Feierabend-Mutprobe auf dem Tristen (1922 m) - ein unbekannter Toggenburger
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Die Tristen sind zwei nicht sonderlich in Erscheinung tretende Gipfelchen auf der Toggenburger Seite des Alpsteins. Durch den kurzen Zustieg aus dem Talboden in Wildhaus schien mir deren Besteigung als Abendtour geradezu prädestiniert. Allerdings ging ich das Ganze mit gehörigem Respekt an, denn selbst der SAC-Clubführer "Säntis-Churfirsten" spricht im Gipfelbereich von einer Kletterstelle II. Und das will in diesem Führer etwas heissen, denn die diesbezüglichen Untertreibungen ziehen sich durch das ganze - ansonsten sehr gute - Werk. Ich stellte mich also im Kopf mal auf eine kurze Kletterei im III. Grad ein.
Die Route am Gipfelaufbau wurde von
marmotta bereits hervorragend skizziert und beschrieben. Auch
Deltas Bericht diente mir als sehr hilfreiche Grundlage für meinen Besteigungsversuch, der von Erfolg gekrönt werden sollte.
Um 17:00 Uhr startete ich in Wildhaus und stieg zügig durch das Flürentobel hinauf zum Wildhuser Schafboden. Kurz nach der Hütte verliess ich den markierten Bergweg, der weiter Richtung Wildhuser Schafberg bzw. Jöchli führt, und stieg die immer steiler werdenden Hänge zum Gipfelaufbau der Tristen hinauf. Die Route, die als T1-Wanderung beginnt, gewinnt stetig an Schwierigkeit und durchkämmt fast die ganze Wanderskala praktisch stufenlos weiter über T2, T3, T4 und T5. Man tastet sich also ganz langsam immer höher, was die Anforderungen betreffen und das auf recht kleinem Raum.
Richtig spannend wird es, wenn man die Felsen am Tristen erreicht hat. Steile Grashänge, immer wieder gut gestuft, teilweise sogar mit Trittspuren, führen hoch zum markanten Band, welche die steilen Felsen durchquert. Dieses ist erstaunlich gut begehbar; eine kurze Stelle erfordert etwas erhöhte Aufmerksamkeit.
Die steile Rinne, welche mit einem alten Drahtseil versehen ist, ist wirklich sehr steil und in meinem Augen etwas ungemütlich, da ich mir anstelle der vielen erdigen Trittchen lieber etwas mehr Fels gewünscht hätte. Das Seil halte ich übrigens immer noch für ausreichend solid, man braucht sich ja nicht mit dem vollen Gewicht reinzuhängen, sondern kann sich im Abstieg etwas daran festhalten bei den steilsten Zügen.
Die eigentliche Schlüsselstelle war dann wie erwartet die letzte Gratstelle vor dem grösseren Gipfel (P. 1922 m). Im Aufstieg habe ich sie ohne Probleme zügig durchstiegen; für den Abstieg benötigte ich dann etwa doppelt so viel Zeit, ist sie doch sehr ausgesetzt und gerade im Abstieg in einer Querung etwas ungünstig zu begehen ist. Unangenehm empfand ich, dass man die Tritte nicht sieht und ertasten muss. Dank der hervorragenden Felsqualität kann man sich aber Zeit lassen (Umkehren geht ja im Abstieg nicht mehr...).
Die Schwierigkeitsbewertung des SAC-Führers (BG, II) erwies sich aufgrund meiner gesammelten Eindrücke somit als richtig.
Der etwas zügige Wind lud nicht zu einer ausgiebigen Gipfelrast ein. Überhaupt war ich heute für meine Verhältnisse ziemlich sportlich unterwegs: Für den Aufstieg von Wildhaus auf den Tristen benötigte ich ca. 1 h 30 min.; der Abstieg beanspruchte dann nochmals 1 Stunde.
Die Route am Gipfelaufbau wurde von


Um 17:00 Uhr startete ich in Wildhaus und stieg zügig durch das Flürentobel hinauf zum Wildhuser Schafboden. Kurz nach der Hütte verliess ich den markierten Bergweg, der weiter Richtung Wildhuser Schafberg bzw. Jöchli führt, und stieg die immer steiler werdenden Hänge zum Gipfelaufbau der Tristen hinauf. Die Route, die als T1-Wanderung beginnt, gewinnt stetig an Schwierigkeit und durchkämmt fast die ganze Wanderskala praktisch stufenlos weiter über T2, T3, T4 und T5. Man tastet sich also ganz langsam immer höher, was die Anforderungen betreffen und das auf recht kleinem Raum.
Richtig spannend wird es, wenn man die Felsen am Tristen erreicht hat. Steile Grashänge, immer wieder gut gestuft, teilweise sogar mit Trittspuren, führen hoch zum markanten Band, welche die steilen Felsen durchquert. Dieses ist erstaunlich gut begehbar; eine kurze Stelle erfordert etwas erhöhte Aufmerksamkeit.
Die steile Rinne, welche mit einem alten Drahtseil versehen ist, ist wirklich sehr steil und in meinem Augen etwas ungemütlich, da ich mir anstelle der vielen erdigen Trittchen lieber etwas mehr Fels gewünscht hätte. Das Seil halte ich übrigens immer noch für ausreichend solid, man braucht sich ja nicht mit dem vollen Gewicht reinzuhängen, sondern kann sich im Abstieg etwas daran festhalten bei den steilsten Zügen.
Die eigentliche Schlüsselstelle war dann wie erwartet die letzte Gratstelle vor dem grösseren Gipfel (P. 1922 m). Im Aufstieg habe ich sie ohne Probleme zügig durchstiegen; für den Abstieg benötigte ich dann etwa doppelt so viel Zeit, ist sie doch sehr ausgesetzt und gerade im Abstieg in einer Querung etwas ungünstig zu begehen ist. Unangenehm empfand ich, dass man die Tritte nicht sieht und ertasten muss. Dank der hervorragenden Felsqualität kann man sich aber Zeit lassen (Umkehren geht ja im Abstieg nicht mehr...).
Die Schwierigkeitsbewertung des SAC-Führers (BG, II) erwies sich aufgrund meiner gesammelten Eindrücke somit als richtig.
Der etwas zügige Wind lud nicht zu einer ausgiebigen Gipfelrast ein. Überhaupt war ich heute für meine Verhältnisse ziemlich sportlich unterwegs: Für den Aufstieg von Wildhaus auf den Tristen benötigte ich ca. 1 h 30 min.; der Abstieg beanspruchte dann nochmals 1 Stunde.
Tourengänger:
Ivo66

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Kommentare (2)