Auf dem Weg zum Wiggisegg


Publiziert von PStraub , 25. August 2014 um 08:14.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:24 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL 
Aufstieg: 300 m

Nachdem Darliegg, Forenegg und Frifad von justus bezw. 3614adrian Besuch hatten, bleibt von den fast unerreichbaren Eggen der Glärnisch-Nordwand noch das Wiggisegg übrig. Da heute wettermässig eh nicht viel drin lag, wollte ich einmal testen, ob ein Zustieg vom Klöntalersee aus überhaupt im Bereich des Möglichen wäre.

Mit dem Pickel auf dem Rucksack - man kommt sich damit unter den See-Wanderern schon eher fehl am Platz vor - dem See entlang bis hinter den Bärentritt. Dort stieg ich im Gerinne des Baches bis auf ca. 950 m auf. Das geht ganz wunderbar, ein T3. Oben hat der Wasserfall einen Schlitz in die Felswand gefressen, schon das ein magischer Platz.
 
Nach links auf- und aussteigend kommt man auf eine Art Ebene, die seeseitig von Felstürmen begrenzt ist. Auf einige dieser Türme führen Metallleitern halb hinauf. Anscheinend gibt es dort oben Messungen bezüglich Geländeveränderungen(?). Auf jeden Fall hats Messpunkte, Schächte und Reflektionsgeräte bis ans Ende dieser Ebene. Und sogar eine Wegspur - nur wusste ich das nicht und habe mich darum durch das mannhohe Kraut gekämpft. Kein Problem, solange das keine Brennnesseln waren, aber davon gabs echt reichlich.
 
Kurz vor dem Gerinne des nächsten Baches auf knapp 1100 m wars dann zu Ende (oberster T5-Bereich). Die Karte gibt nicht her, wie steil das Terrain da schon ist. Immerhin, ums Eck konnte man die etwas weniger steile Fortsetzung zumindest erahnen. Ich denke, wer die beiden Steilstufen auf rund 1100 und 1200 m schafft, der kommt von hier aus aufs Wiggisegg. Weiter oben wirds nämlich wieder etwas humaner - immer auf Glärnisch-Nordwand-Verhältnisse bezogen! Etwas weniger Nässe als heute wäre dabei sicher nicht falsch.
 
Ich hingegen wars zufrieden, bestieg noch einige der dortigen Türme und versuchte dann den Direktabstieg durch den Bach östlich des Bärentritts. Das ging ganz leicht - bis das Gerinne unten in einen Wasserfall überging. So durfte ich durch allerhand unwirtliches Gelände queren, bis ich eher zufällig auf die Wegspur traf, den die Messtechniker anscheinend benutzen.
 
So habe ich ganz zufällig eine von Felstürmen umgebene Hochebene gefunden - an einem Ort, wo sonst die Vertikale dominiert.

Es war meist bedeckt und das Licht im Wald ist wenig foto-freundlich. Die Fotos sollen vor allem weiteren Wiggisegg-Routen-Testern etwas helfen.

Tourengänger: PStraub


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Kommentare (4)


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justus hat gesagt: wiggisegg möglichkeiten
Gesendet am 30. August 2014 um 20:29
danke für die einblicke in diese vergessene welt. ich habe mir schon vorgenommen dort einmal hinaufzusteigen. aber von der anderen seeseite sieht es nicht ganz einfach aus. auf deiner karte bist du bis zum wasserfall gegangen, dass ist aber schon nach dem grünen trichter, welcher evtl eine aufstiegsmoeglichkeit bietet, oder? oder hattest du vor bei dem bach aufzusteigen?

zum forenegg hat es glaube ich auch noch keinen bericht auf hikr. das müsste der nächste wenig ausgeprägte vorsprung nach dem wiggisegg sein. in dieser wand hat es ja noch ein paar interessante flurnamen, was es wohl mit den "stingglöchern" auf sich hat?

ciao
/justus



PStraub hat gesagt: RE:wiggisegg möglichkeiten
Gesendet am 31. August 2014 um 15:09
Ich habe jetzt noch eine Skizze angehängt, wie ich einen nächsten Versuch angehen würde (rote Striche).
Die Steilstufe zwischen 1000 und 1100 m ist der Hang auf dem 6. Foto. Ich meine, du würdest das schaffen; etwas Sicherungsmaterial wäre sicher nicht falsch.

Forenegg: Es ist nicht ganz klar, ob das die Ecke am Fryfad ist oder unterhalb. Nach dem Namen (Föhrenecke) wärs unten.
Zu einem halbwegs gangbaren Weg dort hinauf fällt mir wirklich nichts ein ..

justus hat gesagt: RE:wiggisegg möglichkeiten
Gesendet am 1. September 2014 um 19:53
danke für die zweite skizze. ich hätte es sonst wahrscheinlich als erstes genau in der mitte zwischen den beiden wegen probiert.

zum forenegg, das sollte nach diesem text und dem vorhergehenden unterhalb vom fryfad sein. den aufstieg durch die dunggellaui habe ich noch nie genauer angesehen, aber von plätz bin ich erst vor kurzem einmal auf etwa 1350m bis zur tristliruss gelaufen (schlechtwetterwanderung nummer x in diesem sommer). in der fortsetzung wäre wahrscheinlich die querung der dunggellaui die schwierigkeit. am forenegg könnte man sich dann auch einmal ansehen wie der weiterweg zum fryfad aussähe, aber ist wahrscheinlich wild.

ciao
/justus


justus hat gesagt: nachtrag dunggellaui
Gesendet am 22. September 2014 um 07:06
habe am samstag nachmittag einmal den aufstieg links (östlich) der dunggellaui probiert. das geht auf einem jägerweg sehr gut, etwa t5. eine steilstufe ist mit draht (!) entschärft. bin aber auf höhe hübschwald im nieselregen umgekehrt, bevor es dann richtig geschüttet hat.

erst dort hätte man in die schlucht absteigen können, aber sie wird sofort wieder steil. ausser für jäger macht der aufstieg wahrscheinlich wenig sinn.

gruss
/justus


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