Überschreitung von Schaufelspitze (2308m) und Bettlerkarspitze (2287m)


Publiziert von felixbavaria , 28. September 2014 um 14:45.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum:27 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m

Bei AKW endlich mal wieder eine zünftige Karwendeltour. Die Tour ist ja kein wirklicher Geheimtipp mehr und z.B. hier schon sehr gut beschrieben, daher hier nur ein paar Ergänzungen und persönliche Eindrücke.

Von den Hagelhütten ging es i. W. auf dem hier von Stefan beschriebenen Anstiegsweg zur Schaufelspitze.

- Der Einstieg bei der Forststraße ist leicht zu finden, auch sonst gibt es kaum Orientierungsprobleme. Wir sind unterhalb von P. 1986 relativ lange in der Flanke geblieben (rote Markierungen, später Gamswechsel und Steinmänner), dann über steiles Gras und Schrofen (I) oberhalb von P. 1986 herausgekommen. Eine alternative, direktere Route ist hier von Luidger beschrieben. Das Gelände scheint also vielfach gangbar zu sein. Beim Gipfelanstieg zur Schaufelspitze ist zu beachten, dass eine deutliche Trittspur (Steinmänner) in die linke Flanke führt, die Spur aber zu einer Scharte nördlich des Gipfels führt, von wo der Gratübergang zur Bettlerkarspitze beginnt.

- Ein rechter Schinder ist der Aufstieg zwischen der Waldgrenze und dem Grat bei P. 1989.

Vom Gipfel der Schaufelspitze sind wir kurz auf dem Anstiegsweg zurück, dann auf der o.e. Trittspur in die Scharte nördlich des Gipfels, wobei die letzten Meter pfadlos durch brüchige Schrofen führen. Insgesamt wohl etwas einfacher als direkt auf dem Grat abzusteigen. Dennoch ist der Abstieg von der Schaufelspitze in die Scharte meiner Meinung nach die heikelste Passage der Tour, der Rest ist eher T4.

Von der Scharte bis zum Vorgipfel der Bettlerkarspitze werden insgesamt drei Grathöcker überklettert. Bleibt man immer am Grat, bewegt sich die Schwierigkeit im unteren II. Grad, und der Fels ist für Karwendelverhältnisse sehr gut. Die Flanken sind brüchig, plattig, steinschlaggefährdet und auf der Nordseite zudem rutschig - wann immer möglich vermeiden! Nach den Grathöckern ist der tiefste Punkt des Grates erreicht, und im Spaziergelände geht es bis zum Vorgipfel der Bettlerkarspitze. Dieser wird rechts des zerklüfteten Grataufschwungs erstaunlich unschwierig über brüchige Schrofen erreicht (Steinmänner). Von dort wieder Spaziergelände zum Hauptgipfel.

Zum Vorgipfel über brüchiges Gelände bergab, gut mit Steindauben markiert. Die ehemalige Schlüsselstelle (mit III+ angegeben) ist keine mehr, denn der sperrende Fels am Grat hat sich verabschiedet. Man kann den Überhang nun direkt am Grat umgehen (I, aber ausgesetzt), das Seil ist für Geübte nicht mehr erforderlich (und ein solcher ist man, wenn man so weit gekommen ist).

Vom Vorgipfel auf markiertem Steig zur urigen Plumsjochhütte, dort ein hefehaltiges Sportgetränk zur Regeneration, und auf gutem Bergweg, streckenweise Forststraße, zurück zum Ausgangspunkt an den Hagelhütten.

Tourengänger: felixbavaria


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Kommentare (1)


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83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 29. September 2014 um 12:32
Hey Felix, Gratulation zur aussichtsreichen Gratüberschreitung! Bei diesem Wetter war das sicherlich ein großartiges Erlebnis! Viele Grüße und danke für die Verlinkung!


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