Augstmatthorn und Blasenhubel am Brienzergrat


Published by Chrichen , 19 September 2014, 21h08.

Region: World » Switzerland » Bern » Berner Voralpen
Date of the hike:20 October 2012
Hiking grading: T3+ - Difficult Mountain hike
Waypoints:
Geo-Tags: Brienzergrat   CH-BE 
Time: 9:00
Route:ca. 23 km
Access to start point:Mit dem ÖV: Ab Interlaken Ost mit der Standseilbahn zum Harder Kulm
Access to end point:Mit dem ÖV: Postauto ab Habkern nach Interlaken Ost

Der Brienzergrat fasziniert mich schon seit längerem. Die Wanderung auf das Augsmatthorn bietet eine ideale Gelegenheit, auf einfachen Wanderwegen etwas Brienzergrat-Luft zu schnuppern.

Ab Harder Kulm geht es dem Wegweiser Augstmatthorn folgend zunächst durch Wald und später über Wiesen mehr oder weniger dem Grat entlang bis zum P.1878. Relativ früh komme ich einmal kurz vom Weg ab: Einer gut ersichtlichen Spur, die aber einen sehr unaufgeräumten Eindruck macht, folge ich einige Meter in der Flanke. Immer mehr liegende Bäume versperren den Weg, die Spur wird schmaler und wilder. Das kann es nicht sein. Schnell finde ich heraus, dass der richtige Weg auf dem Grat verlaufen würde. Offenbar hätte ich irgendwo an früherer Stelle links halten müssen. Durch einen Aufstieg in der Falllinie ist der Fehler schnell behoben. Interessanterweise verläuft sich ein Freund von mir einige Monate später an exakt derselben Stelle.

Vom P.1878 steigt der Weg kurz und steil zum formschönen Gipfel Suggiture auf. Die Aussicht auf den Brienzersee und die Berner Alpen ist fantastisch. Ab hier wird der grasbewachsene Grat schön schmal. Bald ist auch das Augstmatthorn erreicht, wo ich eine längere Pause mache. Der weitere Verlauf des Brienzergrates sieht einladend aus. So einladend, dass ich nicht widerstehen kann noch ein bisschen weiter zu gehen. Der offizielle Wanderweg (ca. T2) endet zwar beim Augstmatthorn, gute Wegspuren führen aber weiter. Die Schwierigkeit nimmt beim Abstieg vom Gipfel spürbar zu. Das Gelände ist steil, stellenweise etwas ausgesetzt, und es muss ein wenig gekraxelt werden (ca. T3+). Der weitere Gratverlauf lässt sich dann wieder sehr genussreich begehen. Aus Zeitgründen muss ich beim Blasenhubel leider definitiv den Rückweg antreten, sind es doch einige Höhenmeter zurück bis aufs Augstmatthorn. Ich beeile mich und komme dabei gehörig ins Schnaufen.

Vom Augstmatthorn steige ich über die Alp Lombach, Schwendallmi und Schwendi nach Habkern ab, immer ein Auge auf die Uhr gerichtet. Bei einbrechender Dunkelheit erreiche ich das letzte Postauto mit genügend Reserven.

Hike partners: Chrichen


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Comments (7)


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Runner says: schöne Tour ...
Sent 19 September 2014, 22h55
... ich darf annehmen, dass auch ich mich an derselben Stelle mal verlaufen habe. Wie Du schreibst schien der Weg zu Beginn logisch und wurde immer wilder und ausgesetzter in der Flanke!

Chrichen says: RE:schöne Tour ...
Sent 20 September 2014, 09h40
Das klingt in der Tat sehr nach der besagten Stelle...

Runner says: RE:schöne Tour ...
Sent 20 September 2014, 11h09
http://www.hikr.org/tour/post40763.html

in diesem kurzen Bericht habe ich es als "Jäger- und Wilheuerweglein" beschrieben ...

Frage: wie ist die Fortsetzung auf's Augstmatthorn und die Suggiturre für einen nicht 100% schwindelfreien Berggänger ? Du hast für jenen Abschnitt - mindestens bis zum "Horn" - ein T2 notiert ?

Gruäss Runner

Chrichen says: RE:schöne Tour ...
Sent 20 September 2014, 18h34
Vielen Dank für den Bericht!

Die Frage wegen dem Höhenschwindel ist recht schwierig zu beurteilen, da sehr subjektiv. Bezüglich der Bewertung würde ich sagen, es ist oberes T2 oder unteres T3. In diesem Bereich verwendet man ja keine + oder - Zusätze. Einige Berichte auf Hikr werten die Passage als T3.

Ein leicht mulmiges Gefühl hatte ich damals schon auch, wobei die entsprechenden Passagen nicht wirklich ausgesetzt sind. Vermutlich besteht kaum Absturzgefahr. Der Weg hält meist einen kleinen Abstand zur sehr steil abfallenden Flanke rechterhand. Die Wiesen linkerhand sind auch recht steil, sehen rein gefühlsmässig aber noch relativ harmlos aus (ob sie das tatsächlich sind, ist eine andere Frage). Die Trekkingstöcke gaben hier auf jeden Fall viel Sicherheit fürs Gemüt.

Ich denke ein Versuch lohnt sich, wenn es sich nicht gerade um ausgeprägte Höhenangst handelt. Eventuell lässt sich der steile Aufstieg über den Grat umgehen: Von P.1878 in der linken Flanke des Suggiture bis P.1771, dann über die Rippe bis zum Gipfel des Augstmatthorns. Den Weg über P.1771 habe ich beim Abstieg gewählt. Ich kann mich aber nicht mehr erinnern, ob es ausgesetzte Passagen gab. Über die Querung in der linken Flanke weiss ich leider nicht Bescheid.

Runner says: RE:schöne Tour ...
Sent 20 September 2014, 20h26
Merci für den Kommentar. Ausgeprägt ist die Höhenangst oder -schwindel (?) nicht. Solange es Klammern, Seile, Leitern etc. hat ist bei mir alles möglich. Es ist mehr ein diffuses Unwohlsein, welches mich je nach Tagesform stärker oder weniger stark befällt, wenn ich bsp. einen Steilhang queren muss. Das kann schon beim Übergang von der Nideri zum Höchst (östlich der Churfirsten) der Fall sein, oder aber auch auf den letzten Metern des Axalphorn, welches ich aus genau diesem Grund nicht bestiegen habe. Hingegen ist der Säntis von keiner Seite her ein Problem und auch Ortstock und Vorderglärnisch bieten keine Schwierigkeiten ... janu !

Chrichen says: RE:schöne Tour ...
Sent 20 September 2014, 21h04
Dann sollte es schon gehen! Beim Ortstock hatte ich teilweise ein leicht mulmiges Gefühl. Bei der Rigi Hochflue über den Ostgrat bin ich umgekehrt, weil es mir nicht so wohl war bei der Sache. Und zwar einiges vor der Schlüsselstelle, an einem nicht mal so schlimmen Ort. Tagesform ist da sicher ein wichtiges Stichwort. Mittlerweile konnte ich mich etwas gewöhnen.

Runner says: RE:schöne Tour ...
Sent 20 September 2014, 23h02
Ich werde es mal versuchen. Mal geht sowas problemlos, mal ist es fast beschämend. Wobei schämen tu ich mich nicht, ist einfach so an manchen Tagen und in gewissen Situationen :-) Weiterhin noch schöne und unfallfreie Touren !


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