Trampelpfade am Üetliberg (12): Hüsli - Kleeweidegg - Alpinahütte - Gratstrasse (Kleeweidpfad)
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Der nachfolgend beschriebene Kleeweidpfad ermöglicht einen sehr schönen, wenig begangenen Anstieg zur Gratstrasse. Er lässt einen die Alpinahütte entdecken, die früher häufig besucht wurde.
Kleeweidpfad
Nach der Bushaltestelle Im Hüsli folgen zuerst ein paar ebene Meter auf der Maneggpromenade in nördlicher Richtung, dann geht’s in westlicher Richtung auf der Kleeweidstrasse an der Talstation der privaten Mädikon-Seilbahn und an den Leimbacher Tennisplätzen vorbei in die Höhe: bis zu Punkt 531 am Waldrand. Hier biegen wir rechts ab (alle Richtungsangaben in Gehrichtung) und erreichen nach vielleicht 250m einen kleinen Aussichtspunkt mit vier Bänken am Wandrand (Achtung: nicht mit dem grösseren Rastplatz nordwestlich von Punkt 531 verwechseln). Vom Waldrand geht’s einfach auf den Kamm der Rippe. Und dann kann bis zur Alpinahütte punkto Pfadfindung eigentlich nichts mehr schief gehen. Via die Kleeweidegg (zwei markante Höcker auf dem Kamm) geht es in die Höhe: zunächst flacher, dann immer etwas steiler. Eiben und Stechpalmen säumen den stets gut sichtbaren Pfad. Kurz bevor wir die Hütte auf 695m ü. M. erreichen, stossen wir auf alte Wegbefestigungen, die zeigen, dass der Pfad früher vermutlich häufiger begangen wurde als heute. Dann stehen wir ziemlich unvermittelt vor der Alpinahütte (mit Holzschopf und WC). Die Hütte wird wohl kaum mehr intensiv genutzt. Der Platz ist gut aufgeräumt und weist eine schöne Feuerstelle auf. Die Alpinahütte ist die am wenigsten bekannte der insgesamt fünf Falletschehütten (die vier anderen: Teehütte zur Steilen Wand, Bristenstäfelihütte und Felsenkammerhütte in der nördlichen Flanke des Erosionstrichters, Glecksteinhütte in der südlichen Flanke). Den Einstieg in die Fortsetzung des Kleeweidpfades muss man regelrecht suchen: Zwischen der Hütte und dem Holzschopf, bei der Nordwestecke der Hütte, durchquert man einen stark zugewachsenen, etwa zwei oder drei Meter breiten Gras- und Gestrüppstreifen, um zur Stelle zu gelangen, wo es wieder in die Höhe geht und wo man wieder deutliche Pfadspuren sieht. Im Zickzack geht’s über die - an dieser Stelle sehr harmlose - Sandsteinbank in die Höhe. Anschliessend wendet man sich nach rechts und gelangt durch lichten Wald an den oberen Rand der Falletsche. Der Pfad, der hart am Abgrund entlang führt, ist gut sichtbar. Man wendet sich nach links und folgt dem Pfad bis zum Sendemasten (auf der Karte eingezeichnet) und zur Gratstrasse. - Wer den Kleeweidpfad von oben nach unten begehen will, muss insbesondere darauf achten, dass er den richtigen Ort findet, um sich auf einer Höhe von vielleicht 735m ü. M. vom Falletscherand wegzubegeben. Der nach rechts (in Abstiegsrichtung) abzweigende Pfad ist nur schwach erkennbar und wird erst nach zwanzig, dreissig Metern deutlicher. Bleibt man auf dem Pfad, der dem Rand des Erosionstrichters folgt, gelangt man in immer steileres Gelände und stösst alsbald auf eine ausgesetzte Stelle, an der es über die Felsen zum Pfad hinuntergeht, der die Falletsche traversiert. Die Stelle ist heikel und mit einem (zu) kurzen Seilstück nur knapp gesichert (T4+). Darum: Wer als Bergwanderer und nicht als versierter Alpinwanderer unterwegs ist, wählt mit Vorteil die Abzweigung Richtung Alpinahütte, bevor der Pfad der Falletsche entlang wirklich steil wird.
Varianten
Von der Alpinahütte aus kann die Gratstrasse auch in südwestlicher statt in nordwestlicher Richtung erreicht werden. Unmittelbar bei der Feuerstelle vor der Hütte lässt sich die Sandsteinbank überwinden. Oder man wendet sich etwas nach Süden und steigt über den Kamm der Rippe auf. An beiden Stellen finden sich schwache Pfadspuren (weit und breit kein eigentlicher Trampelpfad mehr!). Etwas weiter oben gerät man bei beiden Varianten in Dickicht und Jungwuchs. Ein blau-weisser Pfosten zeigt zwar, dass man sich nicht in Niemandsland befindet. Mühsam durchschlagen muss man sich aber trotzdem (auf der unten stehenden Karte sind die Spuren gepunktet eingezeichnet). - Versierte Alpinwanderer, die sich T4+-Stellen zutrauen, können von der Alpinahütte aus auch nordwärts gehen (an Schopf und WC-Häuschen vorbei; auf der unten stehenden Karte gepunktet eingezeichnet). Sie gelangen so rasch zu den mächtigen Felsen, die den eigentlichen Rand der Falletsche markieren. Von hier aus liesse sich quer durch den Erosionstrichter zur Teehütte gehen; siehe dazu mein Bericht „Trampelpfade am Üetliberg (5)“. Oder es liesse sich direkt zur Gratstrasse aufsteigen. Aber Achtung: Die Stelle ist für T4/T5-Kraxler zwar nicht schwierig, aber ausgesetzter, als sie auf den ersten Blick aussieht (man bewegt sich knapp oberhalb der Felsen, die wegen der Bäume jedoch nicht so richtig in den Blick kommen). Oder es liesse sich von hier auf dem Leimbachpfad in der Direttissima absteigen; siehe dazu mein Bericht „Trampelpfade am Üetliberg (13)“.

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