Glacier Trail: vom Felskinn zum Mattmark
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Glacier-Trail; neuer alpiner Weg vom Felskinn zum Mattmark (oder umgekehrt)
Diese hier beschriebene Tour wurde offiziell erst in Juli 2014 von der Gemeinde Saas-Fee ins Leben gerufen.
Natürlich ist die Routenführung an sich nicht neu, denn eine Querung des Hohlaub- und Allalingletschers in die eine oder andere Richtung ist gewiss auch schon früher ohne offiziellen Anstrich durchgeführt worden.
Doch seitdem nun auf dem Gletscher der Weg durch lange Stangen kenntlich gemacht wurde, kann auch der gletscherfürchtige Wanderer seinen Fuß mit beinahe gutem Gewissen in solche Regionen setzten, ohne das Gefühl von Gefahr haben zu müssen.
So startete meine Familie also am Morgen des 31.07 zu dieser Tour. Um uns zeitlich nicht unter Druck setzen zu lassen wählten wir bewusst den Weg in der weniger anstrengenden Richtung, indem wir am Felskinn starteten und das Ziel der Mattmarksee werden sollte.
In der Gegenrichtung ist diese Tour durch die langen Anstiege hinauf zum Schwarzbergchopf und hinauf zur Britanniahütte erstens anstrengender und auch deutlich zeitraubender. Ferner drängt als absolutes Limit die letzte Talfahrt mit dem Alpin-Express um 16:15 Uhr, wenn man nicht vom Egginerjoch noch zu Fuss ins Tal absteigen möchte.
Alles in allem also eine vernünftige Entscheidung, diese Tour mit zwei Kindern im Alter von 12 und 8 Jahren in der „sanften „ Richtung anzugehen, denn der Spass und die Begeisterung für die Natur sollten doch im Mittelpunkt stehen.
Es war überhaupt der allererste wirklich hervorragende Tag seit unserer Ankunft in Saas-Fee und die Neuschneemengen der vergangenen Tage hatten die Schneefelder dadurch strahlend weiß gefärbt.
Am Egginerjoch entschieden wir uns erstmalig und einmalig für den oberen „alten“ Hüttenweg zur Britanniahütte, um etwas Zeit und Kraft zu sparen, denn die im Sommer inzwischen übliche und sichere Variante, die unten durch den Kessel und dann über den Chessiengletscher hinauf führt, dauert locker mal 1h länger.
Und als ob ich es geahnt hätte, bekamen wir dann genau mitten im grossen Schneefeld plötzlich einen Adrenalinschub erster Güte verabreicht. Über uns begann es zu rumpeln und wir konnten mehrere grössere Felsbrocken sehen, die sich zunächst langsam, dann aber stetig beschleunigend auf den Weg nach unten machten und uns sehr wahrscheinlich hätten treffen können.
Ich gab das Signal zum Laufschritt und so rannten wir erst mal ca. 150m zügigdurch den Schnee voran, um der Gefahr von oben erfolgreich auszuweichen.
Schon lange ist diese Zone im Sommer ein Risiko, doch infolge der grossen Restschneemengen und der niedrigen Temperaturen der letzten Tage, war ich guter Hoffnung hier keine Probleme zu bekommen. Zukünftig wird mir das an dieser Stelle nicht noch einmal passieren, denn dann werden wir wieder den sicheren Weg zur Hütte wählen.
An der Hütte angekommen gab es zunächst eine Pause und eine Suppe für die Kinder, um den ersten Schrecken des Tages zu diskutieren.
Der weitere Weg folgte dann zunächst der üblichen Abstiegsroute hinunter auf den Hohlaubgletscher. Dann kam die Verzweigung, die einerseits die Bergsteiger Richtung Adlerpass, Strahl- und Allalinhorn rechts bergwärts wählen, wir hingegen der linken Spur folgten.
Auf einer glatt gehobelten Felsinsel musste ein relativ breiter Gletscher-Abfluss überstiegen werden, um dann in ein riesiges Blockgebiet zwischen den beiden Gletscherarmen zu gelangen.
Im Blockgebiet spielte dann meine Tochter ihre ganze Überlegenheit in diesem für mich problematischen Terrain aus. Kaum konnte ich ihren flinken Schritten von Block zu Block folgen und man merke ihr die grosse Freude an dieser Art der Fortbewegung mit jedem Schritt an.
Danach folgte der Abstieg hinunter zum eigentlichen Allalingletscher, der nun ebenfalls komplett gequert werden musste.
Zunächst war die Oberfläche des Eises gut griffig. Je weiter wir zur Mitte hin vordrangen, umso tiefer sanken wir dann aber in den Brei aus geschmolzenem Neuschnee und Eis ein. Hinzu kamen viele kleine Rinnsale, die das Wasser teils auch über den Pfad hinunterleiteten.
So stellte sich die vorherige Imprägnierung der Schuhe als wertvoll dar und wir schafften es beinahe trockenen Fusses hinüber auf die andere Seite.
Dort setzte sich dann der Pfad leicht steigend Richtung Schwarzbergchopf fort, welchen wir dann problemlos erreichten.
Dieser herrliche Aussichtsplatz hatte einen längeren Aufenthalt verdient und so genossen wir dort unser Proviant und die Aussicht hinüber zum Monte-Moro wie auch zum Schwarzberggletscher.
Der Abstieg vom Schwarzbergchopf hinunter Richtung Mattmarksee zog sich dann doch noch ordentlich in die Länge und wir waren daher schon froh zu wissen, das uns immer noch genügend Zeit bleiben würde, um auch den letzten Postbus von der Dammkrone hinunter nach Saas-See ohne Zeitprobleme schaffen zu können.
Wir erreichten dieses Ziel daher ohne zeitlichen Druck und mit dem Gefühl eine aussergewöhnlich interessante und eindrückliche Tour in hochalpinem Gelänge gemacht zu haben.
Dass galt gleichermassen auch für die Kinder, die nie das Gefühl hatten, konditionell überfordert zu werden oder in zeitlichen Stress zu geraten.
Und eines ist sicher: Diese Tour wird in 2015 100%tig wiederholt mit einer Änderung: wir werden zur Hütte den unteren Weg wählen und es wird trotzdem zeitlich immer für uns reichen.
Diese hier beschriebene Tour wurde offiziell erst in Juli 2014 von der Gemeinde Saas-Fee ins Leben gerufen.
Natürlich ist die Routenführung an sich nicht neu, denn eine Querung des Hohlaub- und Allalingletschers in die eine oder andere Richtung ist gewiss auch schon früher ohne offiziellen Anstrich durchgeführt worden.
Doch seitdem nun auf dem Gletscher der Weg durch lange Stangen kenntlich gemacht wurde, kann auch der gletscherfürchtige Wanderer seinen Fuß mit beinahe gutem Gewissen in solche Regionen setzten, ohne das Gefühl von Gefahr haben zu müssen.
So startete meine Familie also am Morgen des 31.07 zu dieser Tour. Um uns zeitlich nicht unter Druck setzen zu lassen wählten wir bewusst den Weg in der weniger anstrengenden Richtung, indem wir am Felskinn starteten und das Ziel der Mattmarksee werden sollte.
In der Gegenrichtung ist diese Tour durch die langen Anstiege hinauf zum Schwarzbergchopf und hinauf zur Britanniahütte erstens anstrengender und auch deutlich zeitraubender. Ferner drängt als absolutes Limit die letzte Talfahrt mit dem Alpin-Express um 16:15 Uhr, wenn man nicht vom Egginerjoch noch zu Fuss ins Tal absteigen möchte.
Alles in allem also eine vernünftige Entscheidung, diese Tour mit zwei Kindern im Alter von 12 und 8 Jahren in der „sanften „ Richtung anzugehen, denn der Spass und die Begeisterung für die Natur sollten doch im Mittelpunkt stehen.
Es war überhaupt der allererste wirklich hervorragende Tag seit unserer Ankunft in Saas-Fee und die Neuschneemengen der vergangenen Tage hatten die Schneefelder dadurch strahlend weiß gefärbt.
Am Egginerjoch entschieden wir uns erstmalig und einmalig für den oberen „alten“ Hüttenweg zur Britanniahütte, um etwas Zeit und Kraft zu sparen, denn die im Sommer inzwischen übliche und sichere Variante, die unten durch den Kessel und dann über den Chessiengletscher hinauf führt, dauert locker mal 1h länger.
Und als ob ich es geahnt hätte, bekamen wir dann genau mitten im grossen Schneefeld plötzlich einen Adrenalinschub erster Güte verabreicht. Über uns begann es zu rumpeln und wir konnten mehrere grössere Felsbrocken sehen, die sich zunächst langsam, dann aber stetig beschleunigend auf den Weg nach unten machten und uns sehr wahrscheinlich hätten treffen können.
Ich gab das Signal zum Laufschritt und so rannten wir erst mal ca. 150m zügigdurch den Schnee voran, um der Gefahr von oben erfolgreich auszuweichen.
Schon lange ist diese Zone im Sommer ein Risiko, doch infolge der grossen Restschneemengen und der niedrigen Temperaturen der letzten Tage, war ich guter Hoffnung hier keine Probleme zu bekommen. Zukünftig wird mir das an dieser Stelle nicht noch einmal passieren, denn dann werden wir wieder den sicheren Weg zur Hütte wählen.
An der Hütte angekommen gab es zunächst eine Pause und eine Suppe für die Kinder, um den ersten Schrecken des Tages zu diskutieren.
Der weitere Weg folgte dann zunächst der üblichen Abstiegsroute hinunter auf den Hohlaubgletscher. Dann kam die Verzweigung, die einerseits die Bergsteiger Richtung Adlerpass, Strahl- und Allalinhorn rechts bergwärts wählen, wir hingegen der linken Spur folgten.
Auf einer glatt gehobelten Felsinsel musste ein relativ breiter Gletscher-Abfluss überstiegen werden, um dann in ein riesiges Blockgebiet zwischen den beiden Gletscherarmen zu gelangen.
Im Blockgebiet spielte dann meine Tochter ihre ganze Überlegenheit in diesem für mich problematischen Terrain aus. Kaum konnte ich ihren flinken Schritten von Block zu Block folgen und man merke ihr die grosse Freude an dieser Art der Fortbewegung mit jedem Schritt an.
Danach folgte der Abstieg hinunter zum eigentlichen Allalingletscher, der nun ebenfalls komplett gequert werden musste.
Zunächst war die Oberfläche des Eises gut griffig. Je weiter wir zur Mitte hin vordrangen, umso tiefer sanken wir dann aber in den Brei aus geschmolzenem Neuschnee und Eis ein. Hinzu kamen viele kleine Rinnsale, die das Wasser teils auch über den Pfad hinunterleiteten.
So stellte sich die vorherige Imprägnierung der Schuhe als wertvoll dar und wir schafften es beinahe trockenen Fusses hinüber auf die andere Seite.
Dort setzte sich dann der Pfad leicht steigend Richtung Schwarzbergchopf fort, welchen wir dann problemlos erreichten.
Dieser herrliche Aussichtsplatz hatte einen längeren Aufenthalt verdient und so genossen wir dort unser Proviant und die Aussicht hinüber zum Monte-Moro wie auch zum Schwarzberggletscher.
Der Abstieg vom Schwarzbergchopf hinunter Richtung Mattmarksee zog sich dann doch noch ordentlich in die Länge und wir waren daher schon froh zu wissen, das uns immer noch genügend Zeit bleiben würde, um auch den letzten Postbus von der Dammkrone hinunter nach Saas-See ohne Zeitprobleme schaffen zu können.
Wir erreichten dieses Ziel daher ohne zeitlichen Druck und mit dem Gefühl eine aussergewöhnlich interessante und eindrückliche Tour in hochalpinem Gelänge gemacht zu haben.
Dass galt gleichermassen auch für die Kinder, die nie das Gefühl hatten, konditionell überfordert zu werden oder in zeitlichen Stress zu geraten.
Und eines ist sicher: Diese Tour wird in 2015 100%tig wiederholt mit einer Änderung: wir werden zur Hütte den unteren Weg wählen und es wird trotzdem zeitlich immer für uns reichen.
Tourengänger:
garaventa

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