InnenAnsicht des Ofenlochs


Publiziert von Kaj , 5. Oktober 2018 um 14:01.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:16 September 2018
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   CH-AR 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1040 m
Abstieg: 1050 m
Strecke:12km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Urnäsch kommend, 400m nach Rossfall (Restaurant & ÖV-Halt) ein kleiner ParkPlatz (~8 Autos) neben der Straße (47.27784,9.28103)

Das QuellGebiet des Neckers besteht aus vielen Bächen, die über oder unterhalb mächtiger NagelfluhWände fließen und im KulminationsPunkt Ampferenboden(1042m) zusammenfinden.

Wer zahlose BachQuerungen, einige leicht exponierte FelsPassagen & den Kitzel einer weglosen rauhen SchluchtBegehung nicht scheut, gelangt im TalSchluß zu einem NaturBijou - eine große Höhlung in einem NagelfluhFels, das Ofenloch(~1150m).

Die Strecke ab Ampferenboden bis Ofenloch (kein offizieller Wanderweg, Begehung auf eigenes Risiko) wird auf einer WarnTafel auch als "Neckiweg" bezeichnet. Vielleicht ist es ein exklusives Teilstück des Necki-AbenteuerWeges für Kinder? Unsere 9-jährige Alessia hatte Spass & brauchte nur an 2-3 Stellen etwas Unterstützung von ihrem tüchtigen Papa. Für kleine Kinder ist der "Necki" ungeeignet - zu lang, zu anspruchsvoll & zu gefährlich. Auch einige Erwachsene haben ob der Schwierigkeiten vorzeitig den Rückweg angetreten.
Idealfall: trockes, heißes Wetter, gutes wasserdichtes Schuhwerk. Zwingend: nicht nach heftigen Regenfällen (Steinschlag), nur bei stabilem Wetter.
Wir waren im Jahresverlauf spät dran - der diesjährige Juli wäre optimal gewesen. Nachts zuvor hatte es geregnet, die Felsen waren feucht & ein niedrigerer Wasserstand hätte Vorteile gehabt. Das hat, an diesem Sonntag, aber weder uns noch etliche weitere SchluchtenGänger abgehalten.
SchluchtenSammler Stefan hatte die Idee des "Canyon der OstSchweiz" aus einem WanderVideo aufgeschnappt. 
Um die Tour aufzupeppen, sind wir (Alessia, Stefan, Ruth & ich) nicht in Mistelegg oder Ampferenboden (Fahrerlaubnis 20SFr) gestartet, sondern kurz nach Rossfall(944m). Geplant war nach dem "Necki" ab Ampferenboden ein Aufstieg zur AlpNeuwald(1315m) & die landschaftlich reizvolle ausgesetzte Querung oberhalb/gegenüber dem Ofenloch nach Ellenbogen(1268m). Hier dann runter nach Bruederschwendi & Seebensäge(939m) und per SchwägalpBus zurück nach Rossfall. Soweit der Plan - es gab eine PlanÄnderung...

 

Tour:

Von Rossfall(944m) über den OberChenner(1395m) zwischen Hochalp(1529m) & ObererHirzen(1429m) nach Ampferenboden(1042m) ist reizvoll, kurzweilig & eher leicht (T2).

Unten am NeckerBach ging es ein Stück eines Wanderweges entlang, der nach ~300m nach rechts den Hang hinaufführt.

Nun begann der eigentliche "Necki"; eindruckvoll im engen Tal, das sich im weiteren Verlauf immer mehr zuschnürt, geht man links, rechts oder mittig vom/im Bach. Das erste Hindernis ist eine steile Umgehung mit TextilSeil zum hochziehen. Das nächste Hindernis ist eine abschüssige Traverse mit gleich 3 Seilen. Hier machten einige kehrt - vielleicht mit der VorAhnung, daß noch 2 ähnlich kniffelige Stellen (ohne Seil) kommen würden (T4-{T4}).

Im Talschluß mit einigen beeindruckenden Giessen (Wasserfälle), ging es dann links hoch zum Ofenloch(~1160m). Wer es bis hierher geschafft hat, sollte sich diesen An/AusBlick nicht entgehen lassen. Zurück auf gleicher Strecke.

Man sollte für die knapp 4km schon etwas Zeit mitbringen. Wir haben 2h15 retour gebraucht. Einige MitGänger waren in flachen Schuhen unterwegs & hatten vermutlich hinterher feuchte Füße - ich empfehle wasserfeste Wanderstiefel. Ich hatte meine Stöcke dabei - für schnelle BachQuerungen vorteilhaft, für die kraxeligen Stellen etwas hinderlich.

Kurz vor Ampferenboden machte ich dummerweise einen Verhauer - statt nach Ampferenboden zu gehen, führte ich unsere kleine Gruppe auf den nach links abzweigenden, markierten Pfad (etwas schmierig, T2) nach OberScherlet(1416m). Das brachte uns ~150Hm & ~2km extra ein - nicht schön, da die tapfere Alessia erschöpft war & wegen der BusVerbindung die Zeit drückte.

Der Knoten löste sich im Abstieg vom Hinterfallenchopf(1531m); wir kamen in's Gespräch mit Iren, die uns via Ellbogen(1268m) & das schöne Rappenloch (T3-) nach Seeben(säge)(939m) begleitete. Dort stiegen wir in den Bus zur Passhöhe ein und Iren brachte uns anschließend mit ihrem Auto nach Rossfall. Nochmals herzlichen Dank nach Eggersriet.

 

- Wetter: stabil, trocken, bewölkt, eher kühl (~15°C)

- Sicht: brauchbar, der Alpstein hing leider in Wolken

- WegeZustand: gut, Scherlet-Ampferenboden wegen Vieh etwas zertrampelt

- Varianten/Optionen: besser andersherum: zuerst mit Bus nach Seebensäge

- Anforderungen: Trittsicherheit im NagelfluhTerrain

- Karte: Ausdruck von map.geo.admin.ch

- Empfehlung/Fazit: erstaunlich kurzweilige NeckerSchlucht, schöne AppenzellerHöger

-> SchwierigkeitsBewertungen beziehen sich, wegen der Vergleichbarkeit, auf trockene/gute Verhältnisse. Angetroffene Bedingungen in {}, zB T4{T5-}

-> hier Stefans YT-Video von der Wanderung


Tourengänger: Kaj


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