6+). Nicht empfehlenswert.
Auf dem Grat Pfadspuren entlang und über eine kleine Felsstufe auf den Gipfel (T5 II).
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Gantrisch N-Wand Zentrale Route linke Variante* (T6+ II (S+ bis SS- 50°-63°): Von Obernünene auf dem Wanderweg über den Leiterebode bis ca. 1800m. Etwas mühsame Querung der Nordwand entlang über Gröll und Wildwechsel in eine Schrofen-Rinne im westlichen Wandteil. Durch diese hinauf bis ca. 1875m und nach SE über steiles Gras und Schrofen zum Beginn der auf der LK eingezeichneten unteren Rampe bei ca. 1900m (T5 I-II). Über diese (Gras, Stauden, Fels T6 I, Wildwechsel) nach links hinauf bis ca. 1960m. Durch ein Grascouloir gerade hinauf. Man folgt diesem eine Weile und wechselt anschliessend in die Grasflanke links davon. Sich in der Nähe des Couloirs haltend immer höher bis ca. 2050m (T6 50°-55°). Es folgt ein steiler und heikler Quergang in nicht all zu strukturiertem Gelände über Gras- und Moospolster nach rechts hinauf auf eine immer noch steile, aber besser strukturierte Grasrampe (T6+ 60°, kurz etwas steiler, 25m). Auf der Rampe hoch zum Gipfelplateau (T6, 55°-60°).
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Gantrisch NW-Flanke (T5): Man verlässt bei ca. 1700m den Weg von der Unteren Gantrischhütte zum Morgetepass und ersteigt, schräg nach links haltend, die steilen Grashänge auf einer S-förmigen Spur. Ca. 100m nördlich des Gipfels erreicht man den N-Grat und folgt ihm zum Gipfel.
In dem der Kamm überschritten wird, der die Verlängerung des N-Grates bildet, kann die Route auch von Obernünene erreicht werden.
Im Winter wird die Route auch mit Skis abgefahren (SS, 45°auf 100hm, 170hm um 40°)
Tourengänger:
jfk

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