Oster-Tour auf den Pfingstboden (1461 m) und Hinterfallenchopf (1532 m)

Der Schnee in den Bergen hält sich wacker und normales Bergwandern bis auf 2000 m hinauf ist noch lange nicht in Sicht. Für heute hatten wir uns eine Route ausgesucht, auf welcher wir beim Aufstieg durch die steile, mit Nagefluh durchsetzte Waldzone schneefreie Verhältnisse erwarten durften. Rietbad (924 m), an der Straße vom Toggenburg zur Schwägalp gelegen, war unser Ausgangspunkt. Der südexponierte Aufstieg bis über die Waldgrenze war dann auch weitgehend schneefrei. Dies war auch gut so, sonst wäre diese Route zwischen Nagefluhwänden hindurch nicht zu empfehlen.

Vom Parkplatz an der Loipe gingen wir im Sunnehalbriet über Boden Richtung Seebensäge (939 m) hinein. Über eine Brücke kamen wir nach Bruederschwendi und nach der weiteren Überquerung des Baches, der aus dem Rappenloch kommt, ging es im Mischwald bergan. Zunächst wohl ein alter Alpweg, später war es ein Pfad, welcher zum Pfingstboden nach oben zieht. Mit einigen umgestürzten Bäumen war es ein richtiges Drunter und Drüber. Geschickt windet sich der Pfad um die Nagefluhwände herum, bis die Alpweide auf dem Pfingstboden (1461 m) betreten wird. Diese war heute mehrheitlich weiß unter einer dicken Schneedecke oder hunderttausenden von Krokussen, die auf die Sonne warteten.

Schleierwolken ja, aber von dichten Schleierwolken wurden auch die Wetterfrösche überrascht, wie einer heute Morgen zugab. Dennoch war es angenehm temperiert und der Tag wurde zunehmend auch immer sonniger. Nach einer kurzen Gipfelvisite und einer Teepause machten wir uns an den Abstieg zum Ellenbogen (1270 m). Surfen im Schnee war es nicht, aber mit geringer Einsinktiefe ideal zum Absteigen. Auch beim Wiederaustieg zum Hinterfallenchopf (1532 m) waren noch einige Schneepassagen zu bewältigen.

Keine Menschenseele hatten wir bisher getroffen, auch den Aufenthalt an der Gipfelbank verbrachten wir allein. Wir machten eine längere Verpflegungs-und Fotopause. Bis zum Weidezaun der Ober Scherlet-Alpe mussten wir später entlang der Abbruchkante noch im Schnee stapfen. Über die Alp Ji (1352 m) und Hübschholz stiegen wir schließlich in das Tal hinab, wo wir genau in Boden in der Nähe des Ausgangspunktes herauskamen. Hier schloss sich der Kreis einer schönen Wanderung.

Fazit: Soviel Schneepassagen auf diesen relativ geringen Höhen hätten wir nicht erwartet. Dennoch war es eine schöne Rundtour. Die Krokus-Pracht auf dem Pfingstboden und Hinterfallenchopf alleine war schon den Besuch wert.

Route: Rietbad /PP an der Loipe - Boden - Seebensäge - Bruederschwendi - Pfingstboden - Ellenbogen - Hinterfallenchopf - Ober Scherlet - Alp Ji - Hübschholz - Boden - Rietbad