Überschreitung des Geierköpfles (2020m)


Publiziert von Andy84 , 19. Juni 2015 um 13:01.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 3 Juni 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 1:45
Aufstieg: 880 m
Abstieg: 880 m
Kartennummer:AV BY5 Tannheimer Berge - Köllenspitze, Gaishorn

Ein Bergkegel im N-Grat der Roten Spitze mit sehr hohen Steilflanken, die im oberen Teil aus makellosen Rasenflächen bestehen; nur im SO gibt es Grashänge von deutlich geringerer Neigung. Rätkalk sorgt für eine auffallende Felsfluh, Lias-Fleckenmergel für eine üppige Vegetation.                  Auszug AVF


Das Gebiet um die Landsberger Hütte ist nicht gerade für seine Einsamkeit und Stille bekannt. Täglich gibt es wahre Ströme von Wanderern die sich auf den Weg zu dieser Hütte begeben. Aufgrund eines Felssturzes am östlichen Ufer des Vilsalpssees ist der direkte Aufstieg zwar offiziell gesperrt, viele nutzen ihn aber dennoch. Die Gipfel um die Landsberger Hütte wie Rote Spitze, Steinkarspitze und Lachenspitze sind von der Hütte schnell und leicht erreichbar und deshalb ist dort auch dementsprechend viel los.

Da ist es wirklich sehr verwunderlich dass es in diesem Gebiet noch einen völlig einsamen Gipfel gibt, das schöne Geierköpfle. Man kann es von der Form her als kleinen Bruder der Roten Spitze ansehen, da es allerdings keine Wegspur gibt und auch kein Kreuz auf dem Gipfel steht, erhält es so gut wie nie Besuch.

Gestern Nachmittag gabs ne Spritztour aufn *Schnurschrofen, heute vormittag also ne schnelle Trainingsrunde auf das einsame Geierköpfle.

Die Wegbeschreibung zum Aufstieg ist schnell erledigt.

Vom Vilsalpsee geht es über den "gesperrten" Weg im Laufschritt hinauf zum Traualpsee. Knapp unterhalb treffe ich zufälligerweise auf Nic und Lisa, die am heutigen Tag auf die Rote Spitze steigen wollen ( *Rote Spitze und Geierköpfle - Nimm 2 über dem Vilsalpsee ). So gehen wir das kurze Stück bis zum Traualpsee gemeinsam weiter, an der Steilstufe vor der Landsberger Hütte verabschiede ich mich jedoch wieder und gebe wieder etwas mehr Gas. Es geht unter der Felswand hindurch nach Westen in das kleine "Tal" zwischen Roter Spitze und Geierköpfle. Der AVF empfiehlt diese Rinne bis zum Ende hindurch aufsteigen um dann die letzten Meter zum Gipfel einfach am Kamm zu bewältigen.
Der schöne kurze Süd-Ost Grat des Geierköpfles schaut da allerdings einiges einladener aus.
Als über etwas steileres Gras zur Grathöhe aufgestiegen und über Gras und Schrofen am Grat entlang weiter, schöne Tiefblicke sind dabei garantiert. Nach etwa der Hälfte flacht das Gelände dann ab und man findet sich auf der großen "Gipfelwiese" wieder, über die es nun zum höchsten Punkt geht.
Leider findet man am Gipfel des Geierköpfle kein Steinmannl oder Buch, es ist aber ein überragender Aussichtspunkt mit tollen Tiefblicken.
Eine ausgiebige Rast in der warmen Sonne und einige Fotos später geht es nun an den Abstieg.
Um nicht wieder den gleichen Weg absteigen zu müssen geht es nun direkt nach Norden hinunter, was deutlich einfacher ist wie man es von unten vermuten würde.
Es geht ein paar Meter am Nordgrat entlang, nach Osten führt dann eine steile Flanke Richtung Traualpsee hinunter. In diese Flanke geht es nun hinein, ein großes Schneefeld erleichtert den Abstieg.
Dabei entdecke ich direkt in dem schönen kurzen Ostgrat eine nette kleine Felsnadel, also schnell hinüber gequert und genauer begutachten.
Schaut klasse aus und dazu noch recht eindach zu besteigen.
Über eine kurze grasige Steilstufe hinunter und schon steht man an dem kurzen Felsaufstieg. Es ist zwar schön ausgesetzt aber die kurze Kraxelei im unteren II-ten Grat macht Spass.
Ein kleines Steinmannl gebaut und schon geht es wieder zurück.
Über den Schnee geht es noch ein gutes Stück weiter runter, danach über etwas schlecht zu gehendes Untergrund weiter hinunter ans Westufer des Traualpsee.
Über den Normalweg dann im Laufschritt wieder zurück zum Vilsalpsee, wo es noch ein kurzes erfrischendes Bad gibt.


Zeiten und Schwierigkeiten:

Aufstieg  über Südflanke     65 min, bis Traualpsee T2,
                                                                Aufstieg Geierköpfle T4-
Nordabstieg                           35 min,  T4
                                                                  ab Traualpsee T2
Abstecher Felsnadel              5 min     T4+, I-II


Fazit:

Eine schöne Tour für Liebhaber einsamer Gipfel, hier oben trifft man sicher nicht oft auf andere Wanderer.
Auch im Winter bietet das Geierköpfle eine schöne Skitour.


Tourengänger: Andy84


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