Dom (4545m) via Festigrat
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In jedem Jahr erfülle ich mir mit Hilfe meines mittlerweile langjährigen Bergführers Jean-Paul einen bergsteigerischen Traum. In diesem Jahr äusserte ich ihm gegenüber früh den Wunsch, das Weisshorn über den Nordgrat besteigen zu wollen. Zu diesem Zeitpunkt hatten weder er noch ich eine Ahnung davon, dass der Sommer 2014 wettermässig derart bescheiden ausfallen würde. Erzählungen zufolge hat sich am 18. Juli eine einzige Seilschaft an den Nordgrat gewagt, weitere Begehungen im 2014 sind in Bergführerkreisen nicht bekannt.
Anfang der Woche meldete sich Jean-Paul bei mir und meinte, wir müssten den Nordgrat auf nächstes Jahr vertagen, da einfach die Verhältnisse nicht passten. Ich begann sofort, über ein Ausweichziel nachzudenken und als ich ihm gegenüber als Alternative den Festigrat auf den Dom erwähnte, waren wir uns schnell einig. Am Festigrat herrschen im Moment Verhältnisse, die in anderen Jahren im Spätsommer nicht zu erwarten sind. Klar, der Festigrat ist gemessen an den alpinistischen Herausforderungen und bei den aktuellen Verhältnissen kein Vergleich mit dem Weisshorn Nordgrat, trotzdem wollte ich die nun einige Zeit andauernde Tradition einer jährlichen Bergtour mit Jean-Paul aufrechterhalten.
Am Samstag kurz vor Mittag machte ich mich am Bahnhof Randa auf den Weg zur Domhütte. Der Hüttenweg ist schön angelegt und man kann die richtige Route eigentlich nie verfehlen, sie ist immer gut ausgeschildert und markiert. Die 2 Stunden Aufstiegszeit meines Bergführers konnte ich natürlich nicht egalisieren, aber 4,5 Stunden wie angeschrieben, habe ich dann auch nicht benötigt.
Die neue Domhütte hat mir sehr gut gefallen und die Betreiber der Hütte haben den ganzen Trubel in der vollbesetzten Hütte super sympathisch gemeistert.
Am Morgen um halb vier sind die Seilschaften bei der Hütte gestartet. Der Weg zum Einstieg ins Festijoch bietet wenig Interessantes, erst da werden die Hände zum ersten Mal benötigt. Die kurze Kletterei ins Festijoch ist einfach, als wir da ankamen, war es nach wie vor stockdunkel.
Vom Festijoch zieht der Festigrat in Richtung Gipfel, wobei der Grat eigentlich wenig ausgeprägt ist. Es handelt sich beim Grat und bei den angetroffenen, perfekten Verhältnissen mehr um eine Ansammlung von Steilrampen. Wir stiegen den gesamten Grat in Trittschnee auf, nur einmal überkletterten wir eine ganz kurze Felspassage, die man auch in steilem Gelände links hätte umgehen könnte.
Knapp viereinhalb Stunden nach dem Aufbruch stand ich auf dem Gipfel des höchsten 100%igen Schweizers, welch eine Freude, auf all die benachbarten Viertausender hinunterschauen zu können.
Der Abstieg erfolgte entlang der Spur der Normalroute, beim Festijoch wurde ich äusserst bequem auf den Gletscher runtergelassen. Der Abstieg nach Randa insgesamt und im speziellen vom Festijoch zur Hütte und weiter zum Talboden zieht sich natürlich ewig in die Länge, ca. 3100 Abstiegsmeter gehen in die Beine. Da Jean-Paul in der Hütte blieb und
WoPo1961 bereits wieder in Flachlandhausen weilte, genoss ich meinen Humpen Bier im "Chez Marco" in Randa für einmal alleine.
Bemerkungen:
Den Gipfel des Dom muss man sich wahrlich verdienen. Der Bahnhof von Randa liegt auf 1407m ü. M. und bis zum Gipfel sind demzufolge 3138m zu bewältigen, ohne dass eine Bahn benutzt werden könnte. Während der Aufstieg allermeistens auf zwei Tage verteilt wird, steigen viele Bergsteiger an einem Tag ab. Wesentlich komfortabler wäre es, eine zusätzliche Nacht in der Domhütte zu bleiben, wenn es der Terminplan zulässt. Dabei ist zu beachten, dass während der Hauptsaison eine zusätzlich gebuchte Nacht in jedem Fall berechnet wird, auch wenn man sich dann kurzfristig doch dazu entschliesst ins Tal abzusteigen.
Bei den momentan herrschenden, perfekten Verhältnissen ist der Festigrat nicht extrem viel schwieriger als die Normalroute. Bei Ausaperung und Blankeis, wie es im Spätsommer sonst häufig anzutreffen ist, wird die Route herausfordernder und kann deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen.
Anfang der Woche meldete sich Jean-Paul bei mir und meinte, wir müssten den Nordgrat auf nächstes Jahr vertagen, da einfach die Verhältnisse nicht passten. Ich begann sofort, über ein Ausweichziel nachzudenken und als ich ihm gegenüber als Alternative den Festigrat auf den Dom erwähnte, waren wir uns schnell einig. Am Festigrat herrschen im Moment Verhältnisse, die in anderen Jahren im Spätsommer nicht zu erwarten sind. Klar, der Festigrat ist gemessen an den alpinistischen Herausforderungen und bei den aktuellen Verhältnissen kein Vergleich mit dem Weisshorn Nordgrat, trotzdem wollte ich die nun einige Zeit andauernde Tradition einer jährlichen Bergtour mit Jean-Paul aufrechterhalten.
Am Samstag kurz vor Mittag machte ich mich am Bahnhof Randa auf den Weg zur Domhütte. Der Hüttenweg ist schön angelegt und man kann die richtige Route eigentlich nie verfehlen, sie ist immer gut ausgeschildert und markiert. Die 2 Stunden Aufstiegszeit meines Bergführers konnte ich natürlich nicht egalisieren, aber 4,5 Stunden wie angeschrieben, habe ich dann auch nicht benötigt.
Die neue Domhütte hat mir sehr gut gefallen und die Betreiber der Hütte haben den ganzen Trubel in der vollbesetzten Hütte super sympathisch gemeistert.
Am Morgen um halb vier sind die Seilschaften bei der Hütte gestartet. Der Weg zum Einstieg ins Festijoch bietet wenig Interessantes, erst da werden die Hände zum ersten Mal benötigt. Die kurze Kletterei ins Festijoch ist einfach, als wir da ankamen, war es nach wie vor stockdunkel.
Vom Festijoch zieht der Festigrat in Richtung Gipfel, wobei der Grat eigentlich wenig ausgeprägt ist. Es handelt sich beim Grat und bei den angetroffenen, perfekten Verhältnissen mehr um eine Ansammlung von Steilrampen. Wir stiegen den gesamten Grat in Trittschnee auf, nur einmal überkletterten wir eine ganz kurze Felspassage, die man auch in steilem Gelände links hätte umgehen könnte.
Knapp viereinhalb Stunden nach dem Aufbruch stand ich auf dem Gipfel des höchsten 100%igen Schweizers, welch eine Freude, auf all die benachbarten Viertausender hinunterschauen zu können.
Der Abstieg erfolgte entlang der Spur der Normalroute, beim Festijoch wurde ich äusserst bequem auf den Gletscher runtergelassen. Der Abstieg nach Randa insgesamt und im speziellen vom Festijoch zur Hütte und weiter zum Talboden zieht sich natürlich ewig in die Länge, ca. 3100 Abstiegsmeter gehen in die Beine. Da Jean-Paul in der Hütte blieb und

Bemerkungen:
Den Gipfel des Dom muss man sich wahrlich verdienen. Der Bahnhof von Randa liegt auf 1407m ü. M. und bis zum Gipfel sind demzufolge 3138m zu bewältigen, ohne dass eine Bahn benutzt werden könnte. Während der Aufstieg allermeistens auf zwei Tage verteilt wird, steigen viele Bergsteiger an einem Tag ab. Wesentlich komfortabler wäre es, eine zusätzliche Nacht in der Domhütte zu bleiben, wenn es der Terminplan zulässt. Dabei ist zu beachten, dass während der Hauptsaison eine zusätzlich gebuchte Nacht in jedem Fall berechnet wird, auch wenn man sich dann kurzfristig doch dazu entschliesst ins Tal abzusteigen.
Bei den momentan herrschenden, perfekten Verhältnissen ist der Festigrat nicht extrem viel schwieriger als die Normalroute. Bei Ausaperung und Blankeis, wie es im Spätsommer sonst häufig anzutreffen ist, wird die Route herausfordernder und kann deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen.
Tourengänger:
roger_h

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