Alpthal West: Ochsentour von Biberbrugg nach Schwyz
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Zu meinen schönsten Bergerlebnissen zähle ich die Überschreitung ganzer Gebirgsketten. Gerade im Winter sind die Schwyzer Voralpen mit ihren sanften Hügelketten hierfür prädestiniert. Da solche Touren meist Schnee bis in (mittel-)tiefe Lagen erfordern, steht Alpthal West schon länger auf meiner Projektliste. Denn was wäre die weite, mühselige Überschreitung ab Biberbrugg ohne die belohnende 1000Hm Abfahrt direkt nach Schwyz runter!?
Um den wunderschönen Morgen voll auszukosten, starte ich für die Saison relativ früh in Biberbrugg (828m) Bahnhof. Der Preis hierfür: klirrende Kälte. Entweder der Strasse entlang oder direkt übers Feld erreicht man Bennau mit seinem Skilift, welcher heute die Saison eröffnet. Dankbar steige ich über die jungfräuliche, verwaiste Piste auf, gespurt werden darf heute noch genug. Wunderbar leuchtet die Morgenröte ob Einsiedeln.
Den Sonnenaufgang erlebe ich beim Pässchen Chatzenstrick (1053m), von wo ich die letzten Höhenmeter zur Chrüzweid (1195m) in Angriff nehme. Man glaubt fast, kein Wölkchen könne diesen herrlichen Tag trüben. Doch wer genau hinschaut, erkennt in der Ferne die Wolken. In der Tat dauert es keine 30 Minuten, bis aus dem azurblauen ein grauer Himmel geworden ist. Ich bekomm das nicht wirklich mit, denn die Spurarbeit durch tiefen Pulverschnee im steilen Gelände Richtung Samstagern absorbiert mich komplett. Oben auf der Grathöhe bis nach dem Windwurf (1379m) finde ich dann wieder eingeschneite Schneeschuhspuren vor. Diese ziehen irgendwann links weg.
Auf dem Ahoren (1359m) felle ich für die kurze Abfahrt ab, denn eine Motivationsspritze tut not. Natürlich könnte man auch mit Fellen abrutschen, es sind nur 150Hm. Nach einer längeren Flachpassage folgt der steile Aufstieg auf den Nüsellstock (1479m), welchen ich wiederum spuren muss. Die arg übersäuerten Muskeln verlangen die erste grössere Pause. Doch mehr als 15 Minuten liegen bei der Kälte nicht drin. Mittlerweile hat Schneefall eingesetzt.
Das Gros der Höhenmeter ist zwar nun geschafft, doch die verbleibende Etappe zum Hochstuckli hat es in sich. Ein ständiges Auf und Ab und das über Kilometer. Immerhin ist ab hier knapp angespurt, sonst hätte ich mein Projekt vermutlich vorzeitig abbrechen müssen. Das Schneetreiben wird immer dichter, was mich aber nur am Rande stört, vier Kleiderschichten (Thermoshirt, Soft Shell, Daunenjacke, Hard Shell) sei Dank. Keiner der Gipfelchen, welche ich nun überschreite, ist wirklich prominent, sei's das Höch Tändli (1523m), der Näbikenfirst (1566m) oder der Grossbrechenstock (1559m). Irgendwann überhole ich zwei Schneeschühler, eine kleine Abwechslung im endlosen Vorwärts durchs graue Schneetreiben.
Die Vorspurer haben das Hochstuckli (1566m) auf der Nordseite umgangen. So darf ich zum Abschluss nochmals selber Ski anlegen, irgendwie passend zur Tour und angesichts der verbleibenden 80Hm keine Katastrophe. Beim Gipfelkreuz verdrücke ich den letzten Proviant und mach mich bereit für die 1000m Abfahrt - Höhepunkt der heutigen Überschreitung. Tatsächlich wurde das Hochstuckli durchaus angespurt, aber nur von Schwyz. Umso besser, so entfällt die permanente Orientierung in der Abfahrt. Was nun folgt, ist Genuss pur: knietiefer Pulver, welcher in aller Richtungen spritzt. Es fährt sich praktisch von alleine in der federweichen Unterlage. Natürlich fehlt die Unterlage, doch von Steinen bleibe ich verschont. Metergenau lande ich direkt bei der Bushaltestelle in Schwyz. Was für eine Safari!
Zeiten
1:40 Chrüzweid (Hundwileren)
1:20 Ahoren
1:30 Nüsellstock
1:00 Näbikenfirst
1:10 Hochstuckli
0:30 Schwyz
Weitere Überschreitungen in den Schwyzer Voralpen:
Umrundung des Grossen Runs
Überschreitung Rossberg
Wintermärchen zwischen Hummel und Furggelenstock
360° Euthal
Rigi-Überschreitung
Um den wunderschönen Morgen voll auszukosten, starte ich für die Saison relativ früh in Biberbrugg (828m) Bahnhof. Der Preis hierfür: klirrende Kälte. Entweder der Strasse entlang oder direkt übers Feld erreicht man Bennau mit seinem Skilift, welcher heute die Saison eröffnet. Dankbar steige ich über die jungfräuliche, verwaiste Piste auf, gespurt werden darf heute noch genug. Wunderbar leuchtet die Morgenröte ob Einsiedeln.
Den Sonnenaufgang erlebe ich beim Pässchen Chatzenstrick (1053m), von wo ich die letzten Höhenmeter zur Chrüzweid (1195m) in Angriff nehme. Man glaubt fast, kein Wölkchen könne diesen herrlichen Tag trüben. Doch wer genau hinschaut, erkennt in der Ferne die Wolken. In der Tat dauert es keine 30 Minuten, bis aus dem azurblauen ein grauer Himmel geworden ist. Ich bekomm das nicht wirklich mit, denn die Spurarbeit durch tiefen Pulverschnee im steilen Gelände Richtung Samstagern absorbiert mich komplett. Oben auf der Grathöhe bis nach dem Windwurf (1379m) finde ich dann wieder eingeschneite Schneeschuhspuren vor. Diese ziehen irgendwann links weg.
Auf dem Ahoren (1359m) felle ich für die kurze Abfahrt ab, denn eine Motivationsspritze tut not. Natürlich könnte man auch mit Fellen abrutschen, es sind nur 150Hm. Nach einer längeren Flachpassage folgt der steile Aufstieg auf den Nüsellstock (1479m), welchen ich wiederum spuren muss. Die arg übersäuerten Muskeln verlangen die erste grössere Pause. Doch mehr als 15 Minuten liegen bei der Kälte nicht drin. Mittlerweile hat Schneefall eingesetzt.
Das Gros der Höhenmeter ist zwar nun geschafft, doch die verbleibende Etappe zum Hochstuckli hat es in sich. Ein ständiges Auf und Ab und das über Kilometer. Immerhin ist ab hier knapp angespurt, sonst hätte ich mein Projekt vermutlich vorzeitig abbrechen müssen. Das Schneetreiben wird immer dichter, was mich aber nur am Rande stört, vier Kleiderschichten (Thermoshirt, Soft Shell, Daunenjacke, Hard Shell) sei Dank. Keiner der Gipfelchen, welche ich nun überschreite, ist wirklich prominent, sei's das Höch Tändli (1523m), der Näbikenfirst (1566m) oder der Grossbrechenstock (1559m). Irgendwann überhole ich zwei Schneeschühler, eine kleine Abwechslung im endlosen Vorwärts durchs graue Schneetreiben.
Die Vorspurer haben das Hochstuckli (1566m) auf der Nordseite umgangen. So darf ich zum Abschluss nochmals selber Ski anlegen, irgendwie passend zur Tour und angesichts der verbleibenden 80Hm keine Katastrophe. Beim Gipfelkreuz verdrücke ich den letzten Proviant und mach mich bereit für die 1000m Abfahrt - Höhepunkt der heutigen Überschreitung. Tatsächlich wurde das Hochstuckli durchaus angespurt, aber nur von Schwyz. Umso besser, so entfällt die permanente Orientierung in der Abfahrt. Was nun folgt, ist Genuss pur: knietiefer Pulver, welcher in aller Richtungen spritzt. Es fährt sich praktisch von alleine in der federweichen Unterlage. Natürlich fehlt die Unterlage, doch von Steinen bleibe ich verschont. Metergenau lande ich direkt bei der Bushaltestelle in Schwyz. Was für eine Safari!
Zeiten
1:40 Chrüzweid (Hundwileren)
1:20 Ahoren
1:30 Nüsellstock
1:00 Näbikenfirst
1:10 Hochstuckli
0:30 Schwyz
Weitere Überschreitungen in den Schwyzer Voralpen:





Tourengänger:
Bergamotte

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Kommentare (1)