Chöpfenberg (1896 m) via "Kanonenrohr"
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Ob "Kanonenrohr" oder "Dachtraufe", wer die Detailkarte des Chöpfenbergs studiert, sieht eine muldenförmige Rinne, die sich ab Ramseli im Trepsental gut 700 Hm bis zum Vorgipfel P. 1823 hinaufzieht. Da der Chöpfenberg-Westgrat in HIKR schon thematisiert worden war, wollte ich den heute mal anschauen.
Tatsächlich hat der Chöpfenberg nicht nur einen, sondern gleich drei Westgrate. Ich habe sie hier mit Grat Nord bezw. Mitte und Süd bezeichnet. Grat Nord und Süd sind vorwiegend felsige Rippen und Aufschwünge. Grat Mitte ist auf der Nordseite ein 10 bis 50 Meter hoher Felsabsatz, südlich anschliessend ist es ein Hang mit Gras- (oben) oder Stauden-Vegetation.
Start mit dem Bike in Schwändi im Wägital. Hinter der Liegenschaft P. 714 hat es einen Holzlagerplatz, wo man parkieren kann. Ab da auf der wenig steilen aber recht weiten (ca. 6.4 km) Strasse bis Ramseli (P. 1067). Die Strasse wäre zwar verkehrsfrei, aber das scheint die Lokalen nicht gross zu kümmern. Und sie ist über weite Strecken nur grob geschottert, also nicht gerade der Traum des Bikers.
Ab hier möglichst direkt in die Kanonenrohr-Rinne.
Bei einem früheren Versuch, der wegen Nebels abgebrochen werden musste, bin ich in der Wiese links davon weit aufgestiegen und erst später in die Mulde gequert. Das ist deutlich einfacher und angenehmer.
Sobald es kein Gesträuch mehr in der Mulde hat, geht es da völlig locker hinauf. Wo es etwas steiler wird, hat es meist auf der linken Seite Wegspuren. Erst mit der Zeit habe ich begriffen, dass hier Schafe aufgetrieben worden sind. Aktuell stehen sie am Grat über Chöpfen, darum sieht man sie hier nicht.
Von Zeit zu Zeit hat es Ausstiegsmöglichkeiten nach Süden, aber nur bis zur Halde südlich davon. Beim erwähnten ersten Versuch bin ich weiter über den südlichen Grat und dann Richtung Chöpfen gequert. Das führt durch wirklich unangenehmes Gelände ..
Unter P. 1823 verschwindet der nördliche Grat, man sieht plötzlich ins Niederurner Täli hinunter. Hier muss irgendwo die Gratkante bestiegen werden. Das geht an mehreren Orten, am einfachsten dort, wo der Weidezaun den Weiterweg versperrt (T4).
Ab hier kann man dem Grat folgen, muss dann aber zwei Platten kletternd queren. Oder man steigt etwas ab und geht unter diesen durch. Dann hinauf zum ehemaligen Vermessungspunkt P. 1876.0 und unter dem Gipfelfelsen durch zum Drahtseil, das den Aufstieg zum P. 1896 ermöglicht.
An sich ist der Chöpfenberg ein äusserst lohnender Aussichtspunkt. Aber noch immer ist die Luft viel zu feucht, eine gute Fernsicht herrschte nicht.
Beim Abstieg erst wieder zu P. 1876.0 und dann, soweit möglich, auf dem südlichen Westgrat hinunter. Das ist noch anspruchsvoll, ich habe recht bald aufgegeben und bin in die Halde dazwischen (siehe Track; T5) gequert.
Die Grate Nord und Süd sind ernstzunehmende alpine Unterfangen und müssten - im Alleingang - wohl von unten angegangen werden. Immer mal wieder kommt ein Absatz, der im Abstieg nur sehr riskant zu begehen wäre.
Wie tief die Aufstiegsmulde tatsächlich ist, zeigt sich auch daran, dass das GPS-Gerät bis weit hinauf schlicht keine Satelliten für eine Ortung fand.
Damit habe ich den wohl direktesten West-Aufstieg erkundet. Noch zu versuchen wäre jener von Norden und die drei Grate (Südgrat, südlicher und nördlicher Westgrat).
Aber das sollen andere machen ..
Tourengänger:
PStraub

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