Hinterfallenchopf (1532m)

Heute sollte es was Kleines sein, man möchte schliesslich nicht den Jahreswechsel verschlafen. Doch bei den aktuellen Schneemengen geben die Aufstiegsmeter nur wenig Auskunft über die wahren Anstrengungen einer Tour. Es zählt nur die Frage "Gespurt oder nicht?".

Nein, es ist nicht gespurt, wie ich bei meiner Ankunft in Rietbad (924m) konsterniert zur Kenntnis nehme. Die 600 Höhenmeter durch hüfthohen Schnee alleine zu spuren, kommt heute nicht in Frage. Das wäre wohl etwa gleichbedeutend mit einem Aufstieg über 2000m bei guten Verhältnissen. Doch das Glück ist mir hold; nach ein paar Minuten werweisen entdecke ich eine 6er Gruppe, welche sich zum Aufstieg bereit macht. Wie ich später erfahre, befindet sich darunter ein absoluter Topathlet (PdG, Bike & Ski auf Tödi ab St. Gallen etc.).

Ich felle an und steige ihnen nach. Grösstenteils zu viert schaukeln wir die Chose hoch. Die Spurarbeit ist so anstrengend, dass alle paar Minuten gewechselt werden muss - Intervalltraining par excellence. Irgendwann erreichen wir den zunächst schmalen Westgrat, welcher in wenigen Minuten zum Gipfel des Hinterfallenchopf (1532m) führt. Während weiter westlich bereits die Sonne drückt, herrscht hier oben ein veritables Whiteout. Ach ja, ursprünglich wollte ich noch die Gössigenhöchi anhängen, doch das kommt alleine heute natürlich nicht in Frage.

Es ist nicht unbedingt so, dass uns nun eine geniale Abfahrt für die anstrengende Spurarbeit entschädigen würde... Tatsächlich hat sich trotz der tiefen Temperaturen bereits ein Deckel gebildet, so dass unsere Schienbeine zu regelrechten Eisbrechern mutieren. Trotzdem, im grossen und ganzen erreichen wir zufrieden wieder Rietbad. Besten Dank für die Spurarbeit!

slf erheblich