In Minne durch die Rinne in die Chrinne


Publiziert von Voralpenschnüffler , 2. März 2025 um 20:47.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum: 2 März 2025
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Ski Schwierigkeit: S-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   CH-GL   Oberseegruppe 
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m

In den letzten 10 Jahren ist die einzigartige Chöpfler-Westrinne mit (Kurz-)Ski ziemlich von meinem Radar verschwunden, weil die Verhältnisse nie pass(t)en - fast nie: Dieser Bericht - vielen Dank dafür! - küsste das Projekt wieder wach und machte klar, dass die Verhältnisse jetzt stimmen: Wenig Schnee (ansonsten kommen wohl immer Rutsche aus den Flanken und füllen die Rinne mit holprigem Lawinenschnee), nicht zu warm, tragende Unterlage und etwas Neuschnee. Wirklich eine imposante Sache mit etwas langwierigen Zu- und Ausstiegen, die man wohl kaum zig Mal im Leben macht!

Weil die Schneelage im Vergleich zur Vorlage noch dürftiger geworden war, entschied ich mich für Kurzski; in der engen Rinne ist deren Wendigkeit zudem kein Nachteil. Damit war mir der Einstieg über die Schwarzenegghöchi und den Ahorenboden oder auch die Variante vom Niederurnertäli zu weitläufig, und ich wählte die direkteste Option: Innerthal - Kalvarienberg - Hinter Gwürz (Pt. 1393), wo sich die dieses Jahr so hartnäckigen Nebel lichteten und den Blick auf das Objekt der Begierde freigaben. Dazwischen lag noch der Gwürzwald, der ein gewisses Mühsamkeitspotenzial aufwies. Glücklicherweise ist er aber frei von Unterholz und somit gut begehbar, wenngleich im Mittelteil steil. Weil ein Schäumchen Schnee für rutschige Verhältnisse sorgte, montierte ich schon mal die Steigeisen, die ich bis zum Top auch grad anbehielt. Am besten geht's auf dem Rücken, welcher die auf der LK gut sichtbare Erosionszone südlich begrenzt. Vor und nach dem Wald könnte man auch kurz skifahren, weil der Schnee heute so perfekt trägt, verzichtete ich indes auf die doppelte Umrüsterei. Vor dem Ramseli über den Bach und an die Rinne, deren Einstieg gar nicht mal so offensichtlich ist. Bis zur Querung des Pfades zum Hüttli 1543 ist's noch etwas holzig, dann aber stellt sich das Rinnenfeeling ein. Die Engstelle folgt bald, und bis dort würde auch die Abfahrt möglich sein. Imposant die Eiszapfen und die überhängenden Felsen zur Rechten, der Schnee für den Aufstieg mit Steigeisen absolut ideal: Tragend, griffig, 10 cm Pulver drauf. Nach 600 schattigen Höhenmeter tritt man an die Sonne und nähert sich dem Top, das auch für mich in der "Chrinne" bei Pt. 1822 bestand; die kurze Felsstufe zu ebendiesem Punkt dürfte mit Schnee heikel sein. 
Eine halbe Stunde Sonnenrast, bevor ich zur Abfahrt rüstete, die wegen der Steilheit und der harten Unterlage doch eine vorsichtige wurde. Zuoberst auf der sonnigen Seite schon aufgesulzt, danach eine dünne Pulverschicht - wirklich gut! Vor der Engstelle wieder Umstieg auf die Eisen und auf gleichem Weg zurück nach Hinter Gwürz und weiter auf den Brüschstockbügel, wo ich mich - die Nebel waberten immer noch ein bisschen - eine Stunde an die Sonne legte. Dann gab's sogar nochmals ein Abfährtchen in eigentlich bestem, tragendem Schnee, allein ist das Gelände nach dem schönen Rücken Richtung Schwarzenegghöchi nicht sehr flüssig, und steilere Stellen sind teilweise aper. Nichtsdestotrotz kam ich auf den Skichen bis auf fast 1200m runter, wo der schwyzmässig schlecht unterhaltene Bergweg aufs abschliessende Strässli ansetzt, auf welchem man Richtung Innerthal quert. Dort gibt's zwar Betreten-verboten-Schilder, aber keinen direkten Weg runter, sodass man noch etwas ausholen muss - sei's drum nach dieser sehr speziellen Tour!

Tourengänger: Voralpenschnüffler


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Kommentare (1)


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stijn3113 hat gesagt:
Gesendet am 17. März 2025 um 20:56
Sehr schön zu lesen/sehen, dass mein Bericht Dein Projekt "wieder wachgeküsst hat" und dass auch Du wunderbare Bedingungen vorgefunden hast!


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