Neuer Klettergarten am Zwinglipass und freudig zum Tristen


Publiziert von Alpin_Rise , 3. Oktober 2014 um 15:01.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:27 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Alpstein   CH-AI 
Aufstieg: 200 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Wildhaus Post
Unterkunftmöglichkeiten:[

Nach Überschreitung der Schafbergköpfe - ein grandioser Klassiker vergangener Tage - war nicht allen nach Abstieg in tiefe Täler zu Mute. Bemitleidenswert war da Ossi, der uns verliess. Umso mehr, wie eine wundervolle Abenstimmung und ein atemberaubender Sonnenuntergang zum Bleiben bewogen. Auf der Zwinglipasshütte wurden wir anschliessend fürstlich bewirtet, welch ein Gegensatz zur früher üblichen Suppe mit Brot, herzlichen Dank dem aufmerksamen Hüttenteam!
Leider riefen dann am Samstag Morgen Flachland-Verpflichtungen, so dass es nur noch für einen frühmorgendlichen Abstecher in den neuen Klettergarten und zum bislang verschmähten Tristen reichte. Der neu eingerichtete Klettergarten unmittelbar hinter der Zwinglipasshütte wertet das Klettergebiet um den Altmann besonders für Einsteiger auf und verdient sicher die Publikation auf hikr: Das Angebot an leichten, gut abgesicherten und erreichbaren Routen hat sich im Zwinglipassgebiet nun wesentlich verbessert.


Kurzportrait des neuen Klettergartens und eine spannende Abstiegsvariante vom Zwinglipass

Vor gut sieben Jahren verbrachte ich einige Zeit auf der Zwinglipasshütte, schon damals war das Felspotential für leichte Kletterrouten unter der Altmann Südwand offensichtlich. Es lud zu manch kurzer Kraxeleien ein, damals eben solo oder in Eigeregie bezüglich Absicherung.
Nun hat steinmannli.ch dort einen Klettergarten mit einem guten Dutzend Routen eingebohrt. Sie führen in rauem, wasserzerfressenen Schrattenkalk über maximal 4 Seilängen in grasiges Gelände am Fuss der Rässegg. Von den Ausstiegen kann zu Fuss zum Bergweg Altmannsattel - Zwinglipass abgestiegen werden oder übungshalber abgeseilt werden: Alles ist mit solidem Inoxmaterial bestens eingerichtet, so dass auch Kinder und Einsteiger ihre ersten Kletterschritte wagen können.
Steinmannli.ch und die Zwinglipasshütte stellen ein übersichtliches Fototopo zur Verfügung.

Ich testete mangels Zeit nur kurz die Route "Anfängerglück" (4a, eher um 3b) an, eine nette Kletterei in scharfen Wasserrillen. Die Bewertungen wie auch die Absicherung sind freundlich, böse Überraschungen gibs hier kaum.

Danach Abstieg nach Wildhaus via Tristen: ich querte relativ hoch und entsprechend mühsam unter der Südwand des berühmt-berüchtigten Girenspitz, allerdings zwingt ein Schichtband auf gut 1800m runter. Bequemer wäre ein regulärer Abstieg zur Chreialp und eine horizontale Querung danach. Wiederaufstieg in den tiefsten Punkt zwischen Tristen und Moor, ca. 1880m. Von dort auf spannender Route auf den Tristen, eingezeichnet auf dieser Foto von Marmotta. Der Gipfel ist nicht ganz trivial zu ersteigen; im Abstieg ist das alte Drahtkabel durchaus hilfreich, T5.  Nach einem kurzen, exponiteren Grätchen (T5+, II) eröffnen sich oben unerwartete Perspektiven: Durchaus ein lohnendes Ziel!
Allzu lange kann ich jedoch nicht verweilen, eine Stunde vor Postautoabfahrt in Wildhaus muss ich den Gipfel verlassen. Ein rutschfreudiges Geröllfeld hinunter zum Wildhauser Schafboden beschleunigt den Abstieg, so dass noch Zeit bleibt für eine Pause im Tesel und den obligaten Besuch beim Beck Alpiger kurz vor Wildhaus Post.
 

Tourengänger: Alpin_Rise


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