Gessner-Denkmal und andere Steine - Regentrip im Klöntal


Publiziert von PStraub , 16. Juli 2016 um 16:05.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:15 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL 

Schon wieder lässt der Wetterfrosch keinen Zweifel aufkommen: Es wird fast ständig regnen. Da Irène jemanden im Klöntal interviewen will und es eh keine Rolle spielt, wo man abgeschifft wird, gehen wir halt dort hinauf.
 
Ich folge dem Klöntal-Wanderweg auf der "Schattenseite", was bei den herrschenden Verhältnissen keinen grossen Unterschied macht, und komme erst einmal zum Gessnerdenkmal. Das ist in HIKR zwar einige Male referenziert, aber nur Runner hat ein Bild gepostet.
Ich nehme ja an, der Stein mit der Inschrift stand einmal so, dass die Schrift horizontal verlief. Heute steht er völlig schief und diese ist kaum mehr zu entziffern. 
Der Text lautet:
SALOMON GES(S)
NERN  
WOLTE DIE NATUR
EIN DENKMA(H)L
STIF(F)TEN UND SIE
LIES HIER SEINEN
NAMEN VEREWIGEN
DURCH
1788  ZuB
Am Weg steht ein Wegweiser mit einer kleinen Infotafel, da steht ua.:
".. das Gessner-Denkmal, eine Steingruppe nur wenige Meter oberhalb des Weges, [welches] die Natur für Salomon Gessner, einen Zürcher Idyllendichter und Maler errichtet haben soll. Sie wurde ihm von zwei Verehrern gewidmet, die sich 1788 zur Einweihung des Gedenksteins mit Tränen in den Augen um den Hals fielen und küssten .. 
.. erhielt das Klöntal mit der Publikation der Geschichte des Gessner-Denkmals im Jahre 1789 mit einem Schlag unerwartete Popularität und mit der ersten Darstellung des Denkmals wurde ein nationales Bildthema geschaffen, das für über ein Jahrhundert die Sicht vom 'Bergtal mit See' vorprägte. Ein eigentlicher Kunsttourismus setzte nun im Klöntal ein."
Zum Denkmal selber machte der berühmte Glarner Naturforscher Oswald Heer das Wortspiel: "Duo rudes, rudi saxo, rude monumentum posuere" – (Zwei Rüpel haben aus rohem Stein ein grobes Denkmal errichtet).
 
Der Dichter Salomon Gessner ist übrigens nicht identisch mit dem Universalgelehrten Conrad Gessner, dessen 500. Geburtstag 2016 mit Ausstellungen in diversen Zürcher Museen gefeiert wird. 
 
Oberhalb des Tiefenwinkels, kurz vor dem Bärentritt, wurde im 16. Jhd. für kurze Zeit Eisenerz abgebaut. Hier eine Beschreibung der Gewerke in einer etwas kuriosen Sprache.
Man kann zu den Abbaustellen hochsteigen. Das dürfte selbst bei trockenem Wetter eher glitschig sein, aber trocken war es zum Glück ja nicht.
Viel ist nicht zu sehen - die Abbaufront ist so wenig tief, dass man davon ausgehen muss, der Betrieb sei nach kürzester Zeit wieder aufgegeben worden.
 
Das Bachbett beim Bärentritt gilt als besonders fossilienhöffig. Ich habe da ein paar Kubikmeter Steine umgedreht, aber nichts von Belang gefunden. Etwas Oolith, Spuren von Echinodermen, noch nicht einmal ein Belemnit. Für Ammoniten kämen mir bedeutend bessere Orte in den Sinn, nur sind die nicht so einfach zu erreichen.
 
Erstaunlicherweise hatte es die ganze Zeit kaum geregnet. Doch dann habe ich es geschafft, in den Bach zu fallen, sodass ich doch noch nass geworden bin. Grund genug, zurück zu Irène ins Güntlenau zu gehen.

Tourengänger: PStraub


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Kommentare (1)


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DonMiguel hat gesagt: Interessant
Gesendet am 23. Dezember 2018 um 17:11
Danke für den Bericht, schade sind die Löcher nicht tiefer. Gruss Micha


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