Nünenenflue 2102m


Publiziert von Bergmuzz , 3. Mai 2015 um 20:48.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum:17 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 270 m
Strecke:Wasserscheide - Obernünenen - Gemsgrätli - ENE-Grat - Nünenenflue - Leiterepass 6.5km
Kartennummer:253T Gantrisch 1:50000 Gelbe Wanderkarte von Swisstopo

Die Nünenenflue ist ein ganz besonderer Gipfel. Bereits als ich sie zum ersten Mal sah hat sie mich fasziniert. Exponiert, steil und von der Seite ein imposanter Zacken. Also genau das richtige für die Bergmuzzän. So kam es dann wie es kommen musste... Zuerst Studium einiger Berichte und der restlichen Unterlagen und danach ging es los. Beim Studium der Berichte stellte ich fest, dass auch eine schöne Kletterroute über das Gemsgrätli auf den Gipfel führt. Somit entschlossen wir uns auch das Klettermaterial mitzunehmen um diese Route zu versuchen.

Dieser Mittwoch war dann auch der perfekte Tag für dieses Projekt! Seit langem wieder einmal heiss, sonnig und wolkenlos. Mit dem Zug sind wir von Wädenswil nach Belp gefahren und haben dort auf Mobility gewechselt.

Wir starteten auf dem Parkplatz bei der Wasserscheide und machten uns auf den Weg an der Alp Obernünenen vorbei zum Fuss der NW-Wand der Nünenenflue. Dort konnten wir es leider nicht lassen und versuchten zuerst einen alternativen Zustieg zum Gemsgrätli was aber darin endete, dass wir uns in heiklem T5 Gelände wieder fanden und wieder 30m absteigen mussten. Beim umgehen dieser Stelle trafen wir dann aber auf einen netten älteren Herrn der uns alles zur Nünenenflue und allen möglichen Routen erklärte. Das war eine wahre Offenbarung. Er selber stand bereits über 100mal auf dem Gipfel! Wow!! Was für eine Leistung!! Hut ab!

Mit den Erklärungen des Herrn in unserem Kopf fanden wir den Weg einfach und rasch und standen so zügig am Fuss der NW-Rippe dem Gemsgrätli. Dort montierten wir die ganze Kletterausrüstung und starteten über die ersten beiden Abschnitte bis zum markanten Pfeiler (Kletterei 3a). Entgegen aller Berichte bei Hikr und allen Tourenführern war die Route sehr gut und neu gesichert. Überall wimmelte es von neuen Borhaken. Es sind alle Standplätze eingerichtet. Vielen Dank an die Firma Jordi die die Erneuerung gemäss Schild finanziert hat. Vor dem markanten Pfeiler (5 Grad) wurde es uns dann aber zu dumm und wir stiegen über die linke Geröllrinne neben dem Gemsgrätli aus. Von dort wechselten wir Querfeldein zur Route die über den E-Grat (R.218) führt. Dort ging es dann zügig dafür sehr exponiert und anregend Richtung Vorgipfel. Auf der Südostseite sind im sehr steilen Gras einige Ketten vorhanden die helfen. Auf dem Vorgipfel wurde es dann aber erst richtig unterhaltsam. Hier stand nun nämlich abseilen in die Scharte hinunter auf dem Programm und im Anschluss dann noch die kurze Überkletterung des Grats Richtung Gipfel. Beide Sachen haben enorm Spass gemacht und wir standen schon bald auf dem Gipfel. Was für ein erhabenes Gefühl hier oben zu stehen.

Der Normalabstieg vom Gipfel führt über den SW-Grat (R.220). Zuerst geht es auf einem Pfad etwas hinunter. Aber schon bald nach dem Gipfel steht man abrupt an einem Abgrund wo nun die nächste Abseilstelle folgt. Diese Stelle ist sogar überhängend. Ein wahrer Genuss zum abseilen wenn man so frei in der Luft hängt. Um noch etwas Zeit zu sparen haben wir gleich drei Mal 20m abgeseilt. Die Abseilstange macht auf den ersten Blick einen etwas komischen Eindruck weil diese soweit aus dem Boden ragt. Aber Dieses Ding hält Bombenfest. Nach dem Abseilen mussten wir dann noch kurz über den Grat zum Leiterepass absteigen und es war vollbracht.

Voila und Danke... es isch huere geil gsi! :D
Bitte nomal…

Bergmuzzä Tourenbericht
http://www.bergmuzzae.ch/wp4/?p=5616

Tourengänger: Bergmuzz, Robi


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