Chatzensteg + Extended Version


Publiziert von kopfsalat , 13. Mai 2015 um 20:27. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum:13 Mai 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 400 m
Abstieg: 400 m
Strecke:5km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Ramiswil, Dorf
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Ramiswil, Dorf
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Nun, da sich der selbsternannte Grossinquisitor fürs "Vagabundieren" selbstverleugnet hat und mit eingezogenem Schwanz auf seinen Hochsitz geflüchtet ist, können wir wieder zur Tagesordnung übergehen, dem Quer-Feld-und-Wald-Eingehen. Obwohl, das heute eigentlich gar nicht so geplant war ...

In meinen Geocacherzeiten hatte ich den Chatzensteg mal auf meiner Pendenzenliste, war aber nie dazugekommen. Auf hikr findet sich dazu erstaunlicherweise überhaupt gar nichts. Somit war nun die Zeit gekommen, dies zu ändern.


Teil 1, 13.05.2015

Bei brütendener Hitze steige ich in Ramiswil aus dem Bus und mache mich auf den von MiMa perfekt beschriebenen Weg. Beim Aufstieg zum Waldrand tropft der Schweiss nur so. Deshalb muss ich auf dem Grat des Neuhausbergs eine Pause einlegen. Zum Glück! Denn neben dem wie gerufenen Bänkli mit Tisch, wachsen und blühen zig Orchideen. Ein Augenschmaus.

Körperlich und geistig gestärk folge ich nun dem Gratweg nach Osten. In typischer Juramanier wird er mal enger, dann wieder weiter. Es geht obsi und nidsi bis zu einem Bödeli auf ca. 820m. Dahinter lichtet sich der Wald und lässt die aufgestellte Felsplatte erahnen.

Nun wird der Pfad immer schmaler und anspruchsvoller. Kurze Traversen mit viel Luft neben dem Pfad wechseln sich mit kleinen, teilweise seilgesicherten, Kraxeleinlagen und schon ist man auf dem Chatzensteig bei Pt. 827, wo am Fahnenmast die Gipfelgamelle angebracht ist. Die Aussicht ist nicht übel wird aber von der üppig spriessenden Botanik ein wenig verdeckt. Gegen Süden ist aus topographischen Gründen gar nix mit Aussicht. Nichtsdestotrotz ist es ein erhebendes Gefühl hier oben zu stehen. Allzulange kann ich diese Gefühl jedoch nicht geniessen, denn die Sonne brennt und die feuchte Luft kann man förmlich schneiden.

So kehre ich zum Bödeli auf 820m zurück, wo ich eine ausgedehnte Rast mache und dem Berg- und Waldlaubsänger bei ihrem Gesang zuhöre. Zwischendurch bringt sich auch noch ein Kleiber ein und auch Tannenmeise und Sommergoldhähnchen geben ihr bestes.

Gemäss Karte sieht es so aus, dass man im Graben nördlich der Fluh absteigen und dem Bach talauswärts folgen kann. Deshalb mache ich dies nun. Keine gute Idee. Im obersten Teil ist der Boden noch sehr erdig und halbwegs griffig, je weiter ich nach unten steige desto steiler, schuttiger und steiniger wird es. Jede Tritt rutscht unter dem Fuss weg. Schliesslich schaffe ich's doch noch bis zum Bach hinunter. Aber hoppla, das wird nix dem Bach zu folgen, denn dieser zwängt sich durch zwei steile Felswände hindurch und darunter dürfte es wohl auch noch einen Wasserfall haben.

Da bleibt mir leider nichts anderes übrig, als auf der gegenüberliegenden Seite all die mühsam vernichteten Höhenmeter wieder ebenso mühsam zu erklimmen. Pfadspuren hats fast keine, nicht einmal Wildwechsel. Nach einer Weile treffe ich auf blaue Markierungen, welche erst dem Grat folgen, sich dann aber in der nordseitigen Steilwand verlieren. Also wieder zurück auf den Grat. Nun zeigt eine schmale Spur den Weiterweg. Die Aussicht auf dem Geissberg Pt. 811 ist gleich Null aber eine kleine Pause schadet trotzdem nicht.

Weiter gehts dem Grat entlang bis man über einen Stacheldraht auf eine Viehweide tritt. Hier gilt es dem Waldrand zu folgen, bis man an einem Gittertor auf den Wanderweg trifft. Nun auf dem stellenweise recht schmalen und leicht ausgesetzten Weg hinunter zur Brücke über den Ramiswiler Bach.

Da mich der Gwunder nicht loslässt, mache ich noch einen Abstecher zum Wasserfall und werde nicht enttäuscht. Mit runterkraxeln wäre da ohne Canyoningausrüstung nichts gewesen. Über Wiesen gehts weglos zurück nach Ramiswil.


Schwiergkeitszuordnungsbirchermüesli

- das T4 berücksichtig den Ab- und Aufstieg in den Graben
- Begeht man nur den Chatzensteg dürfte dies ca. ein T3+ sein.

PS: den Geocache habe ich nicht gehoben. Die Zeiten sind vorbei.

***********************************

Teil 2, 14.05.2015

Weils gestern so schön war, wiederholen wir die Tour heute nocheinmal. Dieses Mal mit lemon.

Auf dem Rückweg vom Chatzensteg, zweigen wir aber auf einen kleinen in der Karte nicht eingezeichneten Pfad nach links ab und gelangen so via Hof Untere Rütti zu Pt. 830. (T2)

Bei Pt. 818 nehmen wir den Pfad nach rechts bis Pt. 903. Wir queren den Rutschhang (T3) auf einer schmalen, etwas ausgesetzten Spur ohne Höhe zu verlieren. Nach Umrundung des Sporns steigen wir leicht an und gelangen so über Wiesen zum Bergrestaurant Bremgarten Pt. 908.

Hier lassen wir es uns gut gehen, bevor wir via Pt. 924 zum Aussichtsbänkli oberhalb der Höngertuelen weiterwandern. Auf der zusehends vergandenden Weide sehe wir unsere ersten zwei Neuntöter dieses Jahr. Auch sonst fliegt hier so einiges herum. Hätte man Zeit und Musse, man könnte hier lange verweilen. Wir aber folgen dem Wanderweg abwärts via Pt. 680 um die Südseite des Haulen herum nach Balsthal. (T2)

Tourengänger: kopfsalat, lemon


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Kommentare (3)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 14. Mai 2015 um 10:50
Danke für den interessanten Tipp!

lg Felix

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. Mai 2015 um 21:00
Heute haben wir auch noch einen besseren Schluss drangehängt.

Gratwanderer hat gesagt: danke
Gesendet am 22. Mai 2018 um 12:56
am pfingstsonntag in aller ruhe auf den chatzensteg marschiert - aber den nördlichen "umweg" hab ich leider nicht gefunden - dafür dann südlich via untere rüti über die wiesen gelaufen und über schinboden dem Wanderweg nach zurück nach ramiswil.


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